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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

4.202 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Religion, Glaube, Atheismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:39
@Keysibuna
sicher kann die bibel das sein. aber sie ist es nicht nur. es gibt viele auslegungsmöglichkeiten, es kommt immer darauf an, was du betonst.
wenn es darum geht, leute zu mehr einigkeit, rücksicht und einsicht zu bewegen, geht das bei manchen eben nur mit pauken und trompeten. manch ein mann ist so vernebelt von sich selbst, dass man ihn erstmal gehörig erschüttern muss, dass er zum überdenken fähig wird.
was das angeht, halte ich den koran samt islamischem brauchtum für 1000x schlimmer als die bibel. ehrlich gesagt find ich, dass das neue testament voll die softie-religion rüberbringt (apokalypse mal ausgenommen). danach kommen nur noch die hindus und buddhisten, wenn du mich fragst, und die sind teilweise noch verbissener als der durchschnitts-christ.
sicher, man kann durchaus ein negatives fazit aus der geschichte des christentums ziehen. das hiesse aber auch, eine menge positives wegzublenden wie i.e. den erhalt ziviler werte, der aufzeichnung ansich, der steten konfrontation der menschheit mit der ewigkeit.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:39
@Malthael
Zitat von MalthaelMalthael schrieb:selbst wenn du gott nicht aus dem spiel lässt, ist das 1. keine garantie dafür, dass du menschen gut behandelst. 2. tust du es auch aus reinem eigenutz, weil du nämlich in den himmel willst.
Da gebe ich Dir vollste Zustimmung. Es gibt immer wieder Christen (und sicher auch anders Religiöse), die meinen, Daß der Mensch zum unethischen Tier würde, sobald sie nicht an Gott und eine jenseitige Belohnung für ihre Taten glauben. Damit degradieren sie selbst ihren Gott und Glauben als ein Zwangskorsett zum Gutsein und ihr Gutsein zum blanken Egoismus. Und vermögen nicht zu erkennen, daß es eine Ethik auch ohne Zwang gibt, aus reiner menschlicher Freiheit.

Jesus schildert im Matthäusevangelium, wie der Menschensohn am Ende der Tage die Menschen wie Schafe und Böcke zu seiner rechten und linken aufstellt und denen zur Rechten sagt, Kommt, denn ich war verschiedentlich bedürftig, und Ihr habt mir da immer wieder beigestanden. Und die Menschen fragen, Herr, wann haben Wir Dich bedürftig gesehen und Dir geholfen? Und der Menschensohn antwortet, was Ihr einem meiner Geringsten angetan habt, das habt Ihr mir angetan. Der Knackpunkt ist, die Menschen, die hier "belohnt" werden, die haben anderen Menschen in deren Krankheit, Hunger, Elend geholfen - und haben gerade nicht an Jesus oder an ihre Belohnung gedacht, sie sind ja sogar überrascht, was der Menschensohn ihnen da sagt.

Ich bin gut (versuche, es zu sein), weil ich Gutsein für gut halte. Als Mensch allgemein wie als Christ speziell. Aber nicht als Christ, weil ich mir einen Lohn verspreche.

Wenn Menschen noch nicht so weit sind, mag ihnen der Belohnungs-Egoismus dabei helfen, sich gut zu verhalten. Besser als die Sau rauszulassen als Sozial-Arsch. Aber das ist ne Krücke, wer die braucht, ist halt noch nicht "reif". Darum gibts ja auch staatlicherseits den Repressionsapparat Gesetz und Justiz, damit die Bevölkerung "bei der Stange bleibt". Also die, die nicht aus sich selbst heraus gut sein können. Und so haben auch die Unreifen unter den Atheisten, die keine "Gottes-Krücke" haben, doch noch immer den "Staat" und das elterliche "Dudu!" und dergleichen mehr. Insofern mach ich mir keine Gedanken, daß Atheisten schlechtere Menschen seien. Es gibt da genauso "Gute/Reife" Menschen, und die "Unreifen" haben auch ihre "Krücke". Scheitern tun wir eh alle bei unserem Versuch, immer gut zu sein, religiös wie areligiös. "Da ist keiner ohne Sünde, auch nicht einer". Aber den Versuch, den seh ich bei allen.

Pertti


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:41
Zitat von AhiruAhiru schrieb:Wieso sagst du dann, du hast etwas gegen die guten Taten von Christen?
Weil ich nicht denke, dass die vermeintlich guten Taten, wirklich welche sind. In den meisten Fällen zumindest.
Ich möchte einfach nicht, dass ein Christ versucht mir irgendetwas gutes/schlechtes zu tun. Das heisst nicht, dass ich den Menschen generell meide oder verurteile. Er soll als Mensch mir etwas "tun", nicht in seiner Funktion als Christ...


