@perttivalkonenHallo!
perttivalkonen schrieb am 28.07.2020:"Darum will ich dich zu deinen Vätern versammeln, dass du [...] in dein Grab kommst und deine Augen nicht sehen all das Unheil, das ich über diese Stätte bringen will. Und sie sagten es dem König wieder."Josia soll das Unheil nicht sehen, also nicht erleben. Deswegen soll er schon vorab sterben. Das "in Frieden" bezieht sich also mitnichten darauf, daß das spätere Unheil ja nicht erlebt würde. Nein, das "in Frieden" bezieht sich auf Josias Ende.
Genau! Josia soll das Unheil nicht erleben, wovor ihm bangte, denn
dazu sandte er ja seine Diener zur Prophetin um genau das herauszufinden! Denn als das Gesetzbuch im Tempel gefunden wurde und man es danach dem König vorlas, erkannte Josia sofort, dass Gottes Zorn über seinem Volk sein musste.🤔
Die Prophetin erklärte daraufhin, dass
Gottes Zorn über dem Volk nicht mehr abzuwenden ist, aber
weil der König bereute, würde das angekündigte Unheil ihn nicht mehr treffen, er war in Gottes Gunst!
Deswegen, so zeigt es der Kontext, bezieht sich der " Frieden" in dem Sinne auf das angekündigte Unheil, dass Josia wegen seinem reuigen Herzenszustand, Gottes Gunst erlangte und ihn deshalb kein göttliches Gericht treffen sollte.
Der " Frieden" bezieht sich nicht auf seine Todesart sondern auf sein friedliches Verhältnis zu Gott, dass sich auch nicht änderte, als er später in einem Kriegszug gewaltsam zu Tode kam.Der benannte Text und die Aussage der Prophetin Hulda nochmal im Kontext:
2. Könige 22:15-20 ( Elberfelder)
Und sie sagte zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: 16 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil über diesen Ort bringen und über seine Bewohner: alle Worte des Buches, das der König von Juda gelesen hat. 17 Weil sie mich verlassen und anderen Göttern Rauchopfer dargebracht haben, um mich zum Zorn zu reizen mit all dem Machwerk ihrer Hände, so wird mein Zorn sich gegen diesen Ort entzünden und wird nicht erlöschen. 18 Zu dem König von Juda aber, der euch gesandt hat, um den HERRN zu befragen, zu ihm sollt ihr so sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was die Worte, die du gehört hast, betrifft - 19 weil dein Herz weich geworden ist und du dich vor dem HERRN gedemütigt hast, als du hörtest, was ich über diesen Ort und über seine Bewohner geredet habe, dass sie zum Entsetzen und zum Fluch werden sollen, und du deine Kleider zerrissen und vor mir geweint hast, darum habe auch ich gehört, spricht der HERR[5]. 20 Darum, siehe, ich werde dich zu deinen Vätern versammeln; und du wirst zu deinen Gräbern versammelt werden in Frieden,
Quelle:
https://www.bibleserver.com/ELB/2.K%C3%B6nige22Merke: Josia war offensichtlich in
Frieden mit Gott, er war wegen
seiner reuigen Einstellung nicht abtrünnig, so wie die übrige Nation.
perttivalkonen schrieb am 21.07.2020:In 1.Könige2,6 weist David seinen Sohn und Thronfolger Salomo an, wie er mit dem Heerführer Joab wegen dessen Verbrechen an Abner verfahren solle:
So handle [nun] nach deiner Weisheit und lass sein graues Haar nicht in Frieden in den Scheol hinabfahren!
In Vers 34 wird dann der Vollzug geschildert, der neue Heerführer Benaja führt aus, was Salomo angeordnet hat:
So ging Benaja, der Sohn Jojadas, hinauf, stiess ihn nieder und tötete ihn; und er wurde in seinem Haus in der Wüste begraben.
Ok, aber das Joab " nicht in Frieden" in den Scheol herabfuhr, diese Aussage bezieht sich offensichtlich nicht auf einen " gewaltsamen Tod " oder " nicht gewaltsamen Tod", das ist der Irrtum deiner Auslegung!
Sondern es bezieht sich offensichtlich darauf, dass Joab Gottes Strafgericht ereilen sollte, weil er unschuldiges Blut vergossen hatte!perttivalkonen schrieb am 21.07.2020:Der Witz nun ist aber die Nichterfüllung des angekündigten Endes Jojakims. 2.Könige24,6:
Und Jojakim legte sich zu seinen Vätern. Und sein Sohn Jojachin wurde an seiner Stelle König.
Sich zu seinen Vätern legen ist Umschreibung für das Beerdigtwerden in der Familiengruft.
Das ist eine falsche Schlussfolgerung, denn " das zu seinen Vätern legen" ist eine hebräische Redewendung, die genauso einfach auch nur bedeuten kann, dass jemand gestorben ist!
Von einem würdigen Begräbnis ist nicht die Rede, im Gegensatz zu Josia, der in Treue starb, da wird deshalb auch extra ein Begräbnis erwähnt ( 2. Könige 23:30 ).
perttivalkonen schrieb am 28.07.2020:Vergleiche 1.Mose15,13-15:
Und er sprach zu Abram: Ganz gewiss sollst du wissen, dass deine Nachkommenschaft Fremdling sein wird in einem Land, das ihnen nicht gehört; und sie werden ihnen dienen, und man wird sie unterdrücken vierhundert Jahre lang. Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen; und danach werden sie ausziehen mit grosser Habe. Du aber, du wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen, wirst in gutem Alter begraben werden.
