Cachalot schrieb:Naja. Das ist gelinde gesagt. Blödsinn.
Die Gewalt eskaliert nicht seit tausenden von Jahren.
Zumindest war das 20. Jh. das blutrünstigste in der Menschheitsgeschichte. Und zwar nach Berücksichtigung der angestiegenen Gesamtbevölkerung.
Cachalot schrieb:Eine Eskalation seit tausenden von Jahren, also eine kontinuierliche Steigerung der Gewalt seit tausenden von Jahren, da würde es wohl keine Menschen mehr geben.
Also ne Steigerung von Gewaltopfern von 0,1 auf 0,5 Prozent der Gesamtbevölkerung wäre eine gewaltige Eskalation. Ohne daß deswegen die Spezies Mensch kurz vor der Selbstausrottung stünde.
Cachalot schrieb:Was sich geändert hat, viel mehr Menschen und damit viel mehr Möglichkeiten für Streit. Und die Waffen sie Massenvernichtungsfähig geworden
Also die Millionen an toten Kambodschanern unter Pol Pot wurden oft in Abgründe gestürzt oder Erschlagen usw., um Patronen zu sparen. Und viele Millionen Kosaken, Ukrainer usw. starben unter Stalin, indem man sie einfach verhungern ließ. So auch die Millionen Armenier, die die Türken in die Wüste deportierten.
Selbst wenn man sämtliche Opfer von Hexenverbrennung, Ketzerbekämpfung, Inquisition, Kreuzzügen und Conquista aus zwanzig Jahrhunderten Kirchengeschichte zusammenaddiert, sind das
deutlich weniger als die Opfer, die aufs Konto von Hitler, Stalin, Pol Pot & co gehen. Vor zweitausend Jahren gab es zwischen 200 und 400 Millionen Menschen weltweit. Im 20.Jh. stieg die Weltbevölkerung 1920 auf zwei Milliarden, 1974 auf vier Milliarden. Ziemlich genau das Zehnfache wie vor 2000 Jahren, aber
weit mehr als zehn mal so viele Gewaltopfer. Kein "mehr Gewalt, weil mehr Leute".
mitH2CO3 schrieb:Ist denn das AT eine notwendige Grundlage zum Verständnis des NT?
Vieles im NT versteht sich auch so. Zumindest partiell. Aber mit Kenntnis des AT - und erst recht mit Kenntnis damaliger kultureller Gegebenheiten und Vorstellungen usw., was für AT wie NT gilt", versteht man ungemein mehr. Wer dies nicht leisten kann, muß sich halt klar machen, was letztlich aber auch für die anderen mit dem Mehr an Hintergrundwissen gilt (1.Korinther13,9-12):
Denn wir erkennen stückweise, und wir weissagen stückweise; wenn aber das Vollkommene kommt, wird das, was stückweise ist, weggetan werden. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. Denn wir sehen jetzt mittels eines Spiegels, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleich wie auch ich erkannt worden bin.
Ja, das AT gehört notwendig zum christlichen Verstehen dazu. Aber Du mußt nicht damit anfangen. Irgendwann sollte jedoch auch das AT hinzukommen, notwendig.
mitH2CO3 schrieb:Das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Mit welchem Sinn hat uns Gott 'das Wort' überlassen?
Das Wort ist der Sohn, also Jesus Christus himself. Deswegen "und das Wort wurde Fleisch (Menschwerdung Christi) und wohnte unter uns (der Mensch Jesus)". Und deswegen heißt es direkt im Anschluß "und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater". Die Übersetzung issn bisserl eigenartig, sauberer wäre "des Eingeborenen". Der Artikel steht zwar im Griechischen nicht da, wohl aber steht für "Eingeborener" im Griechischen "monogenos", aund das heißt "allein / einzig Geborener / Gezeugter". Gibt also keinen zweiten, sodaß der Artikel "der" im Deutschen gerechtfertigt, gar nötig wäre.
Auch in Offenbarung19,13 findet sich diese Gleichsetzung:
und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heisst: Das Wort Gottes.
Ich staune, was Du hier schon für "Antworten" erhalten hast.
mitH2CO3 schrieb:habe ich das richtig verstanden: im NT spricht Gott selbst nicht, sondern nur durch Jesus?
z.B. Matthäus3,16f:
Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser herauf; und siehe, die Himmel wurden [ihm] aufgetan, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kommt] aus den Himmeln, welche spricht: Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe.
Gott spricht in beiden Testamenten.
mitH2CO3 schrieb:Das Wort (Gott) wurde zu Fleisch in Jesus. So hatte ich es dann nach dem Lesen verstanden.
Bingo.
mitH2CO3 schrieb:Demnach spricht Gott nicht durch Jesus, sondern das Wort/Gott ist Jesus.
Naja, dem Wort zuhören lehrt schon, was Gott sagt. Das ist also durchaus inbegriffen. Aber in der Tat, es meint mehr. Auch dies: daß alles, was Jesus
tut, der Inhalt des Wortes Gottes ist, die Botschaft. Und natürlich auch: was mit Jesus geschieht (especially Kreuz und Auferstehung). Jesus Christus
insgesamt ist die größte Offenbarung Gottes nach christlichem Verständnis.