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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

964 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Atheismus, Ordnung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 18:33
Zitat von CarlSaganCarlSagan schrieb:Zig Milliarden Menschen sind in der Geschichte der Welt verstorben, wird's da im "Jenseits" eng?
Du vergisst die Reinkarnation ^^
Wenn du annimmst das das Bewusstseine sind , dann ist der Schritt dahin auch nicht mehr weit .


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 18:57
@Marko11
Zitat von Marko11Marko11 schrieb:Du vergisst die Reinkarnation ^^
Aber natürlich. Wie konnte ich das vergessen? :D


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 20:11
Zitat von Marko11Marko11 schrieb:Nur definieren können wir das nicht , dafür fehlt uns das Verständnis in der Sache .
Mit anderen Worten: Wir habe und das nur eingebildet.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 23:06
@Foss
etwas nicht zu wissen , muss keine Einbildung sein .


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 23:12
Zitat von Marko11Marko11 schrieb:etwas nicht zu wissen , muss keine Einbildung sein .
Und woher will Derjenigewelche denn den Glauben herhaben? Also ich glaube nicht aus heiterem Himmel einfach an grüne Schweine die auf Europa spazieren.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 23:30
@Foss


Nur weil du an keinen Gott glaubst , heißt das doch noch lange nicht das es keinen gibt .
Genauso wenn ich an Gott glaube heißt das auch noch nicht das es ihn gibt , Es gibt keine Beweise weder dafür noch dagegen .


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

02.12.2012 um 23:49
Vielleicht sollte man Gott nicht als etwas bezeichnen, was man finden kann. Gott wird nie hier und da sein. Denn Gott ist alles und überall.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 00:08
@Marko11
Es geht doch darum, dass jemand an einen Gott glaubt, ohne eine vernünftigen Grund dafür zu haben. Man muss auch zwischen dem rationalen Glauben und dem religiösen Glauben unterscheiden. Während der eine von Fakten ausgeht (auch als Annahme bekannt) wird der andere einfach angenommen, ohne rationale Erklärung. Entweder ich kann Gott erklären, oder es ist eine Einbildung. Als die Menschen es noch nicht besser wusste, war der Gottesglaube eine durchaus normale Erscheinung. Jetzt, wo das Wissen um die Welt mittlerweile so weit ist, dass man sagen kann, die Welt konnte aus den bekannten Kräften entstehen (ohne einen "intelligenten" Schöpfer), ist es doch die Hypothese "Gott" gescheitert. Denn Gott wird nicht mehr gebraucht. Nichts weist auf seine Existenz oder sein Wirken hin.

Es ist halt so wie mit jeder Theorie, wenn sie einfacher und plausibler geht, ist sie nichts mehr wert, dank Ockhams Rasiermesser.

Edit: Und genau das heißt, er existiert nicht!


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 00:17
Zitat von FossFoss schrieb: Jetzt, wo das Wissen um die Welt mittlerweile so weit ist, dass man sagen kann, die Welt konnte aus den bekannten Kräften entstehen (ohne einen "intelligenten" Schöpfer), ist es doch die Hypothese "Gott" gescheitert.
Wie ist den die Welt entstanden ? Durch den Big Knall . Und wer oder was ist verantwortlich für den Big Knall. ?Wer oder was ist verantwortlich das die Bausteine des Lebens in Meteoriten und möglicherweise in auch Kometen durch die Gegend wuseln ? Wir wissen es nicht . Wir haben noch nicht einmal die Evolutionstheorie vollständig bewiesen, so das auch diese nur eine Theorie bleibt im Moment.
Alle Erkenntnisse die wir haben müssen

1. Nicht absolut sein
2 . können durchaus durch neue Erkenntnisse abgelöst werden.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 00:36
@Marko11

'Nur' eine Theorie? Das ist in der Wissenschaft so ziemlich das Beste, was man kriegen kann. Und Evolution wird ganz sicher nicht 'abgelöst' werden. Eventuell können Teilaspekte davon neu interpretiert werden, aber die grundsätzlichen Abläufe sind x-fach beobachtbar.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 00:41
@Thawra


Hab ich was anderes geschrieben ? Eine Theorie bliebt aber nun mal eine Theorie . Von Evolution ablösen war doch gar keine Rede . Im Gegenteil sie ist ein unverzichtbarer Faktor .


