Tommy137
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Neues Radarsystem!
29.10.2003 um 22:02Lauschangriff im Wellenmeer
Radarantennen des amerikanischen "Echelon"-Systems: Aktives Radar könnte bald ausgedient haben, Quel
Eine neuartige Überwachungs-Technologie lehrt Militärs und Datenschützer das Fürchten: Passives Radar sendet keine eigenen Signale aus und kann dennoch Flugzeuge, Schiffe, Autos und Menschen orten - und sogar "Stealth"-Bombern die Tarnkappe entreißen.
Preisgünstiges Radar
Seattle, vergangene Woche: Als der Professor zum Vortrag anhob, spitzten die Geheimdienstler die Ohren. John Sahr von der University of Washington dozierte unter Ausschluss der Öffentlichkeit über ein wundersames Gerät, das in der Lage sei, selbst kleinste Partikel in einer Höhe von 500 Kilometern zu entdecken - und zwar ohne einen eigenen Suchstrahl in den Äther zu schicken. Zudem sei das System "unglaublich billig": 20.000 US-Dollar habe es gekostet - Peanuts im Vergleich zu den 25 Millionen Dollar, die laut Sahr ein vergleichbares konventionelles Radar verschlungen hätte.
Treffen der Radar-Experten
Handverlesene Experten aus aller Welt, Rüstungs- und Kommunikationsunternehmen stellten ihre jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet des Passivradars vor. Der bemerkenswerte Aufmarsch hatte einen guten Grund: Es ging um das Ortungssystem der Zukunft Radar, kurz für "radio detection and ranging", funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man sendet ein starkes Signal aus und berechnet anhand des Echos die Entfernung des Ziels. Fortschrittliche Systeme können auch die Geschwindigkeit eines Objekts messen, indem sie Verschiebungen in der Frequenz des Signals auswerten - den so genannten Doppler-Effekt, der im Alltag hörbar wird, wenn ein Krankenwagen mit heulender Sirene vorbeirast.
Echos aus der Wellensuppe
Als der Erfinder Christian Hülsmeyer 1904 mit dem ersten funktionierenden Radar Schiffe auf dem Rhein ortete, war es noch recht still im Äther. Heute aber überschwemmen Radio- und Fernsehsender, Satelliten und Mobilfunkanlagen die Atmosphäre mit einer Flut an elektromagnetischen Wellen. Flugzeuge, Schiffe, Autos, einzelne Personen: Praktisch jedes Objekt bewegt sich durch die Wellensuppe wie ein Fisch durchs Wasser - und wirft zwangsläufig messbare Echos zurück.
Unsichtbare Lauscher
Schon lange versuchen Ingenieure, sich diesen Effekt für ein Ortungssystem nutzbar zu machen. Die Vorteile eines solchen passiven Radars sind verlockend: Man könnte alle möglichen Objekte verfolgen, ohne sich selbst durch eigene Suchsignale zu verraten. Leistungsstarke Sendeanlagen wären überflüssig, was die Kosten enorm senken würde. Allerdings verursachen tausende von Sendern aller Art und Myriaden von Reflexionen ein Wellenchaos, dessen Entschlüsselung nur mit Hilfe gigantischer Rechenpower vorstellbar ist.
Konzerne forschen eifrig
Die steht nun offenbar zur Verfügung: Nach Jahren der Forschung steht die Technologie des passiven Radars kurz vor der Serienreife. Gleich mehrere Unternehmen melden Durchbrüche, die Termine für Feldtests und Konferenzen häufen sich derzeit auffallend. Roke Manor Research mit Sitz im britischen Hampshire etwa hat gemeinsam mit BAe Systems ein System namens "Celldar" ("Cellphone Radar") konstruiert, das die Echos von Mobilfunk-Sendeanlagen erfasst - und auf eigene Ortungssignale verzichtet. Die Allianz ist potent: BAe ist ein Gigant in der Luft- und Raumfahrtbranche, Roke Manor ein Kommunikations- und Elektronik-Unternehmen mit langer Tradition im Rüstungssektor - und Teil des Siemens-Konzerns, einem der weltweit größten Hersteller von Mobilfunk-Technologie.
