Wieso haben (Klein-)Kindern kein Wissen mehr über die Natur?

Wir haben nen Garten, Hund und Katze. Hühner sind derzeit in Planung.
Unser Nachbar hat Gänse.
Bei unseren Kindern ist das unterschiedlich. Die Große hat wenig Interesse für alles, was draußen ist. Ihr wird draußen schnell langweilig und sie geht wieder rein. Lesen etc.
Sie kann aber die Tiere schon unterscheiden... Liegt aber bei uns wohl vor allem daran, dass wir bis zu ihrem siebten Lebensjahr im Wohnblock gewohnt haben.
Der kleine ist da anders.
Er kann mit seinen vier Jahren Pflanzen voneinander unterscheiden (Erbsen, Erdbeeren, Karotten etc. auch wenn sie keine Früchte tragen) und er kennt auch nen Haufe Tiere.
Abgesehen davon kann er mit allerlei Tieren recht gut. Hunde, Katzen etc. sind seine Welt. Der kann echt anfassen, was anderen die Hand schreddert, wie auch immer er das macht...

Ganz einfach:

Generation Technik, speziell Computer/Handy -> Internet.

@LittleDarky

Es ist ein bisschen teurer, aber kein großer Unterschied. Ich würde behaupten, wer sich einen Regelkindergarten gut leisten kann, kann sich auch einen Waldkindergarten gut leisten.

Wir sind allerdings ein privater Träger, ich bin mir nicht sicher wie es bei einem Öffentlichen aussehen würde :ask:

Ich muss dazu vielleicht sagen, dass Recht in der Ausbildung nicht mein stärkstes Fach war und ich mich dementsprechend nicht so gut auskenne :D

@LittleDarky

das liegt an deren eltern.
selbst erst 17 jahre alt, haben die keinen plan,
ihre kinder ordentlich zu erziehen.

man darf garnicht darüber nachdenken...!

@Ciela

Ciela schrieb:Abgesehen davon, dass sie es wahrscheinlich noch nicht mal richtig verstehen, ist es auch total unnötig. Was soll ein Kleinkind damit? :/
Sollte ich später mal ein Kind haben, dann werde ich ihm sowas vorerst nicht kaufen.

Verstehen warscheinlich weniger!
Das problem ist, ab welchen Zeitpunkt gibt man dann doch nach in Sachen Technik?
Irgendwann macht man sein Kind damit a entweder zum Außenseiter oder b das Kind wird dich als Mutter / Vater hassen, weil es nie damit "Arbeiten" durfte..

Mein Partner meinte auch letztens "Bevor er 16 ist, kriegt er KEIN Handy"
Es hat ja auch alles seine Vor- und Nachteile.

Naja, ich hab bis dahin noch Zeit, abwarten..

@thanks
Wir haben auch einen Garten, aber mir persönlich wäre "immer nur im Garten" zu sitzen, viel zu langweiig - schön ist, dass man (wenn ein Zaun drum rum ist oder die Kinder alt genug) die Kinder alleine lassen kann.

@StUffz
Moment, macht aber einen Unterschied - Deine Tochter beschäftigt sich aber noch Sinnvoll!
Nicht Konsole, Handy, Facebook oder sowas!
Lesen ist doch auch okay, das heißt ja nicht, dass sie kein Wissen hat über die Natur - man kann ja auch darüber lesen ;) (also theoretisch!).

@NordicStorm
Deswegen kann man doch auch noch was anderes machen, vieles im Alltag funktioniert nicht mehr ohne Technik, aber man muss ja doch früher oder später raus.. ich finds aufjedenfall schade!

@ahri
Okay, aber ich würde jetzt ohne probleme auch 160€ oder sowas in kauf nehmen, wenn sie dann auch noch was anderes lernen!
Bei uns versuchen die Erzieher bestimmte Themen interessant zu machen!
Z.B. haben die Jungs mit Feuerwanzen gespielt - was dann auch gleich das "Sitzkreis" Thema war!
Oder die hatten mal Eulen im Baum - die Versuchen wirklich irgendwie noch was in die kleinen Köpfchen zu bekommen!

@Alienpenis
Das ist Quatsch, eine 17-jährige Mutter kann manchmal eine bessere Mutter sein, als eine 35-jährige! Ich kenne auch eine, die sehr jung Mutter wurde - sie macht eine Ausbildung, verdient ihr Geld, geht mit dem Kind weg so gut sie kann - wiederrum kenne ich eine Mutter die mit 41 ihr erstes Kind bekommen hat - das Kind konnte zwar schon für 2 Jahren super Malen, aber beim rest war es relativ Dumm.