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 09:27
Marko11 Ich hoffe mal ihr wisst was ihr hier für einen Schwachsinn zusammenlabert ?
Na, da bin ich aber froh, dass ich das WE über nicht hereingeschaut habe, wie die Antwort auf meine Fragen ausfiel. Nun wird man schon als Dreijährige beschimpft, weil man erstzunehmende Fragen stellt, wie beispielsweise die nach der Definition der Realität. Typisch Fundamentalisten.
Aber aus dem Zitierten Wikipediaartikel geht klar hervor, wie schwierig die Definition von „Realität“ ist. Wer lesen kann ist daher klar im Vorteil.
Ein Punkt bei der Diskussion mit Atheisten ist immer der, dass sie gerne falsche Alternativen anbieten.
„Entweder Naturwissenschaftliche Erklärungen, oder Gott“- das ist so ein typischer Kategoriefehler. Da alle monotheistischen Religionen aber davon ausgehen, dass ein Gott der Urheber unseres Universums ist, kann man das Universum zwar mit Naturwissenschaften erklären, seine Ursache hingegen muss man annehmen (glauben). Und hier nimmt der Atheist eine Erschaffung des Universums aus sich selbst heraus an, während der Theist diese einem Gott zuschreibt. Natürlich wollen die Atheisten oft nicht eingestehen, dass sie selbst eine Grundannahme, einen nicht bewiesenen Glauben nachhängen. Das macht die Diskussion so schwierig. Die Idee, dass man die „Gotteshypothese“ zur Erklärung des Universums nicht braucht basiert auf einem ähnlichen Fehler. Zur Erklärung, wie etwas funktioniert benötigt man sicherlich nicht den Urheber d.h die Beschreibung des Universums mithilfe der Naturwissenschaft benötigt den Gott nicht. Will man aber die Frage beantworten, warum das Universum entstanden ist, dann kann man entweder glauben, es sei aus sich selbst heraus entstanden oder aber dahinter steckt ein Schöpfungsakt.
Hier lese ich oft, das die Naturwissenschaft schon beweisen/belegen kann, das das Universum und auch das Leben darinnen aus sich selbst heraus entstanden ist. Das ist falsch, die Naturwissenschaft hat nichts anzubieten, um diese Frage hinreichend zu beantworten. Interessant in der Diskussion rund um die Frage nach einem intelligenten Schöpfungsakt finde ich daher die „Feinabstimmung der Naturkonstanten“, die meiner Meinung nach auf genau diesen hindeuten.
Wikipedia: Feinabstimmung der Naturkonstanten#Fundamentalere Theorie ohne feinabgestimmte Konstanten


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 09:50
@Rejana


Die Frage muss lauten

Wie definieren wir "Gott" ? Reden wir vom Gott der Religionen oder von etwas anderem ?
Ich glaube nicht das die Menschen von vor 2000 Jahren als das Christentum erschaffen wurde , einen blassen Schimmer hatten vom Urknall , dem Universum und der ganzen Physik . Zumal das Christentum genau wie der Islam aus anderen Religionen hervorgegangen ist . Ich glaube auch nicht das Gott irgendwelche Gebote und Verbote aufgestellt hat , und wenn wir uns mal die Wege der Religionen in den vergangenen Jahrhunderten anschauen so sind sie bestimmt von Macht , Gier , Mord
Eroberung und Religions wahn . Wie viele Menschen mussten im Namen der Religion sterben ? Meinst du das ein Gott der Barmherzig sein soll und die Liebe unter den Menschen verlangt ,das zugelassen hätte , das Menschen in seinem Namen abgeschlachtet werden ?