Keite Ortung möglich
Passives Radar ist für Militärs äußerst interessant. Da es kein eigenes Signal aussendet, sind Anti-Radar-Raketen, die auf dem Ortungsstrahl von Luftabwehrbatterien "surfen", nutzlos. Kampfjet-Piloten könnten nicht einmal ahnen, dass ihre Bewegungen überhaupt verfolgt werden. Die US-Strategen dürften der neuen Technologie mit entsprechend gemischten Gefühlen entgegen sehen, denn der Himmel über den Krisenregionen der Welt gehört nahezu ausschließlich amerikanischen Flugzeugen. Es würden in erster Linie die militärischen Underdogs von der spottbilligen Passivradar-Technologie profitieren. Ein früher "Celldar"-Prototyp von 1999 etwa bestand aus einem handelsüblichen PC und den Innereien zweier Handys. Kostenpunkt laut Roke Manor: weniger als 3.000 Euro.
Was den Planern im Pentagon aber noch größere Sorgen bereiten dürfte, ist die Tatsache, dass die sündhaft teuren Tarnkappenbomber vom Typ B-2 und F-117 ihren entscheidenden Vorteil verlieren könnten. Die "Stealth"-Flugzeuge sind für gegnerisches Radar nahezu unsichtbar, weil sie keine klaren Echos zurückwerfen. Das Ortungssignal wird durch die beinahe nahtlose Hülle, die spezielle Lackierung und die besondere Form der Jets in alle Winde zerstreut. Ein passives Radarsystem, das die Echos zahlreicher Quellen auswertet, könnte nach Ansicht von Experten dagegen sehr wohl einen "Stealth"-Bomber orten. Die B-2 und die F-117 besitzen keine Waffensysteme zur Selbstverteidigung und fliegen ohne Begleitschutz in feindliches Territorium - einzig geschützt durch ihre Unsichtbarkeit. Wäre sie verschwunden, böten die schwerfälligen Tarnkappenbomber leichte Ziele.
Kniffliges Ziel
Die von Lockheed Martin genutzten Rundfunkssender haben zwar mit rund 200 Kilometern eine zehn Mal höhere Reichweite als die "Handy-Spargel", doch letztere sind wesentlich kleiner und in großer Zahl flächendeckend über das ganze Land verteilt - was sie für Luftangriffe zu einem kniffligen Ziel macht. Stattdessen könnten die Kampfflieger selbst zur Zielscheibe werden, ohne auf die für Anti-Radar-Raketen unsichtbaren Lauscher feuern zu können.
"Man kann ein ganzes Land überwachen"
Sicherheitsbehörden versprechen sich vom Passivradar den Vorstoß in neue Dimensionen der Überwachung. Mit einem "Celldar"-System an Bord eines "Awacs"-Flugzeugs ließe sich nach Worten von Roke-Manor-Entwicklungschef Peter Lloyd "ein ganzes Land verdeckt überwachen", nur indem man an seinen Grenzen entlang fliegt. In einer Pressemitteilung behauptete die britische Firma gar, "Celldar" könne auch einzelne Menschen "auf militärisch nutzbare Entfernungen" verfolgen. Das Dokument sorgte für reichlich Wirbel unter britischen Medien und Datenschützern - und wurde von Roke flugs zurückgezogen.
Chance für Hobbybastler
Die Big-Brother-Szenarien, die bei dieser Gelegenheit beschworen wurden, könnten allerdings wahr werden. Denn passive Radarsysteme dürften in absehbarer Zeit selbst für Hobbybastler erschwinglich werden - eben jene Klientel, die sich heute einen Spaß daraus macht, mit so genannten Scannern den Polizeifunk und das Schnurlostelefon des Nachbarn anzuzapfen. Zwar ist die Lauscherei illegal, doch das schert wenige - man sendet schließlich kein verräterisches Signal. So lange der Lauscher passiv in seinem stillen Kämmerlein sitzt, wird er unbemerkt bleiben.
ziemlich viel text. tut mir leid. kurz zusammengefasst:
- es wurde ein neues radarsystem entwickelt
- dadurch bleibt derjenige, der das radar benutzt unbemerkt
- es können vielleicht sogar die amerikanischen stealth-flieger entdeckt werden
- es ist viel, viel kostengünstiger; jeder hobby-funker könnte es sich zusammenbauen und nutzen
- kritikpunkt: "big-brother überwachung möglich"
was haltet ihr davon? denkt ihr dass es sich durchsetzen wird? oder werden die amis ihre macht nutzen um es zu verbieten damit sie ihre b2-bomber, etc. weiter nutzen können ohne begleitschutz?
Nur in diesen Beitrag verstecke ich einen ganz besonderen Gruß an Cln!!!!!!!