@LittleDarky

Sitzen nicht nur im Garten :)
Fahren fast jedes Wochenende in den Wald... oder zu oft auch zu meinen Grosseltern auf's Dorf inkl eigener Viehzucht usw.

Was ich vermeide ist Tierpark oder Zoo... das hat für mich nichts mit Natur zu tun.
Reicht wenn sie da mit der Vorschulgruppe regelmäßig hingehen.

@thanks

Achso, okay :)

Ich gehe schonmal in Tierparks oder Zoo's, aber einfach nur, weil man da mal wirklich Tiere auch von nahem betrachten kann! Ich versuche (auch wenn es mein großer eventuell noch nicht versteht!), ihm schon zu sagen "Das ist ein Tier aus Afrika, die mögen es heiß usw.".

Wir waren in einem Park, da waren die Rehe wie so kleine Piranhas! Sobald du die Futterbox geschüttelt hast, sind die auf dich zugerannt! Mal das raue Fell zu streicheln und die so von nahmen zu betrachten ist schon was tolles!
Wir waren auch bei einer Flugshow, da sind Geier, Falken, Weißkopfseeadler usw. über unseren Köpfen geflogen - real hätte man nie die Chance sowas zu sehen!

@LittleDarky
Zu meiner Zeit, wie das klingt ..., gab es Wanderkindergärten. Ich war in einem, das heißt einem Kindergarten ohne Haus und Dach von Frühling bis Herbst, allerdings mit der Möglichkeit in einen gemieteten Raum auszuweichen, bei Dauerregen. Meistens waren wir bis nach Ostern überwiegend drinnen und auch auf dem Spielplatz, aber im Wald war es viel schöner. Das prägt und das Wissen bleibt einem. Ich habe die Freude an der Natur nie verloren ... Diese Betreuung war nur vormittags, muss ich dazu sagen, und heute wäre sie erheblich personalintensiver, oder es gäbe nur Ärger mit den Eltern ... damals hats keinen aufgeregt, wenn man erkältet war.

So einen Kindergarten hätte ich mir für meine Kinder nur gewünscht, und Zugang zu Landwirtschaft und Viehzucht, viel Platz vor der Haustür wie ich ihn hatte. Es wird schwierig, wenn man in einer Stadt lebt, den Kindern das beizubringen, was sie früher einfach abgucken konnten.

Andererseits: Kinder lernen vom Zuschauen, mehr als man denkt, also liegt es auch an den Eltern, was die ihnen vorleben. Ich glaube, ich bin jetzt zu müde, mir ernsthafte Gedanken zu machen ...

@Resi_n

Gibts heute auch noch sowas :Y: Waldkindergarten heißt das dann. Allerdings ist man da das ganze Jahr über draußen, auch im Winter und bei schlechtem Wetter. Ist aber ne echt tolle Sache.

@ahri
Ah, danke sehr ... und brr, so verfroren wie ich heute bin, wär mir das nichts. Damals musste man mich zum Warmanziehen zwingen.
Beruhigend ist das aber. Und schön :D

@LittleDarky

man kann nicht alle über einen kamm scheren, das ist wahr.
aber woher soll denn eine 17 jährige die lebenserfahrung einer
35 jährigen haben?
und da fängt doch alles an.

aber gut, das ist ja nicht das thema.

wenn eine 17 jährige mutter mit ihren kind viel spazieren geht
und ihm alles erklärt, könnte sie dem kleinen viel über die
natur beibringen.
ob das aber alle so tun, wage ich zu bezweifeln.

heut zu tage läuft sowieso alles irgendwie aus dem ruder.
habe ich jedenfalls den eindruck.

aber wie gesagt, es sind ja nicht alle so.

Kinder lernen hauptsächlich von den Eltern. Wenn diese keine Aktivitäten ausserhalb der Wohnung/Haus initiieren, wissen die Kinder nur, wie der Computer läuft.

Ich habe schon Schüler mitbekommen, die wussten nicht, wo Obst wächst, einer war sogar der Meinung, dass Milch aus einem speziellen Hahn (so ähnlich wie Wasserhahn) kommt oder eben aus dem Supermarkt..