Also wie definieren wir Gott ? Als den Erbauer des Universums oder den Gott von religiösen Gemeinden
die mitunter unvorstellbare Gräueltaten begangen haben ?


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 10:02
@Marko11
Ich sagte ja, dass alle monotheistischen Religionen einen Gott als Urheber (Schöpfer) des Universums annehmen. Dazu gehört neben den Chrsitentum und dem Islam vor allen Dingen das Judentum. Es gibt da allerdings noch einige andere Splittergruppen.
Wikipedia: Monotheismus

Vereinfach gesagt kann man folgende Weltanschauungen, die einen Gott beeinhalten, unterscheiden:
1. Atheismus
2. Monotheismus
3. Polytheismus

Die Kontroverse findet aber eigentlich zwischen Atheismus und Monotheismus statt- wobei die Atheisten Mono und Polytheismus-je nachdem, wie das Argument gerade passt- gerne durcheinanderwürfeln.
Das heißt, sie unterstellen monotheistischen Religionen einen Polytheismus und setzen diesen damit gleich. Das kommt beispielsweise immer dann zum Ausdruck, wenn auf Feen und Elfen verwiesen wird und diverser anderer Aberglaube.
Das zumindest das Judentum und das Christentum solch Aberglauben aber ablehnen und immer abgelehnt haben (zum Islam kann ich wenig sagen, kenne ich mich nicht so gut mit aus), wird dann gerne unter den Teppich gekehrt.


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03.12.2012 um 10:13
@Marko11

Was deine Frage bezüglich der Gräueltaten und das Zulassen eines Gottes dieser, der doch barmherzig sein soll angeht. Dabei handelt es sich um eine Frage, die innerhalb der Religionen mit unterschiedlichen Schlussfolgerungen diskutiert wird. Da bitte ich dich dann darum, Dir die Antwort aus diesen Kreisen zu holen,denn es sprengt den Rahmen dieses Treads , darauf vernünftig zu antworten.
Dies aber als Beleg für die Nichtexistenz eines Schöpfergottes anzunehmen- was viele Atheisten übrigens tun- halte ich ebenfalls für einen Kategoriefehler , da es sich um eine Frage nach dem Wesen Gottes handelt, nicht um die Frage nach der Existenz eines Gottes.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 10:16
@Rejana

Die ganzen Gräueltaten der Religionen kehrst du wieder unter den Teppich ? Ich glaube nicht das ein Gott glücklich darüber wäre , wenn sein Name für Verbrechen benutzt werden würde . Daher unterscheide ich zwischen dem Gott der Religionen und einer Kraft die möglicherweise das Universum erschaffen hat . Ob man diese dann Gott nennen kann weis ich nicht , aber ich bin überzeugt das da jemand seine Hand im Spiel hat . Da sind mir zu viele Zufälle involviert .


ah warst schneller ^^

Aber das war keine Frage
Zitat von RejanaRejana schrieb:Was deine Frage bezüglich der Gräueltaten und das Zulassen eines Gottes dieser, der doch barmherzig sein soll angeht.
Das war eine Feststellung


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 10:21
@Marko11
Ich stimme Dir zu und kann sehen, dass es eine Feststellung ist. Es ist auch eine sehr interessante Frage, mit der jeder Gläubige sich irgendwann mal auseinandersetzt, aber die hier hinreichend zu beantworten sprengt einfach den Rahmen des Treads - und geht auch am Thema vorbei, zumal es da unterschiedliche Erklärungsansätze gibt.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 10:31
Unabhängig davon, ob man nun an einen persönlichen Gott glaubt oder an eine universelle Kraft, kann man die Frage, ob es einen intelligenten Schöpfungsakt gab, (und damit auch, ob es einen intelligenten Schöpfer gibt) oder ob das Universum aus sich selbst heraus entstanden ist, durch Zufall und Notwendigkeit-trotzdem stellen. Alles in allem ist es aber ein Glaube, der entweder das eine oder das andere annimmt.
Wenn wir das schaffen, mit den Atheisten hier zu klären, ihnen also klar zu machen, dass auch sie am Ursprung ihrer Fragestellung von einer unbewiesenen -vielleicht sogar nicht beweisbaren- Annahme ausgehen, erst dann können wir uns der Frage widmen, wie wahrscheinlich nun beide Annahmen sind, und welche wahrscheinlicher ist-oder ob die Existenz eines Gottes eher unwahrscheinlich ist. Und erst dann kann man den zweiten Teil der Fragestellung, nämlich die Wertung "lächerlich" beantworten.