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:43
Zitat von vincentvincent schrieb: Funktion als Christ
christ ist keine funktion, es ist nicht viel mehr als das erstreben, vorbildlich zu sein.
die mundart und der alltägliche sprachgebrauch haben das nur entstellt.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:46
joaa, du weisst doch was ich meine...
In seiner Wahrnehmung, als Selbstbild, oder tatsächlich in einer missionarischen Funktion/Auftrag...
@matratze106

Die meißten Menschen, die glauben die Wahrheit zu kennen, wollen sie nunmal a) verkünden b) vorleben und zur Nachahmung empfehlen...


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:48
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:christ ist keine funktion, es ist nicht viel mehr als das erstreben, vorbildlich zu sein.
aber dafür muss ich doch nicht an gott glauben .... für mich hört sich das immer so an als ob man alleine dazu nicht im stande wäre.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:51
@matraze106

Für mich alle Religionen die mit Belohnung/Bestrafung-System funktionieren zwingen Menschen von einander abzugrenzen sich voneinander zu trennen.

es ist menschliche Natur für seine Bemühungen best mögliche Belohnung zu erwarten bzw. zu erhoffen, und wenn jemand anderes ohne Bemühungen gleiche Belohnung bekommen soll ist es für diesen unerträglich!

Deshalb sind diese Konkurrenten sind für ihn ein Gefahr.

Auch wenn ganze Menschheit gleich glaubt und handelt so wird man darauf achten das einer nur ne kleine Fehler macht nur um seine eigene Belohnung für sich selbst abzusichern :}

Und wer ständig auf Belohnung im Hinterkopf hat und sein Handeln immer danach richtet ist für mich ein Marionette der alles für ne Belohnung tun würde.

Ja sogar sein eigene Fleisch und Blut vernichten würde wenn dieser Wesen es von ihm verlangt.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:54
gott wird von manchen viel zu viel überbewertet. ;)

was ist zum beispiel verkehrt daran, wenn ich sage: "nach 13,7 mrd jahren verstand es die intelligenz endlich, durch die materie hindurchzubrechen."? und wie schaut danach die sache mit der schöpferthese aus oder die sache mit dem mitfühlenden, sorgenden gott? aber das ist halt auch nur ein wink mit dem zaunpfahl. ;)


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:55
@Keysibuna
wenn du dich mal mit esther vilar beschäftigt hast, erkennst du, dass konditionierung durch lob keineswegs ein vermächtnis der religionen ist.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 12:58
@matraze106

Vermächtnis vielleicht nicht, aber wirksame Werkzeug der Religionen, wenn es darum geht Menschen zu manipulieren :}


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:00
@Keysibuna
willst du den heiligen schriften vorwerfen, dass sie bedeutungsvoll für die menschheit waren?
hollywood hat ihnen heute schon lange den rang abgelaufen.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:03
@matraze106

Na ja, diese "heilige Schriften" hatten großen Anteil das sich die Menschheit nicht so entwickeln konnte wie es eigentlich im Stande war :}

Bedeutungsvoll waren sie immer für die Menschen die sie erfunden haben, weil sie damit andere sehr gut beeinflussen konnten :}


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:03
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:willst du den heiligen schriften vorwerfen, dass sie bedeutungsvoll für die menschheit waren?
natürlich, immerhin hat sich daraus die religion entwickelt und das nicht wirklich zum vorteil für die menschheit.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:03
@perttivalkonen

Seltsam.. :D
Gestern haben wir uns gerieben und ein wenig gestritten, heute kann ich Deinen Post von 12:39 vorbehaltlos unterschreiben. Ich schrieb ja gestern schon.. So unterschiedlich ticken wir wohl gar nicht.

@matraze106
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:christ ist keine funktion, es ist nicht viel mehr als das erstreben, vorbildlich zu sein.
Eine Funktion ist es mitnichten, es ist ein Bekenntnis.
Vorbildlichkeit kann ich auch als Atheist oder Agnostiker oder gar aus anderer religiöser Sicht, vorleben. Man nennt es Humanismus. Obwohl ich manchmal das Gefühl entwickel, das die Bezeichnung "Gutmensch" in der Gesellschaft negativ besetzt ist. Warum eigentlich?

