Commonsense schrieb:Ihr Modell hängt schief...Sie wollen 12-jährige Hohepriester, die alle alt werden, um dann ihren 12-jährigen Söhnen die Nachfolge zu überlassen. Die treiben es also immer erst gegen Ende ihres Lebens, ihre Hohepriester, oder wie?
Man darf doch wohl erwarten, dass die Grundrechenraten bekannt sind.
Ich hatte schon geschrieben, dass es kein Problem darstellt, wenn ein 17-jähriger Sohn des Hohepriesters nach 12-jähriger Einweisung seinen mit nur 50 Jahren verstorbenen Vater als Oberpriester ersetzen soll.
Tatsächlich wissen wir von Königen, die viel älter wurden. Warum sollten nicht auch Oberpriester älter werden, deren Versorgung war vermutlich nicht schlechter und das Attentatsrisiko wesentlich geringer.
Warum muss dann über 12-jährige Oberpriester diskutiert werden ???
Dazu kommt: Herodot hat die Annahmen AUS SEINER ZEIT GEMACHT und da dürfte er wohl wissen, was die Lebenserwartung in dieser gesellschaftlichen Stellung hergab. Ich finde es überheblich, aus heutiger Sicht darüber urteilen zu wollen.
Letzterer Satz hat ganz aktuellen Hintergrund: Heute las ich in meiner Tageszeitung, wie ein in der DDR als Abgeordneter Tätiger sich reinwaschen wollte und sich deshalb dagegen zur Wehr setzte, dass angeblich nur die SED regierte. Er schrieb : "Es gab schon immer fünf Parteien in der DDR (und führte diese namentlich auf). Dass die SED über Hintertüren (wie Kulturbund, Gewerkschaften u. dgl.) immer über 50% der Stimmen hielt, verschwieg er und irgend so ein (vermutlich) ahnungsloser Wessi von Redakteur hat diesen Leserbrief tatsächlich drucken lassen.
Ich weiß als Augenzeuge, wie es tatsächlich war und die Zeitung bringt nur 22 Jahre nach der Realität so eine Verzerrung der Geschichte.
Unter diesem Gesichtspunkt kann ich absolut nicht verstehen, warum einem Herodot, der aus eigenem Erleben im damaligen pharaonischen Ägypten in sich kongruente Beobachtungen niedergeschrieben hat, nicht geglaubt wird und Wissenschaftler 2.500 Jahre danach angeblich besser wissen wollen, was damals passiert ist.
FrankD schrieb:Hm, ich habe mindestens 3 mal geschrieben, dass zwischen Menes, dem Begründer des geeinten Ägypten, und Herodot, also in rund 2500 Jahren, 275 bekannte Pharaonen regierten...
Nein, Frank, Du hast geschrieben, dass Beckenrath 275 bekannte Pharaonen aufführte. Es war keine Rede davon, dass bei ihm - wie bei Herodot - alle Pharaonen seit Sethos fehlen ...