Die Pfadfinder leisten gute Arbeit und die würden vielen Kindern gut tun.

wolke7 schrieb:einer war sogar der Meinung, dass Milch aus einem speziellen Hahn (so ähnlich wie Wasserhahn) kommt

Hehe, da fällt mir grad was ein: Auf einer Veranstaltung standen neben mir drei junge Typen im Gespräch, einer war wohl in der Milchviehwirtschaft tätig und meinte: "Oh nee, am Montag kommt wieder so ne Stadtkinder-Schulklasse zu uns auf den Hof. Die denken dann wieder, wir halten die Tetrapaks gleich unters Euter!"

Ich denke gerade an meine Kindheit zurück. Wir waren viel draußen. Mit den Eltern haben wir regelmäßig verschiedene Zoos besucht. Zu Hause hatten wir mehrere Tierbücher.

Besonders in Erinnerung ist mir so ein riesen Wälzer geblieben, in dem tausende von Tierarten aufgeführt waren. Immer wenn wir mal irgendwo ein Tier sahen, das wir nicht kannten, haben wir gleich nachgeschlagen was das denn war. Wir hatten immer Spaß daran, uns damit zu beschäftigen.

Wenn ich mal Kinder habe, möchte ich ihnen das genauso vermitteln. Ich müsst echt mal forschen, ob es das dicke Tierlexikon noch gibt. Vielleicht hat es mein Bruder noch.

Kinder müssen ja nicht unbedingt mega Experten sein. Kann ja durchaus auch sein, dass sie andere Interessen haben. Aber sie sollten doch wenigstens die heimischen Tierarten kennen und ne Gans von nem Schwan unterscheiden können. Auch wenn man in der Stadt lebt, kann man doch in Bücher schauen oder mal ne Doku im Fernsehen schauen. Die Eltern müssen sich dann halt auch mal Zeit nehmen, sich selber ein bisschen informieren und sich mit ihren Kindern beschäftigen. Ich denke mal daran hakt es heutzutage oft.

@kuehlwaldo

das waren dann aber schon Kinder mit fortgeschrittenem Wissen


@Nereide

ich denke, viele Eltern sind überlastet und überfordert.
Es gibt sehr viele Familien, da arbeiten beide Elternteile. Am Abend und am Wochenende sind sie froh, wenn sie ihre Ruhe haben. Und der Computer  mit seinen Spielen ist im Laufe der Zeit zu einem guten Babysitter geworden.

Am besten sind natürlich Erfahrungen am realen Objekt, doch auch Bücher sind sehr sinnvolle Hilfsmittel. Würden die Eltern Impulse geben, könnten die Kinder sich auch im Internet Wissen aneignen.

Es bringt Ihnen keiner mehr was bei könnte vileicht auch daran liegen das es zb viele sagrotanmütter gibt die mit den Kindern bloss nicht in die Natur gehen könnte ja was passieren.

Unsere Kinder (7einhalbjähriger und 5jährige) sind seit dem Krabbelalter mit der Natur vertraut gemacht worden.
Mein Mann und ich lieben die Natur und wir erklären ihnen viel über Fauna und Flora, machen Tagesausflüge in die Natur oder klettern mit meinem Mann (ich traue mich das nicht, bergwandern auf Pfaden in großen Höhen genügt mir :D ).
Dennoch wissen sie aber ein I-Pad zu bedienen und dürfen geregelt fernsehen. :)
Die Vielfalt ist gut, lernen und Erfahrungen sammeln in allen möglichen Richtungen...

Dass immer mehr Kinder keinen Tau von Natur haben, liegt aus der fürchterlichen Mischung
"Desinteresse-Unverständnis-Bequehmlichkeit-Gewohnheit-Unsicherheit"
der Erwachsenen, die die Kinder erziehen. Großteils die erziehungsberechtigten Eltern, aber auch andere Verwandte wie z.B. Großeltern (ja, sogar "Altvordere" haben kaum Ahnung und bringen Falsch-Infos über Tier- und Pflanzenarten oder verniedlichen Tiere!), wenn Kinder dort aufwachsen und/oder Zeit verbringen.
Aus dem gewohnten Trott auszubrechen, über seinen eigenen Schatten zu springen und bereit sein, auch als Erwachsener dazu lernen zu wollen, erfordert Intelligenz, Aufgeschlossenheit und Neugierde Fremdem gegenüber. :)
Kindergärten und Schulen werfe ich gar nicht mal vor, dass sie Kindern zuwenig über die Natur lehren. Die haben nur begrenzte Kapazitäten und können nur einen Bruchteil des gigantischen Natur-Wissens beibringen. Da ist schon ein Ausflug in den Wald für Kinder sehr wertvoll, weil aufschlussreich - "Aha"-Erlebnisse gibt es immer wieder... :)