Hunde

H.W.Flieh schrieb:Als er kaum eingezogen war bei uns, wollte ich ein Dachfenster öffnen. Dazu benötigst Du für dieses Fenster eine Stange. Als er mich mit dem Ding in der Hand gesehen hat, ist er winselnd zur Haustür gerannt. Vermutlich hat er wohl mit nem Stock ordentlich Prügel bezogen in seinem Vorleben.

:( Ähnliche Situationen hatten wir am Anfang auch. Man konnte quasi keine schnelle Bewegung machen und wollte man ihr das Geschirr anlegen, hat sie sich auch direkt ganz klein gemacht. Jetzt setzt sie sich vor einen und hält die passende Pfote zum Durchfädeln hoch. :D

H.W.Flieh schrieb:Vor was er anfangs alles Angst hatte ist unglaublich. Mittlerweile haben wir aber ein gutes Vertrauensverhältnis. Ich bin Abende lang mit Ihm vor dem Auto gesessen, und habe ihn dort mit Leckerlies gefüttert und mit ihm gespielt, bis er auch nur halbwegs bereit war, die Vorderpfoten freiwillig in den Kofferraum zu setzen. Mittlerweile springt er ohne zu zögern auf Aufforderung in den Kofferraum und freut sich, weil er weiß, dass es irgendwo hin geht, wo es toll ist.

Genau das ist wichtig, ganz viel Geduld und Liebe. :) Unsere hat zum Glück das Vertrauen in Menschen nicht verloren. Sie merkt ganz schnell, wenn wir vor etwas keine Angst haben und dann ist sie auch mutig.

Ich hoffe unsere kleine Maus hat sowas nicht erleben müssen...
Wie waren eure Hunde eigentlich bei der Ankunft? Muss man da etwas besonderes beachten?

shadesofbeige schrieb:Wie waren eure Hunde eigentlich bei der Ankunft?

Naja, wie gesagt, wir haben unseren ja über einen Tierheim in D gefunden. Dort haben wir ihn dann sechs Wochen lang jeden zweiten Tag besucht, und waren mit ihm Gassi. Daher kannte er uns schon etwas.
Aber trotzdem, er war total KO, hat sich aber nicht getraut zu schlafen, hat die ersten Tage fast nichts gefressen, es hat ein paar Tage gedauert, bis er sich an die neue Umgebung gewöhnt hatte.

shadesofbeige schrieb:Wie waren eure Hunde eigentlich bei der Ankunft? Muss man da etwas besonderes beachten?

Sie muss ziemlich k.o. gewesen sein, haben sie direkt vom Transport geholt. Haben sie erstmal ihr neues Zuhause erkunden lassen. Und nur ganz kleine Spaziergänge gemacht, damit es nicht zu viele neue Eindrücke sind. Sie kam, ständig zu einem zum Kuscheln, hat aber auch direkt ihre Ecke als Schlafplatz angenommen. Wir hatten es wirklich einfach, sie war von Anfang an stubenrein und auch wenn sie das Konzept vom Spazieren zuerst nicht begriffen hat, ist sie trotzdem in den Garten gegangen für ihr Geschäft, sobald wir ihr den Garten gezeigt hatten.

@shadesofbeige
Unser Leo war ja ein ganz junger Straßenhund und eigentlich lieb, aber es hat eine Zeit gebraucht bis er eine Bindung zu uns aufgebaut hat. Wir haben am Anfang aber auch Hilfe in Anspruch genommen. War nachdem er körperlich und geistig bei uns angekommen war, waren und sind wir ein Herz und eine Seele.❤

shadesofbeige schrieb:Wie waren eure Hunde eigentlich bei der Ankunft? Muss man da etwas besonderes beachten?

@shadesofbeige

Unsere waren am Anfang sehr höflich und zurückhaltend. Klar, fremde Personen und fremde Umgebung, sie haben sich erst einmal angeschaut, welche Regeln es bei uns gibt und welcher von uns welchen Status und welche Rolle hat.
Irgendwann haben sie still und heimlich versucht, sich die Rangordnung hoch zu arbeiten und Grenzen auszutesten.
Wobei der Rüde da echt Pech hatte.
Er kam als zweiter Hund zu uns und unsere Hündin war am Anfang knallhart konsequent zu ihm. Für jedes Vergehen hat er es von ihr sofort richtig dicke bekommen, so reaktionsschnell und konsequent wie unsere Hündin hätten wir nie sein können.
Und alles, wofür sie ihn gemaßregelt hat, hat dann auch beim ersten Mal gesessen.
Zum Beispiel ist er an einem der ersten Tage vor mir hoch gesprungen und wollte sehen, was ich in der Hand hielt. Vilma hat ihn sich innerhalb einer Sekunde geschnappt und auf den Boden gedonnert, das ging so schnell dass ich das erst richtig mitbekam, als er schon auf dem Boden lag. Sie mit dem Gebiss an seiner Kehle und fragendem Blick zu mir "soll ich?".
Auf "Nein" hat sie ihn aber sofort frei gegeben, auch wenn ihr Blick deutliche Zweifel an meiner Entscheidung ausgedrückt hat.
Es ist eigentlich peinlich, daß zuzugeben, aber unsere Hündin hat uns viel Arbeit bei der Erziehung unseres Rüden abgenommen.

