Für Nashorn und Thunfisch sieht es schlecht aus
10.11.2011 um 20:00Die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Tiere wird immer länger. Fast 3900 Arten könnten für immer verschwinden. Der WWF ist alarmiert und warnt, dass der Raubbau an der Natur immer dramatischer werde.
Trotz Schutzmassnahmen wird die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten immer länger. Gemäss der Weltnaturschutzunion ist ein Drittel aller Arten gefährdet - das sind 2000 Arten mehr als noch vor zwei Jahren.
Bildstrecken50 Jahre WWFVideoWenn Nashörner in die Luft gehen
Total gelten 19 570 Arten als gefährdet. Der WWF bewertet diese neuen Zahlen, die die Weltnaturschutzunion am Donnerstag veröffentlichte, als alarmierend. Insgesamt hat die Union 62 000 Arten untersucht. Die Rote Liste präzisiert den Gefährdungsstatus der Arten in neun Kategorien von «ungefährdet» bis «ausgestorben».
Besonders schwer hat es gemäss einer Mitteilung des WWF das Nashorn getroffen. Drei Unterarten, das Java-Nashorn in Vietnam, das westliche Spitzmaulnashorn und das nördliche Breitmaulnashorn sind ausgestorben. Auch um den Thunfisch steht es schlecht: Fünf der acht Thunfischarten sind gefährdet.
Fieberkurve der Artenvielfalt
«Die Rote Liste ist so etwas wie die Fieberkurve unserer Artenvielfalt und sie zeigt, dass es dem Patienten immer schlechter geht», wird Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF, in der Mitteilung zitiert.
Es gelinge nicht einmal, den Artenschwund zu verlangsamen. Im Gegenteil: Es gehe immer mehr Arten an den Kragen. Der Raubbau an der Natur werde immer dramatischer, und Lebensraumzerstörung, Wilderei und der Klimawandel setzten den Arten weiterhin stark zu.
Dramatisches und Positives
Der WWF veranschaulicht die dramatische Situation am Beispiel von Madagaskar. Im afrikanischen Inselstaat sind 40 Prozent aller landlebenden Reptilien gefährdet und 22 Arten vom Aussterben bedroht, darunter Chamäleons, Geckos und Schlangen.
Der WWF erinnert aber auch daran, dass es positive Nachrichten gibt. Das südliche Breitmaulnashorn, von dem es vor einhundert Jahren nur noch etwa 100 gab, hat sich in seinem Bestand stabilisiert und umfasst nun über 20 000 Individuen.
Das Przewalski Wildpferd, das 1996 in der Wildnis als ausgestorben galt, konnte sich durch Wiederansiedlungsmassnahmen in freier Wildbahn etablieren und verzeichnet mittlerweile über 300 Individuen.
Wenn Zahlen für sich sprechen
Gemäss der Roten Liste ist die Zahl der von Aussterben bedrohten Arten um gut 300 auf 3879 Arten gestiegen. Als «stark gefährdet» gelten 5689 Arten, als «gefährdet 10 002. Die Weltnaturschutzunion bezeichnet die Rote Liste als «Barometer des Lebens». Jedes vierte Säugetier ist der Liste zufolge gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Nach Angaben des WWF ist besonders tragisch, dass viele Arten ausgestorben sein werden, bevor sie überhaupt entdeckt worden sind. Denn die Rote Liste umfasst nur einen kleinen Teil der insgesamt rund zehn Millionen vermuteten Arten weltweit.
Quelle: http://www.20min.ch/wissen/news/story/Fuer-Nashorn-und-Thunfisch-sieht-es-schlecht-aus-20282949
Trotz Schutzmassnahmen wird die Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten immer länger. Gemäss der Weltnaturschutzunion ist ein Drittel aller Arten gefährdet - das sind 2000 Arten mehr als noch vor zwei Jahren.
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Total gelten 19 570 Arten als gefährdet. Der WWF bewertet diese neuen Zahlen, die die Weltnaturschutzunion am Donnerstag veröffentlichte, als alarmierend. Insgesamt hat die Union 62 000 Arten untersucht. Die Rote Liste präzisiert den Gefährdungsstatus der Arten in neun Kategorien von «ungefährdet» bis «ausgestorben».
Besonders schwer hat es gemäss einer Mitteilung des WWF das Nashorn getroffen. Drei Unterarten, das Java-Nashorn in Vietnam, das westliche Spitzmaulnashorn und das nördliche Breitmaulnashorn sind ausgestorben. Auch um den Thunfisch steht es schlecht: Fünf der acht Thunfischarten sind gefährdet.
Fieberkurve der Artenvielfalt
«Die Rote Liste ist so etwas wie die Fieberkurve unserer Artenvielfalt und sie zeigt, dass es dem Patienten immer schlechter geht», wird Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF, in der Mitteilung zitiert.
Es gelinge nicht einmal, den Artenschwund zu verlangsamen. Im Gegenteil: Es gehe immer mehr Arten an den Kragen. Der Raubbau an der Natur werde immer dramatischer, und Lebensraumzerstörung, Wilderei und der Klimawandel setzten den Arten weiterhin stark zu.
Dramatisches und Positives
Der WWF veranschaulicht die dramatische Situation am Beispiel von Madagaskar. Im afrikanischen Inselstaat sind 40 Prozent aller landlebenden Reptilien gefährdet und 22 Arten vom Aussterben bedroht, darunter Chamäleons, Geckos und Schlangen.
Der WWF erinnert aber auch daran, dass es positive Nachrichten gibt. Das südliche Breitmaulnashorn, von dem es vor einhundert Jahren nur noch etwa 100 gab, hat sich in seinem Bestand stabilisiert und umfasst nun über 20 000 Individuen.
Das Przewalski Wildpferd, das 1996 in der Wildnis als ausgestorben galt, konnte sich durch Wiederansiedlungsmassnahmen in freier Wildbahn etablieren und verzeichnet mittlerweile über 300 Individuen.
Wenn Zahlen für sich sprechen
Gemäss der Roten Liste ist die Zahl der von Aussterben bedrohten Arten um gut 300 auf 3879 Arten gestiegen. Als «stark gefährdet» gelten 5689 Arten, als «gefährdet 10 002. Die Weltnaturschutzunion bezeichnet die Rote Liste als «Barometer des Lebens». Jedes vierte Säugetier ist der Liste zufolge gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Nach Angaben des WWF ist besonders tragisch, dass viele Arten ausgestorben sein werden, bevor sie überhaupt entdeckt worden sind. Denn die Rote Liste umfasst nur einen kleinen Teil der insgesamt rund zehn Millionen vermuteten Arten weltweit.
Quelle: http://www.20min.ch/wissen/news/story/Fuer-Nashorn-und-Thunfisch-sieht-es-schlecht-aus-20282949