Aber solange man hier persönlich angegriffen wird, jede Aussage und jeder Versuch, vernünftig zu diskutieren als Idiotie oder sonstwie lächerlich gemacht wird, oder Äpfel mit Birnen verglichen werden- halte ich eine Diskussion um diese Fragestellung hier nahezu für ausgeschlossen.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 11:11
Freakazoid
Das aber massiver Unsinn. Selbstverständlich kann man das. Nur habe ich das Gefühl, dass du deinen "Kollegen" dann sagst, deine Vorstellung von Gott, würde das Problem lösen...
Das würde ich niemals tun. Siehe meine anderen Posts.
Freakazoid
Und selbst dann stellt sich mir die Frage, wie du da ran gehst und was du besprechen willst.
Nicht hier. Ich gebe zu, mein Unwille war allgemein und aus der Erfahrung, dass Dinge, die nicht sein dürfen, sehr oft in der Forschung unter den Teppich gekehrt werden. Der Lug und Betrug in der Forschung ist anstrengend und es ist schwer, vernünftig zu forschen, wenn Ergebnisse nicht publiziert werden dürfen, weil sie anderen nicht in den Kram passen. Aber das ist eher ein internes Problem.
Freakazoid
Irgendwie glaube ich dir nicht, dass du da wirklich tätig bist.
Macht nichts. Ändert aber nichts daran, dass ich es bin. Allerdings bin ich keine Evolutionsbiologin, demzufolge beschäftige ich mich beruflich auch nicht mit der Evolutionsbiologie als solche.
FreakazoidInsbesondere, dass du Kreationismus irgendwie gewürdigt hast, ist sehr fragwürdig.
Da du sonst wüsstest, dass dort keine Wissenschaftlichen Methoden benutzt werden.
Genau das meine ich. Als Biologe wird man sofort in die Schiene geschoben, dass man Kreationist sei, der aber ja unwissenschaftlich sei, wenn man sich zu einem kreationistischen Vortrag positiv äußert. Dabei habe ich gar nicht die Thesen positiv beurteilt sondern nur die Art des Vortrages.
In dem Sinne, dass ich an einen Schöpfergott glaube bin ich Kreationist, das sind dann aber schon alle Gemeinsamkeiten, die ich mit dieser Szene habe.


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Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?

03.12.2012 um 13:41
zu Gotteshypothese, die wir angeblich nicht mehr brauchen:

Das der Glaube daran, dass es keinen Gott gibt eine neue Idee aus unserer modernen Zeit ist, weil wir ja „Gott nicht mehr brauchen“, da wir die Naturwissenschaft ja jetzt als Erklährung haben, ist genauso falsch, wie die Auffassung, Gott hätte all die Zeit für Gläubige nur eine „Lückenbüßer“ Funktion.
Wenn man sich mal die Geschichte des Atheismus grob anschaut, dann sieht man schon die Fehler in der Annahme, die hier als Fakt gehandelt wird. Atheismus ist schon eine sehr alte Weltanschauung und längst nicht so neu und modern, wie man den Menschen oft glauben machen will.
Wikipedia: Atheismus#Geschichtliche Entwicklung