Das "in Frieden" bezieht sich nicht auf die angekündigte Unterdrückung, da auch noch das anschließende Heil benannt wird - und das nicht zu erleben heißt ja wohl schwerlich "in Frieden". Nein, Nach der Ankündigung für seine Nachkommenschaft kommt die Ankündigung für Abraham. Das "in Frieden" ist bezogen auf die Art des Eingehens zu den Vätern.
Genau, Abraham sollte als treuer und vorbildlicher Diener Gottes
" in Frieden " sterben, was offensichtlich bedeutet, dass er
in Gottes Gunst sterben wird!
perttivalkonen schrieb am 28.07.2020:Oder schau Dir Jeremia34,2-6 an:
So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu Zedekia, dem König von Juda, und sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hand des Königs von Babel, dass er sie mit Feuer verbrennt! Und du, du wirst seiner Hand nicht entrinnen, sondern ganz bestimmt ergriffen und in seine Hand gegeben werden. Deine Augen werden die Augen des Königs von Babel sehen, und sein Mund wird mit deinem Mund reden, und du wirst nach Babel kommen. Doch höre das Wort des HERRN, Zedekia, König von Juda! So spricht der HERR über dich: Du wirst nicht durch das Schwert sterben! In Frieden wirst du sterben, und wie deinen Vätern, den früheren Königen, die vor dir gewesen sind, Totenfeuer [angezündet wurden], so wird man auch dir ein Totenfeuer anzünden, und man wird über dich klagen: `Ach, Herr! Denn ich habe das Wort geredet, spricht der HERR. Der Prophet Jeremia aber redete zu Zedekia, dem König von Juda, alle diese Worte in Jerusalem
Hier korrespondiert das "in Frieden" wieder nicht mit dem Vermeiden angekündigten Unheils, denn Jeremia sagt dem König durchaus Unheil an. Das "in Frieden" für Zedekias Ende korrespondiert hingegen sowas von mit "Du wirst nicht durch das Schwert sterben".
Richtig! Aber offensichtlich nicht in dem Sinne " gewaltsamer" oder " nicht gewaltsamer" Tod, sondern offensichtlich in dem Sinne, du wirst nicht von Gott
"zu Tode gerichtet" werden.Zedekia starb später in Gefangenschaft in Babylon, nachdem er mit ansehen musste, wie seine Söhne getötet wurden. Danach wurde er geblendet!
Das hatte er seinem Eidbruch und seiner Rebellion gegen Babylon zu verdanken.
Dass Zedekia von Jehova nicht zu Tode gerichtet wurde, mag an seinem Charakter gelegen haben, denn er war ein
" schwächlicher " König, wie der Bibelbericht anzeigt! Als z. B. die Fürsten den Tod Jeremias forderten, konnte er sie nicht aufhalten ( Jer. 38:5)
Doch als Ebed- Melech später mit der Bitte zum König ging, Jeremia zu befreien, gewährte er ihm diese Bitte!
Da er aber auch immer wieder die Propheten befragte, zeigt offensichtlich an, dass er sich in seinem Innern nicht völlig von Jehova abgewandt hatte.
Die Nation selbst und auch die Priesterschaft waren in grossem Masse abtrünnig, weswegen sie dann auch Gottes Strafgericht, ausgeführt durch die Babylonier, ereilte
perttivalkonen schrieb am 28.07.2020:Fassen wir also zusammen. Es gibt einen geprägten Ausdruck für das Ende einer Person, wahlweise "sterben", "zu den Vätern legen/versammelt werden", "begraben werden", dazu den Zusatz "in Frieden", der sich entsprechend auf die konkrete Art des Endes dieser Person bezieht. Eine Bezugnahme des "in Frieden" auf künftige Ereignisse nach dem Tod ist nicht möglich. Dies zeigt gerade die einheitliche Formulierung, daß stets das selbe "in Frieden" gemeint ist.
Du interpretierst die Aussage " in Frieden" falsch, weil du sie auf die Todesart einer Person beziehst, im Sinne
" gewaltsam " oder " nicht gewaltsam" zu sterben!
Doch das ist offensichtlich nicht damit gemeint, sondern " in Frieden " zu den Vorvätern versammelt werden oder nicht bedeutet, in Frieden mit Gott zu sterben oder nicht oder anders ausgedrückt, zum Todeszeitpunkt in Gottes Gunst zu sein oder nicht!
Josia starb z. B. " in Frieden" vor dem Unglück, dass die Babylonier über Jerusalem brachten, er war und blieb bis zum Todeszeitpunkt in Gottes Gunst, ihn traf kein göttliches Strafgericht, obwohl er starb!
Und wie ich zuvor schonmal erwähnte, schliesst die Redewendung ‘zu seinen Vorvätern versammelt zu werden’ nicht unbedingt einen gewaltsamen Tod aus.
Eine vergleichbare Wendung wird sowohl für einen gewaltsamen als auch für einen nicht gewaltsamen Tod verwendet (5. Mose 31:16; 1. Könige 2:10; 22:34, 40).Gruss, Tommy