Ist die Existenz von Gott unwahrscheinlich und lächerlich?
04.12.2012 um 17:44@Rejana
Alles gut und schön. Natürlich kann so ziemlich jede Weltanschauung als Rechtfertigung für Gräueltaten herhalten. Ich kann meine überbordende Friedensliebe so auslegen, dass ich Soldaten oder Waffenbesitzer töten muss. Ich kann meine tiefgreifende Kinderliebe so auslegen, dass ich jeden umbringe, der seinem Kind mal eine Ohrfeige gegeben hat.
Der Punkt ist aber, dass die Religionen sehr wohl eine Sonderstellung einnehmen, die andere Weltanschauungen nicht haben. Und das Wegzureden würde bedeuten, die Religionen nicht ernst zu nehmen und obendrein eine unverdiente Reinwaschung zu betreiben.
Religionen unterscheiden sich von anderen Weltanschauungen darin, dass sie für sich in Anspruch nehmen, den Willen des Schöpfers des Universums zu vertreten und zu verkünden. Zumindest aber, die einzig Wahre, richtige Wahrheit zu vertreten. Sie wissen, wo die Menschen herkommen. Sie kennen den Sinn des Lebens und sie wissen sogar, was nach dem Tode passiert. Das ist schon ziemlich starker Tobak.
Das ermöglicht das furchtbare Phänomen, dass ansonsten normale, aufrichtige Menschen, die schlimmsten Taten im Namen ihrer Religion begehen können. Denn was auch immer sie im Namen ihres Gottes tun, kann per Definition nicht falsch sein. Da Gott per se nichts Schlechtes tun kann, da er allein das Maß für Gut und Böse darstellt.
Würde Gott tausend Kinder umbringen, dann kann das nicht schlecht sein, denn sein Willen ist das alleinige Maß.
Zumal diejenigen, die an Gott glauben, sich ja bereits schon seit Jahrtausenden dauernd Entschuldigungen ausdenken müssen, warum er denn den Tod so vieler Menschen billigend in Kauf nimmt. Aber das nur am Rande.
Es ist nach jeder menschlichen Definition von Moral oder Ethik falsch oder verwerflich, nicht aber nach der ihrer Religion. Denn das Problem ist: Wer kennt denn die Wahrheit? Welcher Religionsvertreter ist denn ernst zu nehmen, welcher redet Unsinn?
Du und viele andere Anhänger von Religionen oder Gottesglauben sagen: »Das ist nicht das wahre Christentum«, »Das ist nicht der wahre Islam«. »Diese Leute sind keine wahren Christen, sie nenne sich nur so«. Das impliziert allerdings, dass derjenige, der diese Aussage tätigt, die alleinige Wahrheit kennt. Das ist jedoch nicht möglich, da es keine allgemeingültige Definition für die Anhänger einer Religion gibt.
Die Kriminalgeschichte der Religion ist lang und die des Christentums mit am längsten. Auch die Existenz des neuen Testaments (welches übrigens auch nicht frei von Ungerechtigkeiten und Gewalt ist) hat daran nichts geändert.
Das Eliminieren von Religionen würde nicht alle Gräueltaten verhindern. Aber es würde die Rechtfertigung für die Gräueltaten allein denjenigen Auferlegen, die sie begehen.
Denn nun muss man aus sich selbst heraus eine Rechtfertigung finden, einen Abtreibungsarzt oder eine Frau, die kurze Röcke trägt, umzubringen, denn Gott kann es mir nicht mehr befehlen.
Es würde immer noch Morde geben. Das Fehlen von Gottesvorstellungen würde nicht alle Menschen automatisch geistig gesund machen.
Aber ich denke, dass an der Äußerung Steven Weinbergs eine Menge Wahres dran ist:
»Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion.«
Alles gut und schön. Natürlich kann so ziemlich jede Weltanschauung als Rechtfertigung für Gräueltaten herhalten. Ich kann meine überbordende Friedensliebe so auslegen, dass ich Soldaten oder Waffenbesitzer töten muss. Ich kann meine tiefgreifende Kinderliebe so auslegen, dass ich jeden umbringe, der seinem Kind mal eine Ohrfeige gegeben hat.
Der Punkt ist aber, dass die Religionen sehr wohl eine Sonderstellung einnehmen, die andere Weltanschauungen nicht haben. Und das Wegzureden würde bedeuten, die Religionen nicht ernst zu nehmen und obendrein eine unverdiente Reinwaschung zu betreiben.
Religionen unterscheiden sich von anderen Weltanschauungen darin, dass sie für sich in Anspruch nehmen, den Willen des Schöpfers des Universums zu vertreten und zu verkünden. Zumindest aber, die einzig Wahre, richtige Wahrheit zu vertreten. Sie wissen, wo die Menschen herkommen. Sie kennen den Sinn des Lebens und sie wissen sogar, was nach dem Tode passiert. Das ist schon ziemlich starker Tobak.
Das ermöglicht das furchtbare Phänomen, dass ansonsten normale, aufrichtige Menschen, die schlimmsten Taten im Namen ihrer Religion begehen können. Denn was auch immer sie im Namen ihres Gottes tun, kann per Definition nicht falsch sein. Da Gott per se nichts Schlechtes tun kann, da er allein das Maß für Gut und Böse darstellt.
Würde Gott tausend Kinder umbringen, dann kann das nicht schlecht sein, denn sein Willen ist das alleinige Maß.
Zumal diejenigen, die an Gott glauben, sich ja bereits schon seit Jahrtausenden dauernd Entschuldigungen ausdenken müssen, warum er denn den Tod so vieler Menschen billigend in Kauf nimmt. Aber das nur am Rande.
Es ist nach jeder menschlichen Definition von Moral oder Ethik falsch oder verwerflich, nicht aber nach der ihrer Religion. Denn das Problem ist: Wer kennt denn die Wahrheit? Welcher Religionsvertreter ist denn ernst zu nehmen, welcher redet Unsinn?
Du und viele andere Anhänger von Religionen oder Gottesglauben sagen: »Das ist nicht das wahre Christentum«, »Das ist nicht der wahre Islam«. »Diese Leute sind keine wahren Christen, sie nenne sich nur so«. Das impliziert allerdings, dass derjenige, der diese Aussage tätigt, die alleinige Wahrheit kennt. Das ist jedoch nicht möglich, da es keine allgemeingültige Definition für die Anhänger einer Religion gibt.
Die Kriminalgeschichte der Religion ist lang und die des Christentums mit am längsten. Auch die Existenz des neuen Testaments (welches übrigens auch nicht frei von Ungerechtigkeiten und Gewalt ist) hat daran nichts geändert.
Das Eliminieren von Religionen würde nicht alle Gräueltaten verhindern. Aber es würde die Rechtfertigung für die Gräueltaten allein denjenigen Auferlegen, die sie begehen.
Denn nun muss man aus sich selbst heraus eine Rechtfertigung finden, einen Abtreibungsarzt oder eine Frau, die kurze Röcke trägt, umzubringen, denn Gott kann es mir nicht mehr befehlen.
Es würde immer noch Morde geben. Das Fehlen von Gottesvorstellungen würde nicht alle Menschen automatisch geistig gesund machen.
Aber ich denke, dass an der Äußerung Steven Weinbergs eine Menge Wahres dran ist:
»Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion.«