Zusätzlich zu dem ständigen Schrei der Materialisten/Naturalisten nach einem weltimmanenten Beweis für ein transzendentes Wesen, wie Gott, das von einem Gläubigen ja behauptet wird gebe ich euch mal etwas rein, was Swinburnes Behandlung des kosmologischen Gottesbeweises behandelt, von Jan Carsten Schnurr ausgeführt wurde und im Internet in seiner Gesamtheit hier http://www.iguw.de/uploads/media/Gottesbeweisejcs.pdf (Archiv-Version vom 13.05.2014) wiederzufinden ist.
Es fasst im Grunde genommen auch meine Meinung wieder, d.h. ich schließe mich da Swinburne in seinen Überlegungen an.
[…] Man kann Swinburnes Behandlung der Gottesbeweise nur verstehen, wenn man weiß, dass er von Haus aus Wissenschaftstheoretiker ist – das heißt, Fachmann für die Theorie wissenschaftlicher
Hypothesenbildung – besonders in den Naturwissenschaften. Das hat Swinburne etwa zehn Jahre lang als Universitätsdozent hauptsächlich betrieben, bevor er sich in den 1970er Jahren der
Religionsphilosophie zuwandte.
Sein Ziel war, die streng analytische Vorgehensweise bei der
Darstellung und Beurteilung naturwissenschaftlicher Hypothesen auf die Frage nach der Existenz Gottes anzuwenden. Das Buch, in dem Swinburne das getan und damit die Frage nach den Gottesbeweisen neu aufgerollt hat, heißt The Existence of God und erschien in der ersten Auflage 1979. Meine Ausgabe istvon 1991, in der Swinburne im Anhang auch auf die wichtigste atheistische Kritik seines Buches eingeht, The Miracle of Theism von J.L. Mackie. Beide Bücher gibt es auch auf Deutsch. Swinburnes Grundidee ist, dass die Gottesbeweise schlecht – wie man das oft versucht hat – alsdeduktive Argumente taugen. Ein deduktives Argument ist ein Argument, bei dem eine Schlussfolgerung zu 100 Prozent stimmt, wenn nur die Prämissen stimmen. Das hieße z.B. für das kosmologische
Argument: Prämisse 1: Nichts existiert ohne eine Ursache zu haben. Prämisse 2: Es gibt nichts innerhalb des Universums, das eine Ursache für die Existenz des Universums darstellen könnte. Konklusion: Folglich muss das Universum zwingend eine Ursache außerhalb seiner selbst haben (Gott). Das wäre im strengen Sinne ein Beweis: die Prämissen garantieren die Wahrheit der Konklusion. Swinburne meint jetzt, dass die meisten Hypothesen in unserer empirischen Welt und auch in den Naturwissenschaften nicht auf deduktiven Argumenten aufbauen. Das heißt, man bekommt normalerweise keine hundertprozentigen Beweise. Stattdessen geht es meistens darum, mit einer Hypothese die Phänomene
möglichst plausibel, d.h. mit einer möglichst großen Wahrscheinlichkeit, zu erklären. Swinburne nennt das ein induktives Argument: ein Argument, das die Wahrheit der Konklusion zwar nicht garantiert, das die Konklusion aber wahrscheinlicher macht, als sie sonst wäre. Bezogen auf die Frage nach Gott bedeutet das für Swinburne einen Wahrscheinlichkeitsbeweis. Er betrachtet den Theismus (also die Annahme eines persönlichen, allmächtigen und vollkommenen Gottes) als eine Hypothese, die unsere Gesamtwirklichkeit erklären soll und die im Sinne einer kumulativen Beweisführung durch
unterschiedliche Argumente gestützt und dadurch jeweils ein Stückchen wahrscheinlicher gemacht werden kann. Die meisten der traditionellen Gottesbeweise (Swinburne ist nicht von allen überzeugt) werden von ihm als solche induktiven Argumente verwendet, die jeweils dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit der Hypothese „Gott existiert“ ein Stück zu erhöhen.
Nehmen wir den kosmologischen Gottesbeweis. Alles, was existiert, hat einen Grund dafür, dass es existiert. Die Existenz der Welt bedarf also auch (so Swinburne in Anlehnung an den
Aufklärungsphilosophen Leibniz) eines zureichenden Grundes – diesen zureichenden Grund für ihre Existenz hat sie aber nicht in sich selbst. Man kann zwar jeden Zustand dieser Welt auf einen früheren Zustand zurückführen, z.B.: der Zustand dieser Welt 2008 hat seinen Grund in den Geschehnissen der Welt 2007, und diese wiederum in 2006. Das kann man unendlich nach hinten fortsetzen. Aber man hat damit noch keinen zureichenden Grund dafür, dass diese Kette an Zuständen und damit die Welt überhaupt existiert. Das ist völlig unerklärt, sozusagen eine unerklärliche rohe Tatsache (factum brutum,
wie die Philosophen sagen). Obwohl doch sonst in unserer Welt von nichts nichts kommt! Wenn man jetzt die Hypothese Gott annimmt, dann gibt es eine Erklärung – eine personale Erklärung: das Universum ist nicht einfach eine rohe Tatsache, sondern es hat seine Erklärung darin, dass ein
persönlicher Gott es geschaffen hat – ein Gott, der ein notwendiges Wesen ist und daher nicht selbst (so wie andere Dinge) eine Ursache außerhalb von sich erfordert.

