Inv3rt schrieb:Außerdem ist die KI-Forschung dafür mittlerweile auch reif genug, um sowas in Angriff zu nehmen.
Von einer echten KI ist man noch ein gutes Stück entfernt. Jedenfalls von einer solchen, die wirklich eigenständig Entscheidungen trifft, unerwartete Situationen völlig autonom bewertet und Vorgehensweisen und sogar Ziele selbst definiert.
Eine künstliche Intelligenz, welche den Menschen / Astronauten umfänglich ersetzen kann.
Also quasi das Ding, vor dem mittlerweile nicht Wenige warnen, dass es die ganze Menschheit ausrottet.
Wird hier ja auch bereits in Nachbar-Threads diskutiert.
Aber ja, wird irgendwann kommen.
Aber schlichtere, autonome Systeme sind ja nun auch schon seit Längerem im Einsatz. Siehe zum Beispiel das Landemanöver von Perseverance. Naja, letztendlich auch nur ne bessere Einparkhilfe - aber hat echt super funktioniert.
Prinzipiell ist das alles aber auch nur eine Frage einer möglichst genauen Aufklärung der Begebenheiten vor Ort, jeder Menge Sensorik und eben sehr guten Algorithmen, was wie in welcher Situation gemacht werden muss. Autonomes Fahren eben
:).
Aber Scherz beiseite - klar ist das ein richtiges Brett, so eine Sonde da unter einem kilometerdicken Eispanzer selbstständig agieren zu lassen.
Und da gibt es noch ein anderes Problem. Möglicherweise existiert dort, und das ist ja auch die Hoffnung hinter einer solchen Mission, eine Biossphäre, vielleicht sogar komplexe Lebensformen, ganze Ökosysteme an Exoleben, empfindungsfähige Lebewesen.
Da gilt es dann doch erstmal sehr vorsichtig zu agieren. Also mal eben mit 'nem Atomreaktor sich den Weg frei schmelzen - ich weiß ja nich'.
Meine Befürchtung dabei wäre dann, kaum ist man da, wird sofort ne Menge Schaden angerichtet.
Inv3rt schrieb:Der Zeitversatz durch die Entfernung ist einfach zu groß
Ja, aber das ist nun kein spezielles Problem für Europamissionen, sondern das ist nun mal immer so.
Mal meine Gedanken zu den Marsmissionen:
Seit mittlerweile 5 Jahrzehnten werden Sonden und Rover zum Mars entsandt. Und ja - ist auch alles sehr interessant, und, naja, man hat nun ne Menge Wissen über die Geologie und die Geschichte des Mars gesammelt. Und ja, gibt auch Wasser. Und wirklich tolle Bilder!
Aber mal ehrlich. Ist das den ganzen Aufriss echt wert? Ich meine seit den Viking-Sonden in den 70gern wird quasi als eines der Hauptziele immer die Suche nach eventuellem Leben als Ziel proklamiert. Und was ist bislang dabei raus gekommen? Nichts. Also jetzt nicht als Ergebnis "Nichts - Kein Leben", sondern nur als Zwischenergebnis - nur oberflächliche, chemische, biologische Analysen von sehr oberflächennahen Bodenschichten. Also allein von der Methodik her grad mal an der Oberfläche gekratzt. Seit 47 Jahren!
Ok, es gibt keine offensichtliche Biossphäre.
:) Immerhin das ist jetzt klar.
Aber diese ganzen Bodenprobenentnahme- und Analyse-Geschichten sind doch, wenn ich mal so die 47 Jahre zurückblicke nicht so, dass das die Abermilliarden Dollar rechtfertigt - jedenfalls nicht bezüglich der Fragestellung Exoleben ja / nein.
Es wird immer noch nur an der Oberfläche gekratzt. Aufwendigere Analysen kriegen die Rover nicht hin. Rückholmissionen, hm ja, irgendwann vielleicht.
Vielleicht hätte man die Kohle für eine "bemannte" (wie sagt man das eigentlich politisch korrekt?) Wissenschaftsmission sparen sollen. Klar - viel aufwendiger, und klar, sehr gefährlich.
Aber vielleicht dann im Endeffekt doch zielführender und für die Menschheit inspirierender.