@RogerHouston Im Grunde stellt das angeführte Pro/Contra in etwa das kopernikanische Prinzip der Rare-Earth-Hypothese entgegen, wobei die Rare-Earth-Hypothese dabei mehr Diskussionsbedarf hat.
Angefangen mit der Mond-Hypothese, die nicht abschließend geklärt ist.
Benötigt einfaches Leben einen großen Trabanten Ja/Nein?
Manche meinen Ja, manche meinen Nein.
https://www.scientificamerican.com/article/moon-life-tides/ Sind stabile Milankovic-Zyklen nur mit einem großen Trabanten möglich?
Es gibt Berechnungen die das Gegenteil nahelegen aber welche Aussagekraft haben diese Modelle?
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0019103511004064Welche Flussdichte des Geomagnetfelds ist notwendig, um das dortige Leben zu schützen?
Eigenen sich dafür auch Planeten im Tidal-Lock um ihr Zentralgestirn, die ein Magnetfeld herausbilden könnten?
https://exoplanets.nasa.gov/news/217/earth-like-exoplanets-may-have-magnetic-fields-capable-of-protecting-life/Wenn man dann weitergeht zu dem Punkt, dass bis dato keine erdähnlichen Planeten gefunden wurden, kann es sich auch um ein Analyseartefakt handeln, weil die Beobachtungsinstrumente nicht ausreichen, um jene zu spotten. Desweiteren ist die Frage, ob es nicht ein Zirkelschluss ist, bei der Frage nach außerirdischem Leben strikt nach identischen Mustern ohne Abweichungen Ausschau zu halten.
Jeder Planet wird auf seine eigene Weise speziell sein und einzigartige Bedingungen hervorbringen. Beschreibt die Suche nach einer zweiten Erde dann nicht lediglich die Einfallslosigkeit mit welcher dabei vorgegangen wird? Und wieso wird dabei konsequent nur von Planeten und nicht auch zusätzlich von Monden ausgegangen, die ein Magnetfeld von ihrem Gravizentrum gestellt bekommen?
Außerdem war die Erde eingangs als das Leben entstand auch nicht jenes Paradies, welche sie heute ist. Das JWST hat ja gerade erst die Systeme getestet, ob Kohlendioxid so sauber nachzuweisen ist und Ammoniak wäre auch noch im Rahmen, weil die Erde vor 4 Mrd. Jahren mit CO2 und NH3 gesättigt war, um einen Treibhauseffekt herauszubilden.
Ein anderer Punkt der Contra-Liste, die Komplexitätsfrage ist mMn durch die Selbstorganisationsfähigkeit der Materie beschrieben und es bedarf dabei keines Wissens, wie es exakt auf der Erde entstanden ist, um diese Möglichkeit im kopernikanischen Prinzip auf andere Planeten zu übertragen.
Im Kern geht es ja darum, dass es eine Schnittmenge an Bedingungen bedarf, die konstatiert werden müssten und das ist wie du ja selbst weißt eben nicht möglich. Deshalb halte ich es aber - wie beim Mond und der Rare-Earth-Hypothese, für kein echtes Contra, sondern für eine/unsere Wissenslücke.
Was gegen Leben spricht ist mMn im Grunde damit beschrieben, wenn der Himmelskörper keinerlei atmosphärische, glazialen, tektonischen oder fluiden Bewegungsenergien birgt, die eine angestoßene Bewegung des Systems ermöglichen, um überhaupt ein Fließgleichgewicht herstellen zu können. Es muss Zyklen geben, die einen Katalysator hin- und wieder wegschaufeln, damit sich ein System organisieren und die Struktur kopieren kann, um diesen Zyklus zu adaptieren.
Was aber generell gegen Leben im Kosmos spricht, außer einem Schulterzucken, dass es vllt nicht klappen könnte, obwohl es auf der Erde funktioniert hat - das Prinzip also funktionieren kann - fällt mir dazu auch nicht ein. Es gibt halt sehr viele Meinungen dazu und nach der kurzen Zeitspanne der intensiveren Erforschung des Themas verständlicherweise kaum echte Gewissheiten, welche Faktoren diffizil genug sind, dass sie nicht über das kopernikanische Prinzip und mangelhafte Datenlagen zu erklären sind.
Die Rare-Earth-Hypothese ist mMn eine Bestandsaufnahme wer wir (unsere Erde) sind aber kein echtes Contra, wenn die Faktenlage dafür wiegesagt zu dünn ist, um die Annahme über unser Sonnensystem hinaus zu falsifizieren wie selten Himmelskörper sind, die jene hypothetischen Merkmale erfüllen, die notwendig sind, damit sich die Materie dort selbstständig organisieren kann.