Swinburne versucht, das Gewicht seines Arguments mit einem Wahrscheinlichkeitskalkül zu beziffern. Dazu verwendet er das in der Wissenschaftstheorie gebräuchliche Bayes‘sche Theorem; auf die mathematischen Formeln verzichte ich hier. Der Grundgedanke ist der: Die Wahrscheinlichkeit einer Hypothese angesichts eines zu erklärenden Phänomens hängt grundsätzlich davon ab, ob das Phänomen unter der Voraussetzung der Hypothese eher zu erwarten wäre als ohne die Hypothese; also ob die
Hypothese dazu beiträgt, das Phänomen plausibel zu machen. Unser zu erklärendes Phänomen beim kosmologischen Gottesbeweis ist der Kosmos. Wie wahrscheinlich ist in dem Zusammenhang die Hypothese „Gott existiert“? Swinburne sagt: Das kommt darauf an, ob das Auftreten des Kosmos zu erwarten wäre, wenn es Gott gibt. Und da meint er: Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass Gott, wenn es ihn gibt, ein solches Universum schafft; aber es ist doch durchaus denkbar, es würde im Prinzip zu Gott passen. Umgekehrt, nehmen wir die Hypothese „Es gibt keinen Gott“. Wenn es keinen Gott gibt, ist dann unser Universum zu erwarten? Ist zu erwarten, dass es so etwas wie unser Universum gibt, wenn es keinen Gott gibt? Swinburne meint: Das ist sicherlich kaum zu erwarten – jedenfalls weniger zu
erwarten als unter der Hypothese eines Gottes. Es ist vielleicht nicht sehr wahrscheinlich, dass Gott eine Welt schafft; aber es ist sicher noch unwahrscheinlicher, dass das Nichts eine Welt schafft bzw. dass die Welt einfach so da ist, unerklärt und unerklärlich. Folglich ist das kosmologische Argument ein gutes induktives Argument für die Existenz Gottes. Nicht, dass es schon zu dem Schluss führen würde, dass Gott existiert. Aber: es macht die Hypothese „Gott existiert“ ein Stück wahrscheinlicher. Denn die Hypothese „Gott existiert“ macht das Phänomen Kosmos ein Stück verständlicher.
Ein atheistischer Philosoph wird jetzt einwenden, das sei ja alles schön und gut: Aber ist es nicht völlig willkürlich, mit diesem Argument auf Gott zu schließen? Warum sollte gerade der theistische Gott eine plausible Erklärung, eine letzte Ursache für unser Universum sein? Das könnte doch alles Mögliche sein.
Warum nicht irgendwelche Gespenster oder Marsmenschen oder 53 Götter statt eines Gottes? Warum gerade der theistische Gott? Swinburnes Antwort auf dieses Gegenargument stammt wieder aus der Wissenschaftstheorie. In der Wissenschaft, aber auch im täglichen Leben, ist das Kriterium für eine gute Hypothese mit Erklärungskraft, dass sie alle Indizien erklärt und dass sie einfach ist.

