@shionoroDu musst es mal aus Gottes Sicht sehen und nicht aus der menschlichen Perspektive. Ist zwar schwer, weil man weder genau weiß, was Gott ist, wer Gott ist, wie Gott denkt, warum er gewisse Dinge tut und ob er überhaupt allmächtig ist, aber man kann's ja mal versuchen.
Du bist also allmächtig und möchtest Kinder (Soweit kann man es als Mensch ja noch verstehen, weil die meisten Kinder machen und viele sogar Kinder wollen).
Nun gibst du den Menschen den Freien Willen und weißt halt auch, dass gewisse Menschen andere Menschen töten, foltern und vergewaltigen. Was du aber auch weißt ist, dass der Mensch dem es da gerade schlecht geht dafür aber in Ewigkeit bei dir sein wird. Besser ein Leben in Luxus und Gesundheit abereine nicht existente Ewigkeit oder ein Leben in Qual, dafür aber eine Ewigkeit im Paradies? (Kann man pauschal nicht sagen, jedem gehts da anders, aber die Mehrheit würde sich wahrscheinlich für zweiteres entscheiden). Wenn man allerdings nicht sicher sein kann, ob Gott nun existiert oder nicht, würde die Mehrheit wahrscheinlich aufgrund der Ungewissheit die erste Variante bevorzugen.
Gott allerdings denkt halt nicht weltlich, sondern im Gesamten und da ist es eben schon etwas anderes, wenn man bedenkt, dass jedes Leiden, was man erduldet, ewiglich zurückgezahlt wird.
Was allerdings die Hölle angeht, so bin ich mir nicht sicher, um was es sich wirklich handelt. Die ewige Qual, da stimme ich dir zu, ist ein ernsthaftes Problem, wenn man über die Barmherzigkeit des "lieben Gotts" spricht. Ich möchte an der Stelle wieder darauf hinweisen, dass es sich hierbei um eine Überlegung handelt und nicht meine Überzeugung und schon garnicht die Wahrheit wiederspiegelt, obgleich es schon möglich ist.
Nehmen wir an Gott ist zwar ein barmherziger, aber auch ein gerechtes Wesen. Er weiß, dass alle Menschen sündigen und nicht alle Gott als Schöpfer des Himmels und der Erde annehmen werden. Was also, wenn Gott die Sünder nicht ewiglich bestraft, sondern ihnen einfach die Existenz nimmt, eben so wie sich der gemeine Atheist den Tod vorstellt? Einfach nicht existent? So bekommt der Sünder weder Belohnung, noch Bestrafung und ist somit aus der Frage nach Gerechtigkeit raus. Er hat sich gegen Gott entschieden und wer sich gegen Gott entscheidet, darf sein Leben leben, nicht allerdings die Ewigkeit. Ist doch eigentlich fair, oder?
Ich meine: Welcher Atheist würde bei der Frage, ob er lieber an Gott glauben oder für immer nicht existent sein wolle antworten, er würde lieber an Gott glauben? So bekommt eigentlich jeder seinen Willen, oder? Gott zwingt einen zu nichts, lässt uns allerdings schlussendlich die Verantwortung dafür tragen, was wir im Leben geglaubt, glauben wollten und getan haben.