Optimist schrieb: Aber ist das bei Büchern nicht ganz genauso?
Jain.
Oft bringen mir Kunden ja Bücher mit aus denen sie ihre bisherigen "Erkenntnisse" gezogen haben und auch da sind durchaus mal welche dabei die dazu führen das sich meine Füßnägel umkrempeln.
ABER es ist seltener.
Das liegt großteils daran, dass irgendwelche Klugheiten auf Internetseiten halt schneller verfasst und verbreitet sind als nen Buch geschrieben, gedruckt und veröffentlicht und Leute die Bücher kaufen erfahrungsgemäß noch eher dazu neigen mal einen Blick in die Literaturliste/Quellenangaben zu werfen, während im Netz leider vieles unbelegt geglaubt wird solange es ins Weltbild passt.
Ich hab leider noch kein Buch über Fütterung des Hundes gefunden bei dem ich meinen Kunden sagen kann "DAS isses" sondern nur ein paar die die "Basics" ganz gut erklären und ansonsten versuche ich primär die Leute zu ermuntern ein Gefühl für IHR Tier zu entwickeln und mir das auch mitzuteilen, denn einen WIRKLICH guten Futterplan für ein individuelles Tier kann ich ohne massive Mitarbeit der Halter/Bezugspersonen nicht erstellen, dazu ist es viel zu wichtig was sie an ihrem eigenen Tier beobachten.
Optimist schrieb:Ansonsten finde ich deinen Beitrag sehr gut.
Danke sehr.
Optimist schrieb: mache ich.
Nochmal danke.
Optimist schrieb:Die Arme, was hat sie denn?
Das hoffen wir rauszufinden.
Sie hat bereits vor Wochen völlig aus dem Nichts angefangen die Hinterbeine minimal nachzuziehen und ich war mit ihr deswegen direkt in der Klinik meines Vertrauens.
Dummerweise hab ich da allerdings eine junge Tierärztin erwischt, die mich und den Hund nicht kannte und dummerweise hat Filipendula (so heißt das Hundi) Verknöcherungen in den Bereichen zwischen den ersten Brustwirbeln und die Tierärztin war sich sicher, dass das Problem daran liegt und hat es damit gut sein lassen, weil das Problem ja nicht so gravierend war.
Ich hab den Neurologie-Nickel und anderes ähnlich trockenes Zeug gelesen und wurde dadurch und auch durch unsere Haustierärztin darin bestätigt, dass es keinen wirklichen Sinn ergibt, den Grund für Ausfallerscheinungen die NUR eine Hangbeinlahmheit und Schwäche der Hinterläufe betreffen (keine Inkontinenzprobleme, normales Schwanzwedeln usw) auf Verknöcherungen in Verknöcherungen zwischen den vorderen Brustwirbeln zu suchen, die sie außerdem schon seit Jahren hat.
Da sie aber super zierlich ist, extrem wild tobt und es nicht das erste Mal wäre, dass sie sich dabei verletzt haben wir (mein Mann, unsere Haustierärztin und ich) erstmal gehofft, dass sie sich vielleicht was im Rücken geprellt oder gezerrt hat, aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ne fiese Prellung des Rückens echt lange Zeit fies nerven kann.
Aber mittlerweile schließen wir eine Prellung aus, das hätte sich längst irgendwie bessern müssen, stattdessen wird es schlimmer.
Dummerweise passt ihre Symptomatik zu absolut keiner Erkrankung oder Verletzung über die ich je gelesen habe oder an nem Patienten gesehen.
An manchen Tagen (bisher zum Glück nur zwei und da auch nur über wenige Stunden) "lief" sie praktisch wie ein Hund mit Querschnittslähmung, ließ die Hinterhand ganz wegknicken und zog sie nach, fiepst aber trotzdem wenn sie Kot oder Urin absetzen muss, das ist nicht wirklich gestört.
Sie hat zwar drinnen immer ne Windel um, weil sie grad im Tiefschlaf ein bisschen tröpfelt, das ist aber bei der Cortisonmenge die sie kriegt und dem was sie entsprechend wegsäuft nicht wirklich verwunderlich.
3x hat sie auch in die Windel gekotet, aber davon hatte ich ihr 1x ne recht hohe Dosis Diazepam gegeben, weil sie mit den Nerven völlig durch war (sie ist psychisch nicht ganz normal und das die Hinterbeine nicht tun was sie will macht ihr Angst, außerdem tut ihr das ja weh) da hatte sie die Nacht praktisch durchgefiepst und gezittert und war dann wohl einfach total erschöpft und zusätzlich leicht sediert, beim zweiten Mal war sie auch nach ner unschönen Nacht einfach super erschöpft und beim dritten Mal wollte sie nachm pieseln zu schnell wieder rein, weil es ihr einfach nicht gut ging und hat dann aber kontrolliert Kot abgesetzt sobald die Windel drum war.
Da sie aber trotzdem jeden Tag gezielt und kontrolliert Kot und Urin absetzt kann von einer neuronal bedingten Inkontinenz nicht die Rede sein.
Für Bandscheibenprobleme ist der betroffene Bereich eigentlich zu gering (selbst an schlechten Tagen hat sie einen praktisch normalen Stellreflex), dennoch ist ne leichte Bandscheibensache noch das wahrscheinlichtste, denn alle mir bekannten degenerativen Erkrankungen die ein ähnliches Gangbild erzeugen würden (wie z.B. DM) verlaufen schmerzfrei und sie ist trotz Schmerzmedikation hochgradig schmerzhaft. Zum Glück nicht dauerhaft, aber ab und zu mal über paar Stunden nen vor Schmerzen fiependen und zitternden Hund am Fußende stehen zu haben ist inakzeptabel.
Nu ist alles andere ausgeschöpft und auch wenn je nach Ursache eine Narkose leider zu einer Verschlimmerung der Lähmungserscheinungen führen kann müssen wir das nun eben trotzdem riskieren, auch wenn sie natürlich ausgerechnet gestern und heute wieder verhältnismäßig gut läuft.
Aber ohne eine klare Diagnose kann ich ja nicht mal einen ordentlichen Physiotherapeuten einschalten...
Also drück bitte die Daumen, dass etwas zu erkennen ist gegen das man irgendwas machen kann.
Sie ist eine absolute Frohnatur und wir halten es nicht für unwahrscheinlich, dass sie sich sogar mit einer sich verschlimmernden Lähmung "anfreunden" könnte sollte es etwas sein das dazu führt.
Nur eben diese Schmerzepisoden.. die sind nicht akzeptabel mit allem anderen werden wir fertig, eben grad weil sie so ein "happy hund" ist.
Leider führt das aber auch dazu, dass wir uns bei ihr sicher sind, dass sie Schmerzen erst zeigt wenn sie wirklich, wirklich schlimm sind und manchmal ist kaum zu sagen ob sie nun grad Schmerzen hat oder einfach nur Angst weil sie die Situation nicht versteht.
Und nun wo das CT in der Klinik meines Vertrauens repariert wurde und wir den ersten verfügbaren Termin abgreifen konnten "beten" wir das wir endlich erfahren was mit ihr nicht stimmt und das es etwas ist bei der wir ihr helfen können.
Ich weiß, dass es leider keine Rolle spielt, aber meiner Ansicht nach hat dieser Hund in ihrem Leben doch ECHT genug Pech gehabt .. aber so läuft das ja leider nicht.