Optimist schrieb am 06.12.2018:Und - landet der bei dir im gleichen Topf wie die Anderen?
Wie sollte es mir möglich sein, den in irgendeinen Topf zu stecken?
Dazu gibt die Seite doch gar nicht genug Informationen her.
Eigentlich steht da ja nur, dass er halt mal nem Pferd ne Schulter eingerenkt hat, dann hat er halt immer mehr Pferde einegrenkt und irgendwann gemeint er könne das bei Hund, Katze und Co auch tun, da steht aber weder etwas dazu ob und wie er sich die notwendigen theoretischen Kenntnisse für die "Behandlung" von Pferden angeeignet hat und auch nicht ob er sich entsprechend weitergebildet hat ehe er Katzen und Hunde als Patienten angenommen hat, deren Bewegungsapparat weist im Vergleich zum Pferd nämlich einige ganz erhebliche Unterschiede auf.
Außerdem steht da nicht ob:
1. ich da mit einem humpelnden Tier oder dergleichen aufsteppen kann und er dann meint mit seinen "Röntgenhänden" feststellen zu können was Sache ist und dann mal so auf gut Glück irgendwo zieht, drückt, ruckelt oder was auch immer.
oder
2. er mir sagt "bring bitte die tierärztlichen Befunde mit, die z.B. durch bildgebende Verfahren erhoben wurden und am Besten auch die Bilder selbst, denn erst dann kann ich sinnvoll und sicher tätig werden.
Im ersten Fall wäre er halt ein Scharlartan unter vielen und im zweiten Fall eben eine Art Physiotherapeut/Chiropraktiker oder wie man es nennen will ohne entsprechende Ausbildung und solch einem Risiko würde ich meine Tiere niemals aussetzen.
Denn wie soll jemand der keine fundierten Kenntnisse über Anatomie, Physiologie, Biomechanik und die Differentialdiagnosen vergleichbar aussehender Krankheitsbilder hat auch nur ahnen können ob sein Griff meinem Tier hilft oder es gar zum Tode verurteilt?
Das macht aus dem Ganzen ja ein regelrechtes Lottospiel:
Verspannungen, Verrenkungen, Blockaden und Co sind sehr viel häufiger als das zu Grunde liegen einer ernsteren Erkrankung.
Deswegen ist das mit dem "Wer heilt hat Recht." auch so eine Sache, denn wenn er 90 von 100 Tieren erfolgreich hilft, weil sie sich wirklich nur versprungen haben und deswegen munter weiter empfohlen wird, dann bringt das den 10 Tieren die durch sein Gezerre einen irreversiblen Schaden erleiden, weil eben durch den Verzicht tierärztlicher Diagnostik bevor er Hand anlegt etwas übersehen wurde genau gar nichts.
Negativ auffallen tut mir hier halt, dass es eine Unterseite gibt die:
"Presse/Berichte" heißt, aber keine die "Ausbildung und Referenzen" lautet.
Sieh meine Hundedame als Beispiel:
Als ich sieh wegen der aktuellen Problematik erstmalig in der Tierklinik vorgestellt habe, da hätte das WIRKLICH alles Mögliche und Unmögliche sein können, denn da sahen wir einfach nur eine Verhaltensänderung bei der wir nicht mal sicher sagen konnten, ob es Schmerz oder Übelkeit ist und wenn man gaaaaanz genau hinschaute war zu sehen, dass sie etwas aufgekrümmt steht und geht.
Beim zweiten Besuch musste man sie kennen um zu sehen, dass sie hinten ab und an minimal unsauber geht (sie neigt zu kleinen Trippelschritte, die maskieren bei einer Hangbeinlahmheit so Einiges.
Und erst als ich mit ihr ein paar Schritte eine Treppe in der Klinik hochging war zu erkennen, dass sie beim Treppensteigen die Hinterbeine nicht so mitnimmt wie es normal wäre.
Außerdem war sie bei Druckausübung auf den Rücken minimal schmerzhaft.
Zu dem Zeitpunkt, sind die Tierärztin bei der wir waren, der Klinikchef, mein Mann und ich uns einig gewesen, dass eine Prellung oder etwas in der Art recht wahrscheinlich ist, weil es so auffällig war, dass wirklich NUR die beiden Hinterbeine betroffen waren.
Es traten keinerlei Probleme mit Inkontinenz auf, sie konnte ganz normal mit der Rute wedeln, sich setzen, hinlegen, aufstehen usw.
Bei schlimmeren Rückengeschichte ist es sehr ungewöhnlich, dass wirklich nur das mitnehmen der Hinterbeine betroffen ist und sonst gar nichts.
Als es dann so mit der Zeit nicht besser wurde, sondern eher etwas schlimmer, da waren wir uns alle "recht sicher" das sie sich einen Wirbel verschoben haben müsse und deswegen nun durch ungesunde Schonhaltung Tag um Tag Fehlbelastungen und Muskelverspannungen zukommen.
