Capuet31 schrieb:Für einen Schöpfergott sprechen alle Indizien und Beobachtungen, die wir anstellen können. Das uns unterliegende Gesetz von Ursache und Wirkung bedarf eben einem Ursprung, der zeitlos ist und durch seine Intelligenz und seinen Willen etwas in Gang gesetzt hat, das ebenfalls Intelligenz und einen Willen hat. Anders ausgedrückt, es bedarf eines Planers. Wer das nicht sieht und akzeptiert, der handelt und argumentiert unvernünftig.
Das wurde in der Geschichte der Theologie & Philosophie schon zur Genüge durchgekaut. Dein Denkfehler liegt im Prinzip in der Gleichsetzung von etwas, für das sich tatsächlich durchaus rational und vernünftig argumentieren lässt (a) mit etwas, das ein bloßes Fantasiekonstrukt ist (b). Und damit befinden wir uns dann auch genau bei dem von
@Bishamon erwähnten "God of the Gaps"...
Das wird auch sofort klar, wenn man Schöpfergott einfach durch Santa Claus austauscht:
Für Santa Claus sprechen alle Indizien und Beobachtungen, die wir anstellen können. Das uns unterliegende Gesetz von Ursache und Wirkung bedarf eben einem Ursprung, der zeitlos ist und durch seine Intelligenz und seinen Willen etwas in Gang gesetzt hat, das ebenfalls Intelligenz und einen Willen hat. Anders ausgedrückt, es bedarf eines Planers. Wer das nicht sieht und akzeptiert, der handelt und argumentiert unvernünftig.Wobei übrigens auch der Schluss von "Planung" auf "Planer" non sequitur ist...
Anderes Beispiel:
Die Entstehung und Entwicklung von Leben geschah nicht zufällig, sondern aus einem Grund.Ja, das ist richtig. Aber die Gleichsetzung eben jenes Grundes mit
{hier beliebiges Fantasiekonstrukt - bspw. Santa Claus, Gott usf. - einsetzen} ist und bleibt eben dennoch non sequitur.
Capuet31 schrieb:Das uns unterliegende Gesetz von Ursache und Wirkung bedarf eben einem Ursprung, der zeitlos ist und durch seine Intelligenz und seinen Willen etwas in Gang gesetzt hat, das ebenfalls Intelligenz und einen Willen hat. Anders ausgedrückt, es bedarf eines Planers.
Übrigens ist das ja nicht ganz und komplett falsch. Natürlich ist es so, dass man bspw. auch die Evolution als ziemlich schlaues bzw. eben
intelligentes Prinzip auffassen kann. Why not?! Insofern wäre dann in der Tat ein
intelligentes Agens der Grund dafür, warum es bspw. so etwas wie uns Menschen gibt. Zwischen einem "intelligenten Agens" und einem "allmächtigen Fabelwesen mit Zauberkräften" liegen allerdings Welten...
Capuet31 schrieb:Aber es muss eine allmächtige, intelligente, logische, zeitlose und gute Person sein.
Warum muss es eine "Person" sein...? Hat Gott bspw. Arme und Beine? Das ist doch alberner Unfug! Ich persönlich habe nix gegen die Deutung der Weltentstehung und -entwicklung als "Schöpfung", die übrigens immer noch in vollem Gange ist (vor allem durch uns Menschen bzw. Lebewesen als - in deiner Sprache - "Inkarnation Gottes", wenn du so willst, der auf diese Weise an seiner Schöpfung teilhat und sie weiter vorantreibt). Und ich habe auch nichts gegen die Deutung des Ursprungs als eine Art von "intelligenten oder gar schöpfenden Agens", aber die meisten Vorstellungen darüber scheinen mir doch unfassbar naiv zu sein. Und so man überhaupt von einer Art von "Schöpfergott" sprechen wollte (wovon ich eher abraten würde, um nicht zu viele Missverständnisse zu provozieren...), wäre darunter bestenfalls und im weitesten Sinne eine Art "geistige Kraft" zu verstehen. Mit einer
Person im engeren Sinne und so wie wir diesen Begriff verstehen, hat das aber nicht im Geringsten was zu tun.