Mal zur Streitfrage zwischen Gott und Satan:
http://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1200002182?q=streitfrage&p=parAusschnitt daraus:
Die ersten beiden Menschen erhielten in Eden die Gelegenheit, ihre Lauterkeit zu beweisen. Die Einschränkung bezüglich des Baumes der Erkenntnis stellte ihre Ergebenheit gegenüber ihrem Schöpfer auf die Probe. Unter dem Druck äußerer Einflüsse, als Gottes Widersacher an die Selbstsucht appellierte, wurden sie ungehorsam. Ihre Scham, ihr Zögern, ihrem Schöpfer gegenüberzutreten, und ihre Zurückhaltung beim Beantworten seiner Fragen waren alles Beweise ihres Mangels an Lauterkeit. (Vgl. Ps 119:1, 80.) Offensichtlich waren sie jedoch nicht die ersten, die die Lauterkeit brachen, da das Geistgeschöpf, das sie zu dem rebellischen Lauf verführte, seine Lauterkeit bereits aufgegeben hatte (1Mo 3:1-19; vergleiche seinen Lauf mit dem Klagelied gegen den König von Tyrus in Hes 28:12-15; siehe SATAN).
Satans Rebellion, die in Eden deutlich sichtbar wurde, rief eine Streitfrage von universeller Bedeutung hervor — die Streitfrage hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der Souveränität Gottes über alle seine Geschöpfe, sein Recht, von ihnen völligen Gehorsam zu verlangen. Da es bei der Streitfrage nicht darum ging, wer der Stärkere ist, sondern es sich um eine sittliche Streitfrage handelte, konnte sie nicht einfach durch eine Kraftprobe beigelegt werden, bei der Gott Satan und das Menschenpaar sofort aus dem Dasein ausgelöscht hätte. Diese Tatsache ist eine Hilfe, will man verstehen, warum die Bosheit und ihr Urheber, Satan, so lange geduldet worden sind. (Siehe BOSHEIT.) Da Gottes Widersacher zunächst bei Menschen nach Unterstützern seines rebellischen Laufes suchte (erst kurz vor der Sintflut ist zum erstenmal davon die Rede, daß sich Geistsöhne Gottes auf Satans Seite stellten; 1Mo 6:1-5; vgl. 2Pe 2:4, 5), wurde die Frage bezüglich der Lauterkeit des Menschen gegenüber Gottes souveränem Willen zu einem wesentlichen Bestandteil der gesamten Streitfrage (obgleich Jehovas Souveränität an sich nicht von der Lauterkeit seiner Geschöpfe abhängt). Einen Beweis hierfür liefert der Fall Hiobs.
Hiob. Hiob, der offensichtlich in der Zeit zwischen dem Tod Josephs und den Tagen Mose lebte, wird als ein Mann beschrieben, der ‘sich als untadelig [hebr.: tam] und rechtschaffen und gottesfürchtig und von Schlechtem weichend erwiesen’ hatte (Hi 1:1; siehe HIOB). Daß die Lauterkeit des Menschen einen Teil der Streitfrage zwischen Jehova Gott und Satan bildet, geht deutlich aus den Fragen hervor, die Gott seinem Widersacher über Hiob stellte, als Satan während einer Zusammenkunft der Engel in den himmlischen Höfen erschien. Satan unterstellte Hiob bei der Anbetung Gottes falsche Beweggründe und erklärte, Hiob diene nicht aus echter Ergebenheit, sondern aus selbstsüchtigen Gründen. Dadurch zog er Hiobs Lauterkeit gegenüber Gott in Frage. Satan, dem gestattet wurde, Hiob seines riesigen Besitzes und sogar seiner Kinder zu berauben, gelang es nicht, Hiobs Lauterkeit zu brechen (Hi 1:6 bis 2:3). Dann behauptete er, Hiob sei in selbstsüchtiger Weise bereit gewesen, den Verlust seines Vermögens und seiner Kinder hinzunehmen, solange er seine eigene Haut retten könne (Hi 2:4, 5). Danach wurde Hiob mit einer schmerzhaften, verzehrenden Krankheit geschlagen. Seine eigene Frau riet ihm, Gott zu fluchen. Gefährten, die Gottes Maßstäbe und Absichten falsch darstellten, überschütteten ihn mit zersetzender Kritik und Verleumdungen (Hi 2:6-13; 22:1, 5-11). Aber Hiob schwor seiner Lauterkeit nicht ab. „Bis ich verscheide, werde ich meine unversehrte Lauterkeit nicht von mir weichen lassen! An meiner Gerechtigkeit habe ich festgehalten, und ich werde nicht davon ablassen; mein Herz wird mich nicht verhöhnen wegen irgendwelcher meiner Tage“ (Hi 27:5, 6). Dadurch, daß Hiob die Lauterkeit bewahrte, stempelte er Gottes Widersacher zum Lügner.
Satans herausfordernde Äußerungen im Falle Hiobs zeigen, daß er die Auffassung vertrat, alle Menschen könnten von Gott abwendig gemacht werden und keiner diene aus völlig uneigennützigen Beweggründen. Folglich haben sowohl Menschen als auch Gottes Geistsöhne das bemerkenswerte Vorrecht, durch ihre Lauterkeit zur Rechtfertigung und Heiligung des Namens Gottes beizutragen und Jehovas Souveränität zu unterstützen. „Die auf ihrem Weg Untadeligen sind sein Wohlgefallen“ (Spr 11:20; vergleiche das mit der falschen Ansicht von Eliphas in Hi 22:1-3).