perttivalkonen schrieb:Außer, Du meinst es dann doch so wie ich, hast es nur zu indifferent dargestellt.
Das kann sein; ich bemühe mich auch nicht mehr jedes Mal wieder, wenn diese Argumentation auf den Tisch kommt, der perfekten Ausformulierungen. Bin dessen ziemlich müse und schüttele vieles nur noch aus dem Ärmel.
perttivalkonen schrieb:Der zweite Punkt, und der betrifft Dich wohl, ist der, daß eine exotische Erklärung nicht erst dann in Erwägung gezogen werden darf, wenn alles andere ausgeschlossen wurde.
Es geht darum, dass Fälle so gut es geht untersucht werden (zur LIZ hatte ich was gesagt). Bei sachlicher und kompetenter Betrachtung hat sich bisher, sofern die Daten/Bilder nicht allzu tief aus der LIZ kommen, fast immer ziemlich logisch herleiten lassen, dass es keinen Grund gibt, exotische Erklärungen heranzuziehen. Gerade auch in den Fällen, um dies es hier im Thread geht und die ich zusätzlich erwähnte. Bist du damit vertraut?
GOFAST = fliegt keineswegs tief und schnell, das ist eine Täuschung durch den Parallax-Effekt. Was genau für ein Ballon es war und welcher Wind ihn vor sich hergetrieben hat, darüber haben sich dennoch Leute, die es ganz genau wissen wollen, weiter Gedanken gemacht, nachdem die Sache grundsätzlich geklärt war. Jetzt kann man daherkommen und sagen: Wissen wir denn, ob diese Ballons irdisch sind. Aber das ist ein bisschen perfinde und trifft nicht den Punkt.
GIMBAL, das Ding, dessen Screenshot jetzt wieder 3x im Kongress-Material abgebildet ist. = Flugbwegegung wurde genau analysiert, auch der Rotations-Effekt, den die ATFLIR-Kamera erzeugt.
Dann die grünen Nachtbilder mit Bokeh-Dreeicken unscharfer Sterne und das SNOOPIE-TEAM, das als Drohnen-Formation erkennt, was eindeutig eine Sternen-Konstellation am Nachthimmel ist. Auch diese Peinlichkeit hat es in ein Kongress-Hering geschafft. Etc. pp.
Das ist die Praxis, aus der heraus meine Argumentation oft die Stufe überspringt, an der auch anfänglich etwas Exotisches nicht in Erwägung gezogen wird. Geschenkt. Weil nicht mal etwas zu sehen ist, das jemand mit einem klaren Kopf nicht als "normal" wahrnehmen würde. Wenn mal so etwas dokumentiert ist, ja dann ... ja dann, werden wir sehen. Klar.
perttivalkonen schrieb:Wenn ich einen metallenen Bierflaschendeckel im Wald finde, also etewaes, das so aussieht wie ein solcher, dann werde ich es für weit plausibler halten, daß es sich um einen Kronkorken einer Bierflasche handelt und nicht etwa um eine Abhörwanze. Kann mir hingegen jemand aufzeigen, daß es genau solche Wanzen in Kronkorkenaussehen gibt, und daß hier z.b. ein beliebter Treffpunkt von Spionen odgl. ist, wo das Ding rumlag, dann ist die "könnt ne Wanze sein" trotz Exotik genauso gut im Rennen sein.
Das entspricht jetzt in etwa meinen ganz normalen Ballon, der in Wirklichkeit ein Alien-Produkt ist. Ist ein Exempel bzw. denkbares Szenario, geht aber auch im Wesentlichen an der Problematik vorbei, innerhalb derer man normalerweise zu argumentieren hat.
Diese Problematik zeigt sich gut in den oben angedeuteten Szenen und bspw., wenn Lue Elizondo in einer seiner Dokus vor dem GOFAST-Videoschnipsel sitzt und in die ganze Welt hinaus posaunt, wie schnell dieser kleiner Motherf***** doch ist. Aber nein, lieber Lue, wenn dich das wirklich interessieren würde, was du da vor dir siehst, hättest du das Flugverhalten untersucht und auch auf die Daten geachtet, die sogar auf dem Bildschirm eingeblendet sind.
Aber er posaunt es heraus, und alle Welt kauft es ihm ab.
Das wir streng genommen in der Logik etwas stringenter sein müssten, okay. Aber irgendwann nutzt sich das ab, wenn halt Mal für Mal ziemlich schnell klar ist, dass das eigentliche Thema nicht ein UAP ist, sondern die problematische Rezeption einer Sichtung.
perttivalkonen schrieb:Und definitiv lehne ich dieses Hintanstellen von "exotisch" ab, wie Du es darstellst mit Deinem ebenfalls zu indifferenten "plausibel". Was ja letztlich "Sherlock-Holmes-Methodik in Grün" ist.
Genau genommen kommt es immer hintenan - nämlich nach einer Analyse. Anstatt etwas vorurteilsbehaftet als exotisch anzunehmen.
Die Plausibilität nach Ockham ist hier m. E. keineswegs fehl am Platze, wenn ich jedes Mal, wenn jemand etwas ET-mäßiges auf dieselbe Plausibilitätsstufe stellt wie etwas Profanes, sage, das ist nicht statthaft. Man muss dabei einberechnen, was dazu gehören würde, ET hierherzubringen und das vorführen zu lassen, was wir da angeblich sehen. Irgendwo hinten in einem kleinen Eckchen lauert die Option, dass es doch so ist. Aber was bringt diese Option schon auf die Waagschale.
...auch wieder nur aus dem Ärmel geschüttelt. Weiß nicht, ob ich es klarer machen konnte. Habe dasselbe schon so oft mit unterschiedlichen Worten gesagt ...