DerHilden schrieb:zumindest aus dieser Sichtweise heraus beleuchten wollte.
Was mich zu der Frage führt, was an der Aussage, dass
@Kephalopyr aufgrund der proportionalen Wahrscheinlichkeitszunahme durch die parallele Menge n (Anzahl der Planeten im beobachtbaren Universum) schwer verwundert wäre, wenn das irdische Leben einen Einzelfall darstellt, anders beleuchtet werden kann als eine intuitive, für sie persönlich implikative Ableitung aus der Mengenangabe? Verstehst du das denn als Tatsachenbehauptung?
Für mich klingt die dargereichte Darlegung ingesamt eher unentschlossen, wobei der rationale, mathematisch-intuitive Part an der Betrachtungsweise scheinbar höher gewichtet wird, um sich selbst den Anspruch zu geben, die Problematik weniger subjektiv, rein zufalls- und glaubensbasiert zu betrachten, sondern dem das Hilfsgerüst der Mathematik neben das Hauptgerüst empirischen Naturwissenschaft anzugliedern, durch welches eine Einschätzung objektiver gestaltet werden soll.
Dass sich dabei geirrt werden kann, ist denke ich selbsterklärend, jedoch kann ich darin in einem Diskussionsforum keine allgemeingültige Tatsachenbehauptung erkennen, sondern maximal eine persönliche Glaubensbegründung, die wenn man sie als solche betrachtet - sie erklärt warum sie schwer verwundert wäre - notwendig ist, um überhaupt eine Diskussion dazu führen zu können.
Ich denke, wenn wir miteinander diskutieren wollen, müssen wir auch darlegen dürfen, warum wir etwas glauben und wenn es für einen persönlich eine Bestandsanalyse ist, weil man diese Wahrscheinlichkeitszunahme durch die Anzahl der Planeten für sich selbst als Tatsache betrachtet, dann darf man das meiner Meinung nach ebenso ausformulieren wie die Schlussfolgerungen, die man daraus zieht.
Was dabei nicht geht, ist der pejorative Übertragungsfehler, dass es andere, die diese persönliche Schlussfolgerung nicht teilen, lediglich nicht begreifen worum es geht und sie deshalb einer albernen Schlussfolgerung unterliegen. Dieser unterstellte, informelle Fehlschluss der damit gemeint ist, muss, wenn man ihn denn einwirft und diskutieren will, auch in der Argumentation des Gegenübers aufgezeigt werden - ohne jene begriffliche Pejoration oder Abwertung, die einer Diskussion das Genick bricht, wenn man mit Menschen diskutieren will, ohne das sofort die Geschütze einsatzbereit & die Schotten dichtgemacht werden.
Wiegesagt fasse ich es als exponierte Glaubensbegründung auf, warum sie glaubt und der Ansprechpartner ist kein realer Diskussionsteilnehmer, sondern der eigene, zweifelnde Anteil, dem in einem inneren Dialog widersprochen wird. Kann man selbstverständlich anders auffassen und sich auf den eigenen Tisch ziehen als würde der eigenen Ansicht widersprochen aber das verrät unter Umständen mehr wie man die Sache selbst beurteilt, statt einen tatsäclichen Widerspruch zu formulieren.
Denn die mathematische Logik daran, dass die insgesamte Wahrscheinlichkeit für außerirdisches Leben mit jedem zusätzlichen Planeten proportional ansteigt, selbst wenn sich diese Wahrscheinlichkeit pro Planet im Subpromillbereich bewegt, ist keine Tatsachenbehauptung, sondern eine mathematische Tatsache. Wenn sie aus dieser Tatsache etwas ableitet, dann kann zweifellos behauptet werden, dass diese Wahrscheinlichkeitszunahme objektiv ein Trugschluss hinsichtlich eines Ergebnisses sein kann (was sie selbst in den Folgebeiträgen einräumt) aber dann muss auch aufgezeigt werden, warum diese Schlussfolgerung grundsätzlich falsch ist.
Und das kann meiner Meinung nach nicht erfolgen.
Ich kann ihr höchstens sagen, dass die Logik richtig aber das Ergebnis dennoch anders ausfallen kann, weil es keine Möglichkeit gibt, die Wahrscheinlichkeit für Leben exakt zu bestimmen. Es werden Scheinwahrscheinlichkeiten addiert, womit es im Ergebnis zu einer gesamten Scheinwahrscheinlichkeit führt. Warum ihre Annahme deshalb falsch ist, ist damit nicht beantwortet. Damit wird nur die Unsicherheit der Annahme unterstrichen aber nicht dessen falsche Schlussfolgerung freigelegt. Sie
kann falsch sein aber das ist dann mein Glaube, weil ich über die Wahrscheinlichkeit selbst auch nichts aussagen kann. Die statistische Unsicherheit oder Abweichungen hervorzuheben ist kein Aufzeigen eines Fehlschlusses.