mitH2CO3 schrieb:Im Prinzip ist es ganz einfach, die Obdachlosigkeit zu beenden. Bieten wir Wohnraum denjenigen, die ihn brauchen und wenn es nicht genug gibt, baue man mehr.
So einfach könnte es sein. Schaue ich mir jedoch die Situation hierzulande an, da wird zwar an allen Ecken und Enden fleissig gebaut, aber entweder entstehen dort Eigentumswohnungen, oder aber die Mieten befinden sich in schwindelerregenden Höhen.
mitH2CO3 schrieb:Als die Einrichtung 'Junailijankuja', die betreutes Wohnen bot, geschlossen wurde, gab es keinen Ersatz.
Da frage ich mich, was den Menschen, die eine solche Schliessung zu verantworten haben, in dem Moment durch den Kopf ging. Ich nehme an, nur ein laues Lüftchen. Zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus.
Ähnlich erging es in Berlin dem "Café Nautilus". Einem Projekt, dass sich in erster Linie an Drogenabhängige richtete. Neben einem Druckraum, der Möglichkeit Spritzen und Kanülen zu tauschen, Methadonabgabe, sowie einer ärztlichen Grundversorgung, gab es auch die Möglichkeit des betreuten Wohnens.
Diesem Projekt wurden sämtliche Gelder ersatzlos gestrichen, ohne auch nur einen Gedanken daran, was mit den Menschen passieren soll.
mitH2CO3 schrieb:Einige der bestehenden Wohneinheiten setzen voraus, dass die Menschen drogenfrei sind, was für jemanden, der versucht, von Drogen loszukommen, eine gute Sache ist. Aber wenn man jahrelang Drogen gespritzt hat, braucht man Zeit und Hilfe, um aufzuhören, und eine Wohnung als Belohnung für gutes Verhalten wäre nicht im Geist von "Housing First".
Nicht nur nicht im Geist von "Housing First", sondern wie sollen die Drogenabhängigen das bewerkstelligen? Therapieplätze sind rar, eine reine stationäre Entgiftung evtl. machbar, aber der Erfolg, ohne Perspektive nur von kurzer Dauer.