@Optimist Fass ich also nochmal kurz zusammen wo die Bibel angeblich vermeintliche Schwachstellen zum heutigen Stand der Völkerkunde aufweist:
Es wird von der Völkerkunde behauptet, dass der Exodus Jahrhunderte dauerte und nicht nur einige Jahre.
Dem kann ich zustimmen, weil die Bibel das nicht bestreitet. Unter folgendem Vorbehalt:
Dass schon hunderte von Jahren VOR Mose Menschen aus Ägypten nach Kanaan einwanderten, und von Kanaan nach Ägypten, ist sogar biblisch. Dass noch Jahrhunderte NACH Mose Menschen aus Ägypten nach Kanaan einwanderten, und von mir aus auch umgekehrt, kann man in der Bibel ebenfalls in einigen Stellen nachlesen. Beides also kein Problem.
Dass aber speziell zur Zeit Mose KEIN Auszug der Israeliten stattfand, nehmen die Historiker nur aufgrund der Nichterwähnung dieses Ereignisses in der ägyptischen Geschichtsschreibung an, dieses Argument hat sogar einiges Gewicht, und ganz sicher nicht aufgrund der Unauffindbarkeit von versteinerten Zeltplanen und Exkrementen (als ob man je Dino-AA gefunden hätte).
Dass der Exodus sich NUR auf das Volk Israel bezieht, dabei ist es völlig unwichtig ob dieses Volk aus einer Vermischung der Nachfahren Josefs mit der ortsansässigen Bevölkerung entstand oder nicht, muss man unter zwei Prämissen verstehen: Es beteiligten sich in der Nacht des Schreckens alle die 1.) von den Ägyptern zu den Israeliten gezählt wurden und 2.) die die sich selbst dafür hielten. Dass man DAS als falsch oder richtig erkennen kann, ob also ein Mensch eine Willensentscheidung für Gott trifft oder nicht, oder ob seine Mitbürger ihm das unterstellen, das soll man mir mal anhand von Skelettfunden erklären...
Was die Wahrscheinlichkeit von israelitischen Skeletten angeht, die ja laut Bibel zu hunderttausenden in der Wüste modern müssten, da werde ich erstmal jemanden fragen der davon mehr weiß als ich. Ich hab so meinen Verdacht, aber wir werden sehen.
Es wird auch manchmal behauptet, dass die Bibel die Eroberung des Landes Kanaan als eine Art Blitzkrieg beschreibt, und dass archäologische Annahmen dagegen sprechen würden.
Dazu muss man allerdings sagen, dass im Buch Josua steht: Es vergingen viele Jahre, Josua wurde sehr alt (und starb), und die Israeliten hatten das Land keinesfalls insgesamt in ihren Besitz gebracht - sondern bis in die Zeit der Richter hinein, also während mindestens der nächsten hundert oder sogar zweihundert Jahre, waren sie lediglich das vorherrschende Volk - abgesehen von den Philistern.
Das ging so bis zur Zeit Davids, der 400 Jahre nach Mose die Eroberung Kanaans mit der Eroberung der Jebusiterfestung "Salem" (Jerusalem) und der letzten 5 Philisterstädte am Mittelmeer zum Abschluss brachte. Also nix mit angeblichem Blitzkrieg.