Rumo schrieb:Im Gegenzug muss auch das Umfeld für den Hund stimmen. Der hat ja nur das eine Leben, was bringt da Kämpfen mit Zähnen und Klauen, wenn man einen schwer deprivierten Hund hat, der lebenslang Angst haben wird und sprichwörtlich den einsamen Hof im Wald ohne Menschenkontakt braucht, um auf sein Leben klar zu kommen, während Mensch in der Stadt im 2. Stock lebt und die 4spurige Straße am Haus entlang rauscht und Kinder fast täglich Freunde mit nach Hause nehmen?
Das Zähne und Klauen meint meine Haltung zur Verantwortung gegenüber meinen Tieren. Wenn ich mir ein Tier ins Haus hole, dann nicht, um es ins Tierheim zu geben. Es meint einfach, dass ich nicht so schnell aufgebe. Da müsste dann wirklich schon wer weiß was passieren.
Hunde aus der Perrera kommen zuerst in ein Shelter und im besten Fall in eine Pflegefamilie in Deutschland. Das ist eine Möglichkeit, den Hund besser kennen zu lernen. Außerdem gibt es auch Junghunde und Welpen in den Perreras und im Endeffekt müssen nicht alle Hunde dort derartig verstört sein.
Es gibt auch viele positive Beispiele, bei denen die Vermittlung einfach gut geklappt hat und die Leute dem Hund ohne Erwartungshaltung ein schönes Leben ermöglichen.
Es gibt überall schwarze Schafe und ungeeignete Hundebesitzer. Aber die machen doch nicht die Mehrheit aus. Deswegen die Rettung von zum Tode verurteilten Hunden zu unterlassen, wäre ja der totale Quatsch.
Rumo schrieb:Ich glaube, der große Trugschluss ist, dass man sich einerseits auf die Beschreibung verlässt (was soll denn so ein Shelter schon großartig über den Hund sagen können?) und andererseits, dass man nur genug Liebe und Spucke investieren muss, damit aus dem "Problemhund" ein Traumhund wird.
Ein Shelter kann eine Menge über den Hund sagen und kann sogar bewegte Bilder mit Ton liefern.
;) Da kann man den Hund im Umgang mit anderen Hunden und mit Menschen sehen.
Also mir erscheint es auch etwas, dass es da eine tiefe Abneigung gegen die menschlichen Auslandshundeadoptanten gibt, leider verliert man dabei den Fokus auf die tatsächlich gefährdeten und unschuldigen Hunde.
Und dem ist eben nicht so.
Ach was, ich denke, beim überwiegenden Teil ist es so und es geht gut. Ich kenne so viele glückliche Hunde aus der Auslandsvermittlung. Was du beschreibst, das betrachte ich als Minderheit. Und jedes Schicksal ist besser, als mal eben so als Wegwerfware inklusive Kopfgeld getötet zu werden.
Ist auch irgendwie ein bisschen Länderbashing. In Deutschland würde ein Mensch gefühlt gelyncht, wenn er offiziell einen Junghund töten will und nach einer Petition mit Hundertausenden Unterschriften wird er aus der Gesellschaft verbannt und bekommt in diesem Leben keinen Fuß mehr auf den Boden. In Spanien sollen sie das bitte tun. Verstehe, wer will.