@Cricetus Cricetus schrieb:Doch hat er. Der Link ist Unfug. Und die Übersetzung ist, wenn man sie denn auf besagte Frau zurückführen möchte, eine totale Minderheitenmeinung und schlicht unsinnig. Bara heißt erschaffen.
Ich würde mich da nicht unbedingt so eng an die Aussage halten bara heiß erschaffen.Verben haben immer in jeder Spache Mehrdeutigkeiten
In dem Wort "BaRa" steckt das Wort "RaA´H" = "Sehen". Damit läßt sich BaRa auch als "In das Sehen bringen" erklären. Ein "Aus dem Verborgenen Heraustreten",
http://www.gerhard-kringe.de/nr203.html@Optimist @Cricetus Das Alte Testament sagt direkt nichts über eine ex nihilo Schöpfung, daher wurde der Schöpfungsbericht auf Hinweise geprüft. Viel an der Debatte über ex nihilo Schöpfung stammt aus den ersten paar Versen von Genesis. Und die Kontroverse beginnt mit dem allerersten Wort: bereschit. Bei der Interpretation von Genesis 1:1 steht man vor zwei Fragen. 1) Ist Genesis 1:1 ein unabhängiger Satz oder ein Nebensatz, der den ersten Satz einleitet? Und 2) Wie ist die Beziehung von Vers 1 zu Vers 2 und sogar zum Rest des Schöpfungsberichtes in Genesis 1?
Das hebräische Wort roschit kommt etwa 50 mal im Alten Testament vor. Die Vokale im Wort zeigen an, dass es eine Konstruktform ist, dass es bedeutet "Anfang von" und nicht nur "Anfang". Von den anderen 50 mal folgen 49 diesem Muster. Die genau gleiche Konstruktion mit der Vorsilbe be- kommt an vier weiteren Stellen vor (Jeremia 26:1; 27:1; 28:1; 49:34), und ausnahmslos wird es übersetzt mit "Am Anfang der Regierung von..." Die anderen Fälle von roschit folgen diesem Muster mit Ausnahme von Jesaja 46:10, wo wir lesen: "Ich bin Gott....Ich habe von Anfang an die Zukunft verkündet. Hier kann es kaum Zweifel geben, dass das Wort nicht als Konstrukt gelesen werden kann. Und diese einzige Stelle wird oft als Rechtfertigung dafür genommen bereschit in Genesis 1 als Absolut und nicht als Konstrukt zu lesen. Darauf erwidern wir: Ist ein Grammatikfehler an einer Stelle ein Grund eine ähnliche Lesart hier anzunehmen? Warum sollten wir die Lesart einer einzigen Stelle gegenüber Dutzende Stellen mit der Alternative bevorzugen?
Wenn beroshit ein Konstruktzustand ist, dann sind Vers 1 und 2 beide Nebensätze, die den Zustand von allem in dem Augenblick beschreiben, in dem Gott zu schaffen begann, und der Anfang von Vers 3 wird der Hauptsatz des ersten Satzes der Bibel. Wenn er so gelesen wird, dann lautet der Anfang der Bibel so:
Als Gott begann, die Himmel und die Erde zu schaffen, war die Erde ohne Form und leer und Dunkelheit war über der Tiefe und der Geist Gottes wandelte auf der Oberfläche der Wasser, und Gott sprach: "Es werde Licht!"
Der erste Schöpfungsakt ist dann das Gebot, dass Licht existieren möge. Und der ganze Rest - die Erde als Wüste und Öde (Ausdrücke, die die Abwesenheit sowohl von Pflanzen als auch von tierischem Leben voraussetzen), die Dunkelheit, die Tiefe usw. existierten alle vor jenem ersten Akt der Schöpfung, und sind somit definitionsgemäß präexistent.
Außer über diese Passage gibt es noch oft Diskussionen über die Bedeutung des Wortes bara - "schaffen". Der hebräische Ausdruck bara selbst ist wohl nicht aussagekräftig in Bezug auf die Frage der Schöpfung ex nihilo. Oft wird behauptet, das Wort sei ausschließlich für Gott gebraucht, aber das ist ganz klar nicht der Fall (siehe z.B. Ezechiel 21:19). Die Bedeutungen von bara hängt hier völlig davon ab, wie wir den Rest der ersten Zeile des Alten Testamentes lesen.
Da jeglicher Ausdruck für eine Schöpfung aus dem Nichts im Alten Testament fehlt, scheint es vorzuziehen zu sein, der Ansicht zu folgen, die israelitische Religion habe diese Theologie nicht entwickelt. Joseph Smith löste dieses Übersetzungsdilemma in Genesis 1:1 auf wohl einzigartige Weise. Statt im Buch Mose die Schöpfung in absoluten Begriffen zu definieren als entweder aus etwas oder aus nichts, begrenzt er die Beschreibung der Schöpfung in Genesis auf einen bestimmten Ort und eine bestimmte Zeit. Schöpfung ist nicht mehr universell:
Und es begab sich: Der Herr sprach zu Mose, nämlich: Siehe, ich gebe dir Offenbarung in bezug auf diesen Himmel und diese Erde; schreibe die Worte nieder, die ich spreche.... ja, am Anfang erschuf ich den Himmel und die Erde, auf der du stehst. (Mose 2:1)
Neues Licht auf die Frage wirft eine Arbeit der niederländischen Alttestamentlerin Ellen van Wolde:
Sie sagte, sie sei irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass das hebräische Verb „bara“, welches im ersten Satz des Buches Genesis gebraucht wird, nicht bedeute, „erschaffen“, sondern „räumlich trennen“. Der erste Satz sollte nun gelesen werden: „Am Anfang trennte Gott den Himmel und die Erde“ [1]
Diese Aussage steht im Einklang mit der Schöpfungslehre der HLT.
http://de.fairmormon.org/Creatio_ex_nihilo