tic schrieb:wenn ich bete passiert nix, wenn ich ein guter Mensch bin passiert nix, wenn ich ein schlechter Mensch bin passiert nix etc etc etc .. was ein Beweis gegen "Ihn" ist ..
erstens kommt das drauf an, wie du "gott" definierst. und nebenbei hält es beinahe jede religion nicht so genau mit ihrer "definition" des schöpferwesens, was in anbetracht eines endlosen weltraums und der entprechenden heraus- bzw. über-forderung des menschlichen geists durchaus folgerichtig ist.
anmaßung kannst du jenen unterstellen, die die religionen - beispielsweise im tv - verzerren, den religionen ansich aber nicht. wenn die welt mitsamt uns einer intelligenz entsprang, so ist es vermessen, diese erfassen zu wollen. und diesen maßstab gibt eigentlich jede religion mit, obgleich die leute damals noch nicht vom unendlichen all wussten. willst du verurteilen, dann verurteile die eiferer, die religiöse schnipsel für eitle interessen instrumentalisieren. verurteile die, die stets nur hören, was sie hören und sehen, was sie sehen wollen. ein jeder weiß um die gefahren der aus selektiver wahrnehmung geborenen untugend der willentlichen verständnislosigkeit, auch wenn so mancher das gern verdrängt...
;)zweitens passiert sehr wohl was, wenn du betest. du hältst inne und überdenkst. du vergegenwärtigst dich einer höhreren perspektive auf dich und dein leben hinabschauend. du bewertest dich neu.
gebet ist in erster linie stets insichkehr und selbstfindung und erst an zweiter stelle die bitte nach erhörung. heute wird das dank tv natürlich alles stilisiert, zumal ge
bet und
bitte ja auch wortverwandt scheinen. aber denkst du allein ans tischgebet, siehst du, dass es eher um einhalt, dank und wertschätzung geht und somit einen teil von uns pflegt, der uns uns vom tier unterscheiden lässt.
und dann noch das mit dem guten menschen; hm, überleg mal: passiert wirklich nichts, wenn du dein gewissen abstumpfen lässt oder not und elend anderer damit vereinbarst? mag sein, du hältst dich für unbedeutend. doch vermagst du zumindest stets, andere zu inspirieren, und seist du noch so leblos.
bedeutungslos wird deine haltung somit niemals sein. und die haltung der masse der menschen entscheidet schliesslich über den fortbestand der welt. sicher, es ist pedantisch, zum guten gemahnt zu werden, welches man nicht versteht, und man wird der überwertung überdrüssig.
deswegen ist es wichtig, eine eigene wertschätzung zu entwickeln und sich eben nicht das gut und böse unhinterfragt vorpredigen zu lassen. das trifft aber auf alle bereiche des lebens zu und ebend nicht nur religiöse themen wie die postulation eines schöpferwesens.
daher ist auch hier es wert, die wortverwandschaft von
gott zu
gut im hinterkopf zu behalten. das gros der religiösen mag an der ethik intergalaktischer overlords zweifeln, engelsschar und wunder dank alltagstrist skeptisch verdrängt haben (auch wenn deinereins das gegenteil behaupten), aber die eine sache, die sie im kern allesamt vertreten und verstanden haben, ist, dass es sich lohnt, ein guter mensch zu sein. und auch hier kannst du teilweise spielend leicht erkennen, welche religiösen ihre religion wirklich verstanden haben und wer sie alles in den falschen hals gekriegt hat. obgleich du die rolle des religionsfeindes eingenommen hast, sei dir sicher, dass viele "religiöse" im herzen genauso feindlich ihrem gruppenzwang gegenüberstehen, unfähig, über ihren tellerrand zu schauen. dies sind die von zu viel leitung irrgeleiteten, denen eine prise feuer-unterm-ars... mal gut tut. deine pauschal-rundumschläge allerdings treffen die falschen.