Schlecht besetzt ist auch je nach Gusto das Attribut "Christ". Sofern man in die Vergangenheit blickt und an Kreuzzüge, Inquisition ect. denkt. Das Missionieren ganzer Völker ect. pp.
Hier ist wohl ein Bewußtseinswandel im Gange... aber es dauert, bis die Geschichte und damit die Menschheit.. vergißt.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:08
Also ich weiss ja nicht. Es besteht doch ein fundamentaler Unterschied zwischen den guten Taten der Gläubigen und den der Atheisten.
Die Vorstellung alleine von einem Jenseits, in dem die guten Taten belohnt bzw. aufgerechnet werden, kann einen doch manipulieren.
Wie kann da eine reine auf das Weltliche bezogene Betrachtungsweise und Entscheidungfindung frei stattfinden. In Hinterkopf geistert das Paradies und der Himmel herum.
Findet nicht zwangsweise eine Herabschätzung und geringere Würdigung des Lebens statt? Alleine durch die Streuung der Aufmerksamkeit, und das Zugrunge legen eines göttlichen Willens?
Das hat doch sehr oft blockiert und den Wunsch und das Bedürfnis einer Erklärung auf das Jenseits verschoben..


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:08
@-Therion-
Zitat von -Therion--Therion- schrieb:natürlich, immerhin hat sich daraus die religion entwickelt und das nicht wirklich zum vorteil für die menschheit.
Religionen dienten wohl einst als Erklärungsmodell für diverse Naturerscheinungen. Sie dienten auch für den sozialen Zusammenhalt verschiedener Stammesgruppen.
Heute scheinen sich die "Alten" Religionen überlebt zu haben. Aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse. Allerdings...scheint der Mensch ein Bedürfnis nach Glauben sein eigen zu nennen.
Die Esoterik hat dahingehend Zulauf und wird wohl eines Tages die "Alten" Religionen zum großen Teil abzulösen. Auch der Buddhismus gibt hier die Möglichkeit seine Spiritualität auszuleben.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:14
Zitat von KeysibunaKeysibuna schrieb:Na ja, diese "heilige Schriften" hatten großen Anteil das sich die Menschheit nicht so entwickeln konnte wie es eigentlich im Stande war
Zitat von -Therion--Therion- schrieb:natürlich, immerhin hat sich daraus die religion entwickelt und das nicht wirklich zum vorteil für die menschheit.
mich würde echt mal interessieren, was ihr meint, wie viel positiver sich die menschheit entwickelt hätte, hätte es keine religionen gegeben.
ausserdem finde ich es komisch, dass ihr religion als etwas unnatürliches anseht. die rückschlüsse früher kulturen von den unerklärlichen wundernd des alltags (wie blitze, sturm und krankheiten) auf übernatürliches lag doch instinktiv auf der hand.
ich versteh aber euren zorn auf den plumpen eifer, mit dem die wenig lichten momente damals niedergeknüppelt wurden. doch selbst wenn alle religion und aberglaube vergessen sind im staub der geschichte, den plumpen eifer wird es immer noch geben. er war auch nie im sinne der relgionen, ganz im gegenteil.
Zitat von GwyddionGwyddion schrieb:Hier ist wohl ein Bewußtseinswandel im Gange... aber es dauert, bis die Geschichte und damit die Menschheit.. vergißt.
und verzeiht, vergibt. und wenn man mich fragt, ist alles im wandel: bewusstsein, klima.
stillstand ist der tod.


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Atheisten oder Gläubige, wer ist ignoranter?

30.12.2012 um 13:18
@matraze106
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:stillstand ist der tod.
Stillstand ist Rückschritt .. in meinen Augen. Kontraevolutionär.


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30.12.2012 um 13:20
@Gwyddion
wie bischof dyba einst sagte:
wenn man vor einem abgrund steht, ist jeder rückschritt ein fortschritt.
auch rückschritt bedeutet bewegung.


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30.12.2012 um 13:20
@matraze106
Zitat von matraze106matraze106 schrieb:den plumpen eifer wird es immer noch geben. er war auch nie im sinne der relgionen, ganz im gegenteil.
Da möchte ich Dir wiedersprechen.
Der Islam möchte wohl ganz gerne diesen Eifer sehen, denn er möchte sich als alleinige Religion auf Erden etablieren. Notfalls wird mit Eifer der Bombengürtel umgeschnallt.

Bei der Brutalität zur Durchsetzung dieser Ziele hat der Islam schon lange das "katholische" Christentum abgelöst.


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