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Leben auf anderen Planeten
10.09.2022 um 11:31Inv3rt schrieb:Wenn du dafür nur die thermodynamisch günstigen Bedingungen der Reaktionsenthalpie exergoner Reaktionen mit dem Beispiel Erde zulässt, als gäbe es dafür prinzipiell keine ungünstigeren Lösungsmittel wie Methan oder Ammoniak für dich oder gar Temperatunterschiede auf anderen Planeten oder Monden, um die Reaktionsrate des angestrebten systemischen Gleichgewichts insgesamt zu verlangsamen, mit denen die Rechnung der möglichen Kombinationen je Intervall mal eben ganz andere, kleinere Werte erreichen als in deiner Beispielrechnung, dann gibst du a) den anthropischen Geist aus der Flasche, der nur die eigenen Bedingungen zum Maßstab für Leben erhebt und b) weichst du Kephalopyr damit lediglich aus, wenn sie sagt, dass diese erdähnlichen Bedingungen nur für erdähnliches Leben gelten - was wenn du langsame Reaktionsraten als Möglichkeit offen lässt - nur mit Ja beantwortet werden kann.Wenn Du schon so redest...
Nochmals: Es ging darum, wie unterschiedlich lang einzelne chemische Reaktionen unter verschiedenen Bedingungen dauern. Letztlich ist der Prozeß der Lebensentstehung genau das, eine komplexe Verkettung chemischer Reaktionen, Molekülaufbaue, Reaktionskreisläufe.
Und jetzt gib Du mal Butter bei die Fische - daß Du besser dumm rumfloskeln kannst als Kephalopyr, mußt Du mir nicht beweisen - und benenn mal ne chemische Reaktion, die hier auf Erden soundsoviel Millisekunden dauert, unter ner anderen Bedingung hingegen ne Woche oder mehr!
Von was anderem hatte ich nicht geschrieben, nur davon, daß der Zeitraum für sämtliche Prozesse/Reaktionen vom Ausgangszustand "alle nötigen Bausteine in ausreichender Anreicherung vor Ort" bis hin zu "funzendes Leben ("Urzelle") überschaubar kurz ist (Minuten, Stunden, Tage, schwerlich Wochen). Bezogen auf den konkreten "Akt der Lebensentstehung", quasi auf einen einzelnen "Versuch".
Nirgends habe ich dafür auf irdische Bedingungen zurückgegriffen. Das hatte dann erst Kephalopyr - zu unrecht - unterstellt, ich würde von irdischen Bedingungen ausgehen.
Aber nehmen wir doch einfach mal an, unter bestimmten Bedingungen (klirrend kalt, lausiges Lösungsmittel...) würde so ein einzelner Gesamtprozeß vom "alle Bausteine vorhanden" über "Aufbau von Makromolekülen", "Entstehung von Koazervaten" bis hin zu "fertige Urzelle" Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte dauern, also wirklich mal wesentlich länger als ein 'Minuten, Stunden, Tage': Nur mit kovalenten Bindungen kriegst Du kein Leben zustande; und wie lahm auch immer, das Milieu sollte schon die Bezeichnung "reaktionsfreundlich" verdienen, sonst isses nämlich generell Essig mit Lebensentstehung (soviel zur geforderten Berücksichtigung endergoner Reaktionen!). In so einem Milieu werden freilich langkettige nichtkovalente Makromoleküle nicht alt, zerfallen schneller, je größer sie sind. - Will heißen: wenn so ein einzelner Lebensentstehungs-Gesamtprozeß richtig lange dauern würde, wäre er zugleich auch unmöglich. Weil sich die aufgebauten Teilerfolge schneller wieder zersetzen, als daß darauf dann weiter aufgebaut werden könne. Der einzelne konkrete Lebensentstehungsprozeß, selbst wenn wir uns mal Bedingungen vorstellten, wo das extrem länger dauern würde, kann unter solchen Bedingungen schlicht nicht erfolgreich ablaufen.
Kephalopyr schrieb:Ne du, das ist nicht beleidigend.Auch Du findest ja Sachen beleidigend (nimm gern ein anderes Wort), bei denen ich mich frage, was daran denn beleidigend sei, frag Mina. Bitte also nicht mit zweierlei Maß messen; Dir erlauben, was Du mir absprichst.
Kephalopyr schrieb:Beleidigend ist, jemand anderem mit dem Dunning Kruger-Effekt abzuwerten, ihn somit als unterbelichtet darzustellenDunning und Kruger stellen ausdrücklich klar, daß es nicht um unterbelichtete Personen bei dem von ihnen beschriebenen Effekt geht. Daß also aus dem Dunning-Kruger-Effekt keine allgemeine mentale Bewertung einer Person ableitbar ist. Dir mag das neu sein, mir ist dies hingegen bekannt. Sodaß ich das auch gar nicht als generelle mentale Herabsetzung meinen kann. Ohnehin verweise ich immer wieder darauf, daß ich nicht die Person als solche angehe, bewerte etc., sondern eine konkrete Aktion. Also nicht "XY ist ein Lügner", sondern "XY hat gelogen". Zuweilen schreibe ich sogar zu jemandem, wenn ich ihm "keine Ahnung" attestiere, daß er sich sicher in anderen Fällen gut auskennt, besser als ich, nur eben hier konkret sei das nicht der Fall.
Kephalopyr schrieb:sicher nicht, wenn ich DEINE Behauptung in Frage stelle, eine, die nur auf irdisches Leben basiert, welche du jedoch gerade auf Leben im gesamten Universum beziehstRichtig, das wäre keine Beleidigung. Nur hast Du es überhaupt nicht aufgezeigt, daß m"EINE Behauptung" auf den irdischen Gegebenheiten basiert. Du hast bereits selbst zugegeben, daß Du das gar nicht weißt und nicht beurteilen kannst. Hast es mir einfach unterstellt, hast daraus ne Tatsache gemacht, und so getan, als wüßtest Du es. Das, Kephalopyr, das ist das Beleidigende. Daß Du die Sachargumentation Deines Gesprächsgegenübers mit nichts als Deinem Unwissen wegwischst, auch noch so tust, als sprächst Du von Tatsachen. Das beleidigt jegliches ernsthafte Diskussionsbemühen.
Kephalopyr schrieb:oder weißt du bereits, wie Leben auf einem anderen Planeten funktioniert?Und wieder so ein generalisierender Blödsinn. Selbstverständlich kann ich Dir nicht sagen, welche Baustoffe exakt nötig sind, welche Reaktionen ablaufen, um welche Moleküle zu basteln, welche Reaktionskreisläufe erreicht werden müssen usw. Und damit ist es mir (und anderen) unmöglich, Näheres zur Lebensentstehung, seiner Auftretenswahrscheinlichkeit udgl. mehr zu sagen. Wie lang ne Reaktion dauert, kann ich dennoch wissen, und sei es nur ungefähr. Für die Frage "Stunden oder Jahrzehnte" einer ganzen Reaktionsfolge reicht das allemal.
Du warst selbst bisher immer der Ansicht, man könne zur Lebensentstehung gar nichts sagen und nichts berechnen