Mein Tipp: mach es wie meine Hündin. In der ersten Zeit null Zugeständnisse und enge Grenzen. Ponyhof ist erst später dran - meine Hunde sind inzwischen absolut dicke miteinander.

Danke für eure Antworten!

grätchen schrieb:Mein Tipp: mach es wie meine Hündin. In der ersten Zeit null Zugeständnisse und enge Grenzen. Ponyhof ist erst später dran - meine Hunde sind inzwischen absolut dicke miteinander.

Das hatte ich auch vor. Mein Freund meinte ich soll sie erst mal ankommen lassen, aber ich denke wenn sie in einen haushalt kommt und zuerst alles darf und nach ein paar tagen nichts mehr, dann sorgt das für sehr große verwirrung und auch für probleme. Lieber von anfang an konsequent (dennoch liebevoll) sein oder?

shadesofbeige schrieb:Lieber von anfang an konsequent (dennoch liebevoll) sein oder?

@shadesofbeige
Ja, das auf jeden Fall. Wobei ich nicht glaube, dass Hunde in Kategorien wie zum Beispiel "liebevoll" denken. Für sie ist es wichtiger, dass Deine Signale (auch Deine Körperhaltung) eindeutig sind.
Wird sie Dein erster Hund sein?

grätchen schrieb:Ja, das auf jeden Fall. Wobei ich nicht glaube, dass Hunde in Kategorien wie zum Beispiel "liebevoll" denken

da stimme ich dir zu. Wobei man eben dennoch liebevoll erziehen kann (also keine Strafen oder so) - aber ich weiß, dass du das auch nicht anders gemeint hast.
Wollte es nur mal für diejenigen einwerfen, welche der Meinung sind, man sollte einen Hund durch Haue oder Abverlangen von Kadavergehorsam erziehen (da gibts leider welche).

grätchen schrieb:Für sie ist es wichtiger, dass Deine Signale (auch Deine Körperhaltung) eindeutig sind.

Word.
Und hinzufügen möchte ich auch für diejenigen welche hier mitlesen und das noch nicht wussten:
Erst gestern sah ich im Fernsehen einen Bericht und das hatte ich auch immer wieder deutlich an meinem Hund gesehen: Hunde reagieren besser auf Zeichensprache als auf Worte.
Als mein Hund nichts mehr hörte, reagierte er noch super auf meine Hand und was ich zeigte.
(erzogen hatte ich ihn aber mit beidem)

@Optimist
du meinst Körpersprache? Dem ist so.

Ninjadara schrieb:du meinst Körpersprache?

ja, Körpersprache sowieso. Aber auch konkret, dass man nur mit dem Fingern (bzw. Hand) das Zeichen "Sitz", "Platz" oder "Lauf" usw. geben kann.

Optimist schrieb:ja, Körpersprache sowieso. Aber auch konkret, dass man nur mit dem Fingern (bzw. Hand) das Zeichen "Sitz", "Platz" oder "Lauf" usw. geben kann.

ja. mach ich auch. manchmal sogar nur gezielt nur Handzeichen.
die meisten von uns quasseln eh zuviel mit ihren Hunden, ich inklusive :)

am besten ist immer dieses "ruhig, lass den anderen Hund" beim Gassi gehen. Das ist eher wie Beifall klatschen, hat mal der Rütter erklärt.
EInfach wortlos an dem anderen Hund vorbei, wenns nicht passt zwischen den beiden.

Bahoma schrieb:ja. mach ich auch. manchmal sogar nur gezielt nur Handzeichen.

Finde ich gut.
Beides finde ich noch besser, weil ein Hund auch mal Probleme mit den Augen bekommen könnte :)

Bahoma schrieb:die meisten von uns quasseln eh zuviel mit ihren Hunden, ich inklusive :)

so isses (auch bei mir).
Aber ich finde, quasseln muss auch mal sein, wenn man nicht gerade mit dem Hund "arbeitet". Diese Art Zuwendung brauchen die auch.
Und wenn die Hunde die Grenzen von Freizeitbereich (wo man ruhig quasseln kann und sie eh nicht zuhören) und Arbeitsbereich kennen, dann ist alles gut. :)

Ninjadara schrieb:EInfach wortlos an dem anderen Hund vorbei, wenns nicht passt zwischen den beiden.

ja.

