Rejana schrieb:Also interpretiert die Reinkarnationslehre, wie du sie siehst, dass ein kleines Kind mit vor Mangelernährung aufgedunsenem Körperbestimmt glücklich sei? Hm, ich kann mir das irendwie nicht vorstellen, das solche Kinder, die soviel Mangel haben, glücklich sind.
um eine andere sicht der dinge zu bekommen muss man lernen nicht die negativen auswirkungen zu sehen sondern nach den positven elementen zu suchen also hinter die augenscheinliche fassade zu blicken um das ganze zu erkennen auf geistiger ebene.
zudem darfst du nicht vergessen, dass jemand der in einen umstand lebet egal wie negativ dieser auch sein mag und nichts anderes als diesen kennenlernt diesen umstand nicht als negativ bezeichnen wird weil er keine vergleichsmöglichkeiten hat. der vergleich bzw. die beurteilung "dieser mensch ist arm/kann nicht glücklich sein, muss leiden ectr." wird erst von menschen angestellt die nicht in diesen umstand leben und daher ihr/unser leben mit dem leben vergleichen die dieser mensch führt.
und ich denke genau darin liegt meines erachtens ein gedanklicher fehler vor von dem niemand gefeiht ist ihn zu begehen -----> vergleiche aufzustellen/beurteilungen zu treffen aber auch verurteilungen.
um das zu verdeutlichen kann ich ein beispiel nennen ....
ich selbst bin ohne eltern aufgewachsen ich wusste nicht was es heisst vater und mutter zu haben, bei ihnen zu leben, eine familie zu haben, von ihnen geliebt zu werden. für mich war es das normalste der welt dass ich bei meiner großmutter lebte. erst als ich in die schule ging, mich mit anderen kindern anfreundete und auch zu ihnen nach hause eingeladen wurde sah ich erst, dass es nicht normal ist so zu leben wie ich. ich sah was es heisst familie zu haben, von vater und mutter in die arme genommen zu werden, die führsorge, spürte/sah die liebe innerhalb einer familie ectr.
im gegenzug dazu sahen die anderen kinder das ich keine eltern hatte und einfach anders war weil ich bei meiner großmutter lebte.
was die folge hatte, dass ich gemobbt wurde weil ich eben nicht mit mutter und vater aufwuchs sondern nur eine großmutter hatte. ab da wurde mir bewusst, dass ich anders bin, anders lebe, es nicht der norm entsprach ohne eltern aufzuwachsen. erst von diesen zeitpunkt an tat es mir weh keine eltern zu haben und fühlte mich ungeliebt, verstoßen, abgeschoben ....
ich und die anderen kinder beurteilten uns also gegenseitig anhand der umstände die voneinander abwichen und erst ab diesen zeitpunkt war es ein problem für beide seiten.
wenn du das jetzt umlegst auf deine ausgangsfrage wie kinder nur glücklich sein können die mangelernährung haben so hast du die antwort. ----> sie kennen es nicht anders.
sie wachsen in einen system auf indem sie sich zurecht gefunden haben für sie ist ihr leben das normalste auf der welt weil sie keine vergleiche haben und es nicht anders kennen. sie sind auf ihre eigene art und weise glücklich. das selbe gilt auch für kleine stämme und kulturen ausserhalb unserer zivilisierten welt.
wir sind es die menschen zu dem machen wie wir sie sehen wollen, wir be- und verurteilen anhand unserer eigenen lebensweise was uns eigentlich nicht zusteht und auch völlig falsch ist. ich denke wenn jeder seine sichtweise etwas ändern würde und akzeptieren würde wäre es für alle etwas einfacher.
Rejana schrieb:Zum Thema Schuld mal ganz provokativ: Wenn ein Mann eine Frau vergewaltigt, dann finde ich, dass er Schuld hat. Ein typischer psychischer Reflex der Frau sind aber ihre eigenen Schuldgefühle diesbezüglich. Ich denke, das es sehr wichtig ist, das diese Frau da nicht nach einem Reifungsprozess für sich selbst sucht, sondern dass sie irgendwann emotional diese Schuldgefühle ablegen kann und auch ihre Wuit über die Schändung ausdrücken kann. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass etwas in ihr zerstört wurde, was nun mühsam wieder aufgebaut werden muss. Einen Sinn kann ich beim besten Willen dahbei nicht erkennen.
das ist ein schwieriges thema ....
man muss hinterfragen warum bzw. was hat den mann dazu getrieben das er diese tat begann. ich denke nämlich dass niemand von sich aus ein schlechter mensch ist und es immer eine ursache gibt die meist auf psychischer ebene zu finden ist. dieser mann hat sich zwar einen tat schuldig gemacht das ist richtig aber ist er persönlich wirklich schuld ?
denn noch wichtiger ist die frage warum ..... welche umstände stecken dahinter. hat er wirklich schuld in dem sinne wie wir es verstehen oder sind diverse umstände dafür verantwortlich die ihn dazu getrieben haben. auch hier wieder ist das ursache/wirkungsprinzip zu erkennen, meiner meinung nach passiert nämlich nichts ohne grund oder aus purer lust jemanden schaden zuzufügen. es sind schranken/grenzen die auf grund von vielleicht sogar falsch interpretierten signalen überschritten werden.