Aber zum Glück denken mein Mann und ich streng mathematisch und zu einer Risikoabwägung gehört eben nicht nur die Eintrittswahrscheinlichkeit gegen Kosten und Aufwand abzuwägen sonder in die Rechnung miteinzubeziehen welcher Schaden maximal eintreten kann und als wie fatal Dieser zu bewerten ist.
Selbst studierte Tierärzte hatten ohne CT keine Chance zu sagen was da nun genau nicht stimmt und die Physiotherapeutin hätte zwar ertasten können welche Bereiche blockiert oder verspannt sind und sich zur Ursache vortasten können, weil sie eben GELERNT hat welche Muskeln wo entspringen, wo sie ansetzen, mit welchen Muskeln sie in Wechselbeziehung stehen und welche Nerven was versorgen.
Aber auch sie hätte die Ursache nicht rauskriegen können und hätte aus der Sorge den Zustand zu verschlechtern keine Hand an den Hund gelegt.
Wäre ich zu solch einem "Knochenbrecher" gegangen, also zu der mir bekannten Sorte, die NICHT nach Diagnosen fragt sondern sich das Tier anschaut, ertastet und dann einfach mal hier und dort ruckt...
Dann darf ich zu fast 100% davon ausgehen, dass auch dieser eine Verrenkung angenommen hätte (beim klinischen Bild sprach ja alles dafür), hätte den schmerzhaften Bereich in ihrem Rücken ertasten und dann eine ruckartige Bewegung gemacht, die bei einer Verrenkung gute Chancen gehabt hätte den "Sollzustand" wieder herzustellen.
GENAU die gleiche Bewegung hätte bei meinem Hund aber im Bestfall umgehend zu einer kompletten und irreversiblen Hinterhandlähmung geführt.
Wie gesagt, im Bestfall.
Im schlechteren Fall hätte sein Versuch ihr den Rücken einzurenken zu einem einschiessenden Schmerz geführt, der durchaus einen Herzstillstand oder einen lebensbedrohlichem Schockzustand hervorgerufen hätte.
Denn wie wir durch das CT gelernt haben hat sie einen mehrere cm langen "Dorn" im Rückenmark, der dort über einen längeren Zeitraum entstanden sein muss indem eine Bandscheibe erst verrutscht ist, dann in den Wirbelkanal "ausgeflossen" ist und dort aus unbekannten Gründen ausreichend Kalzium eingelagert hat um so röntgendicht zu sein, dass wir nicht davon ausgehen dürfen, dass es sich um eine sonderlich flexible Struktur handelt.
Solch ein "Och ich renk das mal eben ein - Ruck" hätte diesen Dorn quer durch ihr Rückenmark katapultiert.
Wenn ich das nun so schreibe bin ich nochmal mehr froh, dass es für uns nicht einmal vorstellbar einen gut ausgebildeten Physiotherapeuten aufzusuchen ohne genau zu wissen was Sache ist.
Denn mit dem Hintergrund steht auch die Aussage der Physiotherapeutin in einem anderen Licht, die bei unserem ersten Besuch sagte "Ok, bei DEN CT Bildern hatte ich mit einem viel schlimmerem Zustand gerechnet."
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass ein "Knochenbrecher" der Hand anlegt ohne zuvor Diagnosen zu sichten und mit dem behandelnden Tierarzt zu sprechen aufgrund ihres verhältnismäßig sehr guten Zustandes irgendeine Kleinigkeit vermutet hätte, Hand angelegt und das Ende vom Lied wäre ein gelähmter Hund gewesen oder eben ein Toter.
Ein allgemeineres Beispiel hatten wir mal in der Uni:
Uns wurden zwei Pferde vorgeführt die beide lahmten.
Gangbild war praktisch identisch, beim Abtasten hat man auch keinen Unterschied gefühlt.
Auf den Röntgenbilderm konnte man mit viel gutem Willen einen leichten Unterschied sehen aber im Grunde sahen beide aufm Röntgen eher unauffällig aus und erst auf dem CT waren die Unterschiede mehr als deutlich.
Beide Pferde liefen gleich, reagierten gleich aufs Abtasten und man fühlte auch keinen Unterschied.
Das eine von beiden hatte ein Leiden das man mit einer "Verrenkung" vergleichen kann, das andere einen wirklich schweren Schaden...
Hätte ein Knochenbrecher dem Letzteren mal eben Munter am Bein rumgezogen oder gedrückt wäre es das geworden.
Also auch wenn ich es mittelgut verstehen kann, dass solch ein Knochenbrecher Tierhaltern die gerne weniger Geld ausgeben möchten als tolle Idee erscheint...
Für meine Tiere käme so etwas für mich nicht in Frage, zumindest eben nicht wenn ich von den spärliche Daten ausgehe die die Homepage bereitstellt und meiner Erfahrung nach sollte man bei solchen Seiten auch nicht nur das Augenmerk auf das legen WAS da steht, sondern eben auch auf das was dort NICHT steht und das sind in diesem Fall jede Form von Aus- und Fortbildungsnachweisen.