Ein Beispiel: Ich komme morgen Abend in Gießen nach Hause und sehe, dass mein Fenster geöffnet und eingeschlagen ist; in meinem Wohnzimmer sind die Schränke aufgebrochen, meine Papiere liegen unsortiert auf dem Boden, meine Brieftasche ist nicht mehr, wo sie war. Wie soll ich mir das erklären? Es gibt unendlich viele mögliche Hypothesen. Z.B.: Mein Vermieter, der über mir wohnt, hatte Probleme mit der Heizungsrechnung. Er hat sich (da er sehr gutmütig ist), gefragt, ob ich die gleichen Probleme habe, und hat bei mir nachfragen wollen. Ich war aber nicht da. Da hat er selbst aufgeschlossen, ist reingegangen und hat, um die Sache schnell zu klären, in meinem Schrank nach meinen Heizungsrechnungen gesucht. Er hat sie dabei, um erst einmal die Stapel durchzuschauen, auf dem Boden verteilt. Dabei wurde es ihm zu warm (er hatte gerade Fieber), und er hat das Fenster geöffnet, wobei – ein dummer Zufall – seine Frau von oben gerufen hat. Er sich nach oben gedreht und dabei ganz unglücklich die Scheibe gerammt, die dabei in Scherben gegangen ist. Er hat sich dabei eine kleine Schnittwunde zugezogen und dann dringend nach einem Taschentuch für die Wunde gesucht und nach dem Erstbesten gegriffen, was er finden konnte: meiner Brieftasche, in der es tatsächlich neben
meinem Geld auch noch ein paar Tempos gab. Wegen der Wunde hat mein Vermieter die Suche nach der Heizungsrechnung abgebrochen und ist schnellstmöglich (mit der Brieftasche und den Tempos) nach oben in seine Wohnung gegangen. Ich sollte am besten einmal bei ihm nachfragen.

Diese Hypothese wird allen Indizien gerecht. Trotzdem ist es nicht meine Lieblingshypothese. Es geht nämlich auch einfacher:
Jemand ist bei mir durchs Fenster eingebrochen, hat mein Geld gesucht und meine Brieftasche mitgehen lassen. Warum ist die zweite Hypothese plausibler als die erste, obwohl doch beide alle Indizien stimmig erklären? Weil sie einfacher ist. Weil sie ohne irgendwelche komplizierten Nebenhypothesen auskommt. Eine einfache Hypothese ist immer einer komplizierteren
vorzuziehen – sofern sie immer noch alle Indizien erklärt. Warum ist nach Swinburne die theistische Hypothese eine einfache Hypothese, ja sogar die einfachste Hypothese, die es überhaupt gibt? Weil die Annahme, dass hinter dem Universum eine Person mit unendlicher Macht und vollkommener Güte steht, eine sehr einfache Annahme ist. Sie ist viel einfacher als das Universum z.B. mit Hilfe von 53 Göttern zu erklären; dann würde man immer fragen: warum gerade 53? Oder durch einen Gott mit großer, aber nicht vollkommener Macht; dann würde man immer fragen, was hindert ihn, allmächtig zu sein? Warum statt 100 Prozent nur 75 Prozent Macht?
Die theistische Erklärung für die Existenz unserer Welt ist also eine sehr einfache Erklärung; es ist eine personale Erklärung, und weil sich das Universum nicht selbst erklärt – was viele atheistische Philosophen zugeben – darum heißt die Alternative für diese personale Erklärung: keine Erklärung, rohe Tatsache. Und das ist nicht gerade befriedigend.

