Optimist schrieb:verboten nicht direkt.
Aber mir wurde mal ein Bibelvers vorgelegt, woraus hervorgeht, dass man nur mit seinem Mund Got lobpreisen und singen soll (mir gefiel es selbst nicht so ohne Instrumente, deshalb hatte ich meine Gemeinde gefragt)
Wie wärs mit Kammblasen? Is mitm Mund! Oder wenigstens Pfeifen? Is ja ohne Hilfsmittel.
Ey echt, was für eine verkniffene Sichtweise. Was die Bibel nicht erlaubt, ist verboten. ("Nein, verboten nicht direkt, aber es ist weltlich, führt nicht zum Herrn, und außerdem: sitz nicht im Kreise der Spötter und so.")
Offenbarung5,8:
Und als es das Buch nahm, fielen die vier lebendigen Wesen und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm, und sie hatten ein jeder eine Harfe
Offenbarung15,2:
Und ich sah [etwas] wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und [sah] die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes.
Siehste? Schon is die Offenbarung zu was nutze! Wenn die Christen nachm Tod mit Instrumenten musizieren dürfen, seh ich nicht, daß sie es vor dem Tod meiden sollten. Ist doch Schrott. ("Ja, gut, Harfe ist in Ordnung. Aber sonst kein Instrument, und auch nur zur Anbetung. Und die Saiten nur mitm Mund zupfen, denn nur damit wird gepriesen.")
In der Bibel wird mitgeteilt, daß auch die Natur Gott preist. Alles nur mit Mund? Es heißt, die Bäume klatschen in die "Hände" (wohl Äste; Jesaja55,12). Das ist nicht mit dem Mund und sehr wohl "instrumental". Kann man bei der Natur auch zwischen AT und NT unterscheiden? Ist die Natur jetzt christlich geworden mit ihrem Lobpreis und muß nun ebenfalls auf a capella verzichten?
Optimist schrieb:Allerdings steht es in der Neuen Evan. so:
... indem ihr aus vollem Herzen dem Herrn singt und musiziert
Musiziert kann auch "singen" bedeuten, wäre dann natürlich doppelt gemoppelt.
Find ich zwar nicht, bei Musizieren erwarte ich immer Instrumente. Is aber egal, denn im Griechischen kommt da das Verb psallein vor. Von diesem Verb wird auch das Substantiv psalmos abgeleitet. Psallein heißt nun "Saiten schlagen". Weswegen "Psalm" in seiner Grundbedeutung nicht "Lied" ist, sondern "Harfenspiel", genauer "Saitenspiel". Harfespielen heißt kitharizein, und das ist ein Denominativ, also die Ableitung eines Verbes von einem Nomen. Nämlich vom Nomen "Harfe", auf griechisch "kithara". Wer da die Gitarre raushört, liegt nicht falsch, sogar die Zither kommt da her. Bei den Indern heißt eine Gitarrenart Sita, auch etymologisch verwandt. Die Harfe in alten Zeiten ist also nicht nur das spezifische Instrument, das wir unter diesem Namen kennen, sondern es ist so ne Art Oberbegriff für verschiedene Ausprägungen von Saiteninstrument. Klampfe, Hackbrett, Zupfgeige, Leier, alles im NT quasi inbegriffen, erlaubt, ja eigentlich sogar "befohlen".
Sowohl psalmos als auch psallein kommt in Epheser5,19 vor, soviel zum "Urtext". Kommt aber auch sonst vor im NT.
("Ja, aba Flöte nich, und Posaunen dürfen nur die Engels, und Percussion is nur die Bäume er-laub-t.")
("Und in unsan Gottesdienst kommste tropfdem nich mit Deine Harfe. Wir wolln dis nich, weil, weil... wir wolln dis nich, so!")