Ninjadara schrieb:am besten ist immer dieses "ruhig, lass den anderen Hund" beim Gassi gehen.

das macht mein mann so gerne. begegnet uns ein brauner Labrador, dann erklärt er unserer Hündin, das wäre doch nur der Leo. (ehemaliger nachbarslabbi)

hab ihm geschworen, wenn er das noch einmal laut ausspricht, werd ich zur mörderin. mir ist das immer soooo peinlich...

@Optimist

Schläge und unsinnige Strafen sind eh das allerletzte. Die Hunde wissen dann ja trotzdem nicht, was sie falsch gemacht haben.

Bahoma schrieb:die meisten von uns quasseln eh zuviel mit ihren Hunden

@Bahoma
Ja, zum Beispiel diese Hundehalter, die den Namen ihres Hundes völlig sinnlos immer und immer wieder rufen, ohne dass ein Kommando kommt und den Namen damit völlig abnutzen, so dass der Hund letztendlich gar nicht mehr reagiert.

grätchen schrieb:Ja, zum Beispiel diese Hundehalter, die den Namen ihres Hundes völlig sinnlos immer und immer wieder rufen, ohne dass ein Kommando kommt und den Namen damit völlig abnutzen, so dass der Hund letztendlich gar nicht mehr reagiert.

kenn ich auch. ein bekannter nennt seinen Hund in jeder Situation beim namen und dann kommt kein kommando.
hab ihn schonmal drauf angesprochen, woher der Hund jetzt wissen soll, was er von ihm will.
dem ist das selbst gar nicht aufgefallen. aber mir, weil ich fands voll nervig..

grätchen schrieb:Ja, das auf jeden Fall. Wobei ich nicht glaube, dass Hunde in Kategorien wie zum Beispiel "liebevoll" denken. Für sie ist es wichtiger, dass Deine Signale (auch Deine Körperhaltung) eindeutig sind.

Ja damit meinte ich eben, dass ich nicht bestrafe.

grätchen schrieb:Wird sie Dein erster Hund sein?

Ja. Ich habe zwar zwei hunde gehabt mit denen ich regelmäßig spazieren gehe, aber das hier ist ja nocmal was ganz anderes. Ich freue mich so sehr auf sie! Habe alles schon genaustens geplant. es soll ja auch alles mit den katzen klappen.
(wenn ihr wollt kann ich ja mal schreiben wie der ablauf sein soll)

Optimist schrieb:Hunde reagieren besser auf Zeichensprache als auf Worte.
Als mein Hund nichts mehr hörte, reagierte er noch super auf meine Hand und was ich zeigte.
(erzogen hatte ich ihn aber mit beidem)

Ich will von anfang an beides verbinden

shadesofbeige schrieb:(wenn ihr wollt kann ich ja mal schreiben wie der ablauf sein soll)

ja, fänd ich gut :)

Also,
ich hole sie am freitag nach der Arbeit ab, zuhause ist schon alles vorbereitet. Sie kommt erstmal in unserem Trainingsraum unter, mit geschlossener Tür. Bevor wir ins haus gehen drehen wir noch eine Runde zusammen und dann tut mein freund die katzen ins wohnzimmer, sodass sie holly nicht sehen. Die katzen werden dann neugierig was im zimmer ist.
Ich bringe sie dann ins zimmer und sie bekommt nochmal futter und trinken. Ich schlafe bei ihr im zimmer und wenn wir nicht spazieren sind, bin ich auch die nächsten tage bei ihr. Wir haben insgesamt 3 wochen urlaub.
Ich stelle mir auf alle paar stunden einen wecker, damit sie schnell stubenrein wird. jedes mal beim spazieren, kommen die katzen kurz weg.
Am Monatg machen wir die tür dann auf und machen ein kindergitter in die tür. Ich hoffe dass ich nach einer woche wieder im bett schlafen kann weil die katzen sich so an sie gewöhnt haben, dass holly nachts ins schlafzimmer kann. (sie hat eine hundebox an die ich sie auch gewöhne), die man zumachen kann.
Wenn sie in andere hausbereiche darf ist sie erstmal angeleint, damit ich direkt eingreifen kann wenn was sein sollte. Wenn sich die katzen an sie gewöhnt haben und sie brav ist darf sie natürlich von der leine und auch uneingeschrenkt durchs haus.
Aber mir ist es am anfang wichtig, dass alles ganz langsam geht, dass sich auf lange zeit alle miteinander verstehen.
Training fange ich natürlich von anfang an an. und für meine zeit mit ihr im zimmer habe ich mir ein paar serien ausgesucht, man kann ja nicht den ganzen tag spielen und lernen.

Wie findet ihr eigentlich cesar millan?