und auf die gefahr hinauf das man mich jetzt in der luft zerreissen wird möchte ich dennoch darauf hinweisen, dass auch frauen vielleicht mehr unbewusst als bewusst äußere aber auch verbale signale setzen können die für sowieso psychisch angeschlagene personen vielleicht ein anreiz sein können über ihre grenzen zu gehen und hemmungen ausser kraft zu setzen. ich denke da ich selbst eine frau bin kann und darf ich das beurteilen, dass es so ist weil ich selbst diese erfahungen machte wie männer auf solche anreize reagieren. daher möchte ich frauen nicht automatisch aus der verantwortung nehmen was ich auch für gerechtfertig halte.
ich wurde einmal fast vergewaltigt nur dass es zum glück nicht zum akt kam. aber ich erkannte dadurch dass ich mich nicht wundern darf wenn ich mich aufreizend anziehe und mich dementsprechend auch benehme signale setze die eine psychisch labile person als anreiz sehen könnte über seine grenzen zu gehen. ich habe für mich daraus gelernt nicht zu provokant aufzutreten auch wenn es eigentlich gar nicht meine absicht ist sondern es nur als solches empfunden werden könnte liegt es dennoch in meiner verantwortung dafür zu sorgen erst gar keinen anlass dafür zu geben mein auftreten falsch interpretieren zu können.
auch werden oft frauen zum opfer die vielleicht kein selbstbewusstes auftreten haben denen die angst sozusagen ins gesicht geschrieben steht. für psychisch labile personen sind auch solche frauen das typische opfer weil sie sich von diesen nur wenig gegenwehr versprechen.
also ich als frau die vergewaltigt wurde würde mich schon fragen was habe ich dazu beigetragen um als opfer angesehen/empfunden zu werden ..... und was kann ich an mir ändern, an meinem auftreten verändern um solche signale nicht mehr zu setzen, meinen selbstwert zu stärken.
ich würde mich also niemals als reines opfer sehen das unschuldig etwas passiert ist egal um was es dabei geht es steckt immer ein ursache/wirkungsprinzip dahinter.
ich weiss viele werden denken die hat nich alle tassen im schrank wenn sie diese meinung vertritt und das kann ich auch gut verstehen aber grundsätzlich läuft alles über die psyche ab und über signale die wir oder andere setzen und dessen sollte man sich bewusst werden, dass nichts aber wirklich rein gar nichts passiert ohne das es einen auslöser dafür gibt. in meinen augen wäre es sträflich sich davon freizusprechen und jede verantwortung darüber von sich zu verweisen.
Rejana schrieb:Einen Sinn kann ich beim besten Willen dahbei nicht erkennen.
für mich liegt der sinn darin seine selbstverantwortlichkeit zu erkennen und an sich zu arbeiten wie oben beschrieben. das dies eine harte aussage ist weiss ich und es ist auch meine alleinige persönliche meinung zu diesen thema wo ich eben meine eigenen erfahrungen machte.
Rejana schrieb:Sinngebung für erfahrenes Leid finde ich an sich nicht schlecht, ich finde aber auch, dass manches Leid einfach keinen Sinn ergibt.
alles leid ergibt für mich einen sinn wenn man hinterfragt, nichts passiert sinnlos es steckt immer eine botschaft dahinter. menschen sehen leider immer nur negativ und verlieren sich in dieser ansicht so dass sich nur nach schuld urteilen oder sich selbst schuld geben aber erkennen nicht was sie daraus lernen sollen. genau das ist das problem wo sich menschen selbst unglücklich machen anstatt denn sinn zu erkennen, daraus zu lernen und sich dadurch weiterzuentwickeln fügen sie sich in ihre opferrolle und bemittleiden sich selbst.
ich sehe das so wie in der geschichte die ich dir zum lesen gab..... unser denken wird beherrscht durch beurteilung/verurteilung einer momentanen situation anstatt das ganze zu sehen.
aber ich kann nachvollziehen wenn mich viele in meiner meinung und ansichten nicht verstehen können schließlich habe ich jahrzehnte gebraucht um mir dieses denken anzueigenen es wirklich für mich zu erfassen und zu verinnerlichen das geht nicht von heute auf morgen weil es ein lernprozess ist für den man einsichten erlangen muss und der ein völliges umdenken vorraussetzt.
ich kann also von anderen nicht erwarten meine einstellung auch wirklich zu verstehen aber ich erhoffe mir zumindest dafür nicht verurteilt zu werden
:) Rejana schrieb:Mal ne Frage, Therion. Bezüglich deines damaligen christlichen Glaubens: In was für einer Glaubensrichtung warst du denn, resp. mit was für einer Glaubensrichtung bist du aufgewachsen?
den röm.kath. glauben also alles was in der bibel steht die ich fast auswendig konnte da meine großmutter oft aus der bibel zitierte und auch in der kirche die ich jeden sonntag besuchte 14 jahre lang. es gab es keinen gottesdienst oder lied das ich nicht auswendig kannte
:)