Radarantennen des amerikanischen "Echelon"-Systems: Aktives Radar könnte bald ausgedient haben, Quel
Eine neuartige Überwachungs-Technologie lehrt Militärs und Datenschützer das Fürchten: Passives Radar sendet keine eigenen Signale aus und kann dennoch Flugzeuge, Schiffe, Autos und Menschen orten - und sogar "Stealth"-Bombern die Tarnkappe entreißen.
Preisgünstiges Radar
Seattle, vergangene Woche: Als der Professor zum Vortrag anhob, spitzten die Geheimdienstler die Ohren. John Sahr von der University of Washington dozierte unter Ausschluss der Öffentlichkeit über ein wundersames Gerät, das in der Lage sei, selbst kleinste Partikel in einer Höhe von 500 Kilometern zu entdecken - und zwar ohne einen eigenen Suchstrahl in den Äther zu schicken. Zudem sei das System "unglaublich billig": 20.000 US-Dollar habe es gekostet - Peanuts im Vergleich zu den 25 Millionen Dollar, die laut Sahr ein vergleichbares konventionelles Radar verschlungen hätte.
Treffen der Radar-Experten
Handverlesene Experten aus aller Welt, Rüstungs- und Kommunikationsunternehmen stellten ihre jüngsten Fortschritte auf dem Gebiet des Passivradars vor. Der bemerkenswerte Aufmarsch hatte einen guten Grund: Es ging um das Ortungssystem der Zukunft Radar, kurz für "radio detection and ranging", funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Man sendet ein starkes Signal aus und berechnet anhand des Echos die Entfernung des Ziels. Fortschrittliche Systeme können auch die Geschwindigkeit eines Objekts messen, indem sie Verschiebungen in der Frequenz des Signals auswerten - den so genannten Doppler-Effekt, der im Alltag hörbar wird, wenn ein Krankenwagen mit heulender Sirene vorbeirast.
Echos aus der Wellensuppe
Als der Erfinder Christian Hülsmeyer 1904 mit dem ersten funktionierenden Radar Schiffe auf dem Rhein ortete, war es noch recht still im Äther. Heute aber überschwemmen Radio- und Fernsehsender, Satelliten und Mobilfunkanlagen die Atmosphäre mit einer Flut an elektromagnetischen Wellen. Flugzeuge, Schiffe, Autos, einzelne Personen: Praktisch jedes Objekt bewegt sich durch die Wellensuppe wie ein Fisch durchs Wasser - und wirft zwangsläufig messbare Echos zurück.
Unsichtbare Lauscher
Schon lange versuchen Ingenieure, sich diesen Effekt für ein Ortungssystem nutzbar zu machen. Die Vorteile eines solchen passiven Radars sind verlockend: Man könnte alle möglichen Objekte verfolgen, ohne sich selbst durch eigene Suchsignale zu verraten. Leistungsstarke Sendeanlagen wären überflüssig, was die Kosten enorm senken würde. Allerdings verursachen tausende von Sendern aller Art und Myriaden von Reflexionen ein Wellenchaos, dessen Entschlüsselung nur mit Hilfe gigantischer Rechenpower vorstellbar ist.
Konzerne forschen eifrig
Die steht nun offenbar zur Verfügung: Nach Jahren der Forschung steht die Technologie des passiven Radars kurz vor der Serienreife. Gleich mehrere Unternehmen melden Durchbrüche, die Termine für Feldtests und Konferenzen häufen sich derzeit auffallend. Roke Manor Research mit Sitz im britischen Hampshire etwa hat gemeinsam mit BAe Systems ein System namens "Celldar" ("Cellphone Radar") konstruiert, das die Echos von Mobilfunk-Sendeanlagen erfasst - und auf eigene Ortungssignale verzichtet. Die Allianz ist potent: BAe ist ein Gigant in der Luft- und Raumfahrtbranche, Roke Manor ein Kommunikations- und Elektronik-Unternehmen mit langer Tradition im Rüstungssektor - und Teil des Siemens-Konzerns, einem der weltweit größten Hersteller von Mobilfunk-Technologie.