Swinburne spielt diese Argumentationsweise an unterschiedlichen Argumenten für die Existenz Gottes durch – an kosmologischen, teleologischen, historischen, moralischen und anderen. Manche findet er überzeugend, andere weniger, aber alle tragen zumindest ein Stück zur Plausibilität der Hypothese „Gott existiert“ bei. Zum Beispiel das teleologische Argument – Swinburne zitiert dabei auch die neuesten Erkenntnisse zur Feinabstimmung des Universums und das anthropische Prinzip.
Atheisten versuchen das teleologische Argument meistens mit der Evolutionstheorie zu kontern, allen voran Richard Dawkins. Es ist interessant, wie Dawkins in seiner viel beachteten Debatte mit John Lennox am Oktober 2007 minutenlang darlegte, dass ein Wissenschaftler beim Anschauen der Welt fast automatisch an einen Gott denken müsse. Es sei „staggeringly counter-intuitive“, es laufe unserer Intuition völlig entgegen, nicht auf einen Schöpfer zu schließen. Aber, so Dawkins: Seit Darwin – das ist sein welthistorisches Verdienst – ist das nicht mehr nötig. Seit Darwin ist unsere Intuition widerlegt:
Mutation und Selektion erklären, warum sich Lebewesen zielgerichtet entwickeln. So Dawkins.
Swinburne antwortet darauf: Mit der Evolutionstheorie hat man das teleologische Argument nur
verschoben, aber noch nicht aufgehoben. Wie kommt es denn, dass unser Universum überhaupt
Evolution ermöglicht? Dass die Rahmenbedingungen und die Naturgesetze dafür vorhanden sind? Das ist doch höchst erstaunlich – und kann durch Evolution selbst nicht erklärt werden. Es wäre wieder eine rohe Tatsache – unerklärt und unerklärlich.

Swinburne geht also verschiedene Argumente durch. Alle diese Argumente zusammengenommen
bedeuten für ihn, dass Gott durchaus eine plausible Hypothese für die Phänomene dieser Welt ist. Also: nicht zwingend, aber auch nicht unwahrscheinlich. Was ihn dann dazu führt, die theistische Hypothese für insgesamt wahrscheinlich zu halten – also mit einer Wahrscheinlichkeit > 0,5 –, ist dann ein etwas anderes Indiz: Gotteserfahrungen. Swinburne beobachtet, dass Menschen nicht nur über Gott nachdenken, sondern auch behaupten – und zwar viele Menschen, und darunter auch sehr glaubwürdige Menschen –, Gott erlebt zu haben. Zählt das als Argument?

Swinburne behauptet: Durchaus, warum nicht? – sofern ein persönlicher Gott nicht aus anderen Gründen unwahrscheinlich ist. Und dass das nicht der Fall ist, hat er gerade durch die verschiedenen Argumente gezeigt. Menschen können sich natürlich täuschen, auch und gerade bei subjektiven Gotteserfahrungen. Aber wenn die Hypothese „Gott existiert“ nicht an sich sehr unwahrscheinlich ist, sollte man religiöse Erfahrungen auch nicht prinzipiell
ausschließen – mit welchem Recht würde man das tun? Vielmehr, meint Swinburne, gilt (und zwar generell, bei allen Wahrnehmungserfahrungen) erst einmal das Prinzip der Gutgläubigkeit, das Principle of Credulity. Solange keine gegenteiligen Argumente vorliegen, sollten wir den Dingen glauben, wie sie scheinen. Das tut jeder von uns jeden Tag und lebt ganz gut damit: Man zweifelt erst daran, wenn es Gründe für das Gegenteil gibt. Für die Gottesfrage heißt das (so argumentiert der Philosoph William Alston): „Wenn es jemandem scheint, dass Gorbatschow vor ihm steht, ist das ein Grund dafür zu glauben, dass Gorbatschow vor ihm steht; und wenn es jemandem scheint, dass Gott bei ihm ist, so ist das ein Grund dafür zu glauben, dass Gott bei ihm ist.“ Die Tatsache, dass Millionen von Menschen überzeugt sind, Gott erfahren zu haben, macht nach Swinburne aus der mittlerweile durchaus plausiblen
Hypothese „Gott existiert“ eine insgesamt wahrscheinliche Hypothese: Es ist wahrscheinlicher, dass Gott existiert, als dass er nicht existiert. […]

Jan Carsten Schnurr
http://www.iguw.de/uploads/media/Gottesbeweisejcs.pdf (Archiv-Version vom 13.05.2014)



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