@Marko11War das mit dem Verstehen jetzt ein Kompliment oder ironisch gemeint?
:DMarko11 schrieb:Das worüber hier so heftigst gestritten wird ist der Streit um den Gott der Religionen .
Man muss aber definieren können was man unter Gott versteht . Und hier muss man sich in der Tat fragen , ob der oder das große Unbekannte tatsächlich mit dem Gott der Religionen identisch ist .
Das Problem liegt hier meines Erachtens darin, dass wir außerhalb religiöser Schriften keine Beschreibung der postulierten Götter erhalten und Religionen für sich in Anspruch nehmen, ihren Gott zu kennen. Wer also außerhalb der Religion steht, der kann aus Sicht der Religionsvertreter per se keine Aussage über den jeweils postulierten Gott treffen, denn er offenbart sich nur den Gläubigen.
Das ist das fundamentale Problem in der Diskussion über Götter. Argumentiert man auf naturwissenschaftlicher Ebene (und das tut man mit der Behauptung "Gott existiert und er hat die Welt und/oder das Universum geschaffen), dann muss Gott innerhalb der Naturgesetze funktionieren, bzw. es Möglichkeiten geben, Hinweise auf Gott in der Natur und außerhalb religiöser Texte zu finden.
Bisher ist noch kein Hinweis aufgetaucht, der auf die Existenz eines oder mehrere Götter schließen lässt, außer dem, was in religiösen Schriften beschrieben wird. Diese Schriften wiederum wurden aber zig mal übersetzt und rückübersetzt, gekürzt, über Inhalte wurde abgestimmt (Konzil von Nicäa im Christentum) und dann wieder übersetzt und interpretiert und reinterpretiert.
Es gibt überhaupt keine Möglichkeit, unabhängig von religiösen Schriften auf einen Gott zu schließen. Das ist im Prinzip die Position sehr vieler Atheisten, denn sie haben schlichtweg keinen Grund, an Götter zu glauben.
Götter hätten, gäbe es sie und wären sie allmächtig, alle Möglichkeiten, ihre Existenz ein für allemal zu beweisen und in der Menschheit zu verankern und somit alle Streitigkeiten zu beseitigen. Das ist bisher nicht passiert. Warum sollte Gott ein Wesen erschaffen, welches über Urteilsvermögen und Beweisführungsfähigkeit verfügt, und dann von ihm verlangen, dieses Denkpotential nicht auf Gott selbst anzuwenden und einfach nur auf bloßen "Zuruf" an das zu glauben, was Religionsführer ihm vorschreiben.
Im Prinzip bedeutet das: "Hinterfrage alles und erforsche die Beweise der Mechanismen der Welt und des Universums. Aber mich hinterfrage niemals. Denn an mich musst du völlig ohne Beweise glauben."
Für mich sind Götter Überbleibsel aus den Zeiten, in denen die Menschen nicht wussten, wohin die Sonne nachts verschwindet oder woher der Regen kommt.
Und das zeigt auch deren Einfluss, der mit zunehmendem Wissen der Menschheit immer weiter schrumpft.
Bis ich keinen Grund habe, das Gegenteil zu glauben, sind Götter für mich reine Fantasiegestalten auf einer Ebene mit Weihnachtsmann und Osterhasen.
:D