Keite Ortung möglich
Passives Radar ist für Militärs äußerst interessant. Da es kein eigenes Signal aussendet, sind Anti-Radar-Raketen, die auf dem Ortungsstrahl von Luftabwehrbatterien "surfen", nutzlos. Kampfjet-Piloten könnten nicht einmal ahnen, dass ihre Bewegungen überhaupt verfolgt werden. Die US-Strategen dürften der neuen Technologie mit entsprechend gemischten Gefühlen entgegen sehen, denn der Himmel über den Krisenregionen der Welt gehört nahezu ausschließlich amerikanischen Flugzeugen. Es würden in erster Linie die militärischen Underdogs von der spottbilligen Passivradar-Technologie profitieren. Ein früher "Celldar"-Prototyp von 1999 etwa bestand aus einem handelsüblichen PC und den Innereien zweier Handys. Kostenpunkt laut Roke Manor: weniger als 3.000 Euro.
Was den Planern im Pentagon aber noch größere Sorgen bereiten dürfte, ist die Tatsache, dass die sündhaft teuren Tarnkappenbomber vom Typ B-2 und F-117 ihren entscheidenden Vorteil verlieren könnten. Die "Stealth"-Flugzeuge sind für gegnerisches Radar nahezu unsichtbar, weil sie keine klaren Echos zurückwerfen. Das Ortungssignal wird durch die beinahe nahtlose Hülle, die spezielle Lackierung und die besondere Form der Jets in alle Winde zerstreut. Ein passives Radarsystem, das die Echos zahlreicher Quellen auswertet, könnte nach Ansicht von Experten dagegen sehr wohl einen "Stealth"-Bomber orten. Die B-2 und die F-117 besitzen keine Waffensysteme zur Selbstverteidigung und fliegen ohne Begleitschutz in feindliches Territorium - einzig geschützt durch ihre Unsichtbarkeit. Wäre sie verschwunden, böten die schwerfälligen Tarnkappenbomber leichte Ziele.
Kniffliges Ziel
Die von Lockheed Martin genutzten Rundfunkssender haben zwar mit rund 200 Kilometern eine zehn Mal höhere Reichweite als die "Handy-Spargel", doch letztere sind wesentlich kleiner und in großer Zahl flächendeckend über das ganze Land verteilt - was sie für Luftangriffe zu einem kniffligen Ziel macht. Stattdessen könnten die Kampfflieger selbst zur Zielscheibe werden, ohne auf die für Anti-Radar-Raketen unsichtbaren Lauscher feuern zu können.
"Man kann ein ganzes Land überwachen"
Sicherheitsbehörden versprechen sich vom Passivradar den Vorstoß in neue Dimensionen der Überwachung. Mit einem "Celldar"-System an Bord eines "Awacs"-Flugzeugs ließe sich nach Worten von Roke-Manor-Entwicklungschef Peter Lloyd "ein ganzes Land verdeckt überwachen", nur indem man an seinen Grenzen entlang fliegt. In einer Pressemitteilung behauptete die britische Firma gar, "Celldar" könne auch einzelne Menschen "auf militärisch nutzbare Entfernungen" verfolgen. Das Dokument sorgte für reichlich Wirbel unter britischen Medien und Datenschützern - und wurde von Roke flugs zurückgezogen.
Chance für Hobbybastler
Die Big-Brother-Szenarien, die bei dieser Gelegenheit beschworen wurden, könnten allerdings wahr werden. Denn passive Radarsysteme dürften in absehbarer Zeit selbst für Hobbybastler erschwinglich werden - eben jene Klientel, die sich heute einen Spaß daraus macht, mit so genannten Scannern den Polizeifunk und das Schnurlostelefon des Nachbarn anzuzapfen. Zwar ist die Lauscherei illegal, doch das schert wenige - man sendet schließlich kein verräterisches Signal. So lange der Lauscher passiv in seinem stillen Kämmerlein sitzt, wird er unbemerkt bleiben.
ziemlich viel text. tut mir leid. kurz zusammengefasst:
- es wurde ein neues radarsystem entwickelt
- dadurch bleibt derjenige, der das radar benutzt unbemerkt
- es können vielleicht sogar die amerikanischen stealth-flieger entdeckt werden
- es ist viel, viel kostengünstiger; jeder hobby-funker könnte es sich zusammenbauen und nutzen
- kritikpunkt: "big-brother überwachung möglich"
was haltet ihr davon? denkt ihr dass es sich durchsetzen wird? oder werden die amis ihre macht nutzen um es zu verbieten damit sie ihre b2-bomber, etc. weiter nutzen können ohne begleitschutz?
Nur in diesen Beitrag verstecke ich einen ganz besonderen Gruß an Cln!!!!!!!