Das setzt aber schon eine 3-Wesenheit Gottes voraus... Ich bin mir sogar ziemlich sicher das Jesus eine solche Lehre nicht mal gekannt hat sonst hätte er nicht die Einheit Gottes gelehrt.
"Einheit" ist ein doppeldeutiger Begriff. Kann man als "nur ein einziges Wesen" interpretieren, aber auch als "mit jemanden eins sein". Letzteres sagt ja Jesus öfters über seinen Vater.
Wenn man es als "mit jemanden eins sein" interpretiert, dann macht es schon Sinn, dass Jesus die Einheit Gottes gelehrt hat (sozusagen die Einheit seiner 2 oder 3 Teile).
In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein, wie interpretierst Du dann das hier (wenn wir jetzt einfach vorrausetzen, dass es nicht falsch übersetzt wurde):
Joh. 1: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort".
Die ZJ haben daraus gemacht: "das Wort war EIN Gott".
-> das wären dann mindestens zwei Götter, was ja nicht sein darf.
Ansonsten wird eben klar gesagt, dass Jesus Gott ist, oder wie siehst Du das?
weiter heißt es:
3 Alle Dinge sind durch dasselbe (also das Wort, bzw. Jesus) ...
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
... 9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.
10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.
11 Er kam in sein Eigentum
-> das klingt doch alles sehr nach Gott oder mindestens Göttlichkeit?
weiter gehts:
und die Seinen nahmen ihn nicht auf. 12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,
14 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
-> das spricht doch voll für meine These, dass Jesus zunächst ein Teil Gottes war, dann auf der Erde GANZ Mensch war und danach wieder ein Teil Gottes, oder?
und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.
deutet doch auch wieder auf Göttlichkeit hin.
18 Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, 2 der hat ihn uns verkündigt.
Und das erst ! Deutlicher gehts für mich eigentlich nicht.
;)Ich schließe aus diesen Zeilen, dass Jesus
Mittler zwischen uns und Gott ist und in
dieser Funktion uns Gott eben näher bringen soll. Da Jesus ja nun einmal materialisiert ist (als Mensch) soll er uns eben Gott auch in seiner Eigenschaft als "Gottes Bild" näher bringen.
Dies kollidiert meiner Meinung nach nicht mit dem Gebot, dass wir uns kein Bild von Gott machen sollen.
Denn WIR sind unschuldig, WIR haben ja DIESES "Jesus-Bild"
nicht GEMACHT, das hat GOTT höchstpersönlich und extra für uns gemacht, damit wir erkennen können, wie Gott ist (z.B. sanftmütig, liebevoll usw.).
Gott DARF diese "Ausnahme" machen, der "Zweck heiligt in dem Fall die Mittel"
;)Außerdem denke ich, das 2. Gebot hat einfach nur den Sinn, dass wir uns eben keine Götzenbilder machen sollen, keine falschen Götter anbeten usw.
Evtl. eben auch kein Bild von der
Gesamtheit oder Allmacht Gottes machen, jedoch durch Jesus doch einen gewissen oder
kleinen Einblick bekommen sollen, wie Gott ist.
Man kann sich durch Jesus's Ausstrahlung (die natürlich auch mit seinem Äußeren zu tun hat) Gott etwas vorstellen.
Wie Gott jedoch
genau aussieht (GOTT als GEISTperson) oder IST kann man sich deswegen noch lange nicht vorstellen.
-> es heißt vielleicht auch nicht umsonst: "Gottes Wege sind unergründlich"
-> man wird Gott also nie bis ins KLeinste erkennen oder ergründen, geschweigedenn sich vorstellen können.
Insofern denke ich, hat man sich, wenn man Jesus's Äußere im Kopf hat,
noch lange kein Gottes-Bild.
Fazit für mich: Wenn wir in Form von Jesus GOTT näher gebracht werden (Mittler-Funktion von Jesus), dann ist dies eben
ganz was anderes als das was mit dem Verbot vom "Bildmachen" gemeint ist.
---------------------------------------------------------
Bibelzitat:
Libertin schrieb:Die Juden antworteten ihm: "Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott" .
Libertin:
Libertin schrieb: Doch sie verstanden Jesus völlig falsch, mit diesem Auspruch wollte er sich nie und nimmer selbst zu Gott machen sondern seine Einheit mit Gottes Wort und Willen bekräftigen .
Ja, das sehe ich auch so. Er war eben auf der Erde wirklich nur Mensch, aber jedoch nach wie vor Gottes Sohn und somit hatte er zumindest doch was Göttliches (er hatte ja auch Macht und übersinnliche Kräfte, was ihn von einem normalen Menschen unterscheidet).
Libertin schrieb: denn später sagte er das auch wir mit dem Vater eins werden können wenn wir seinem Willen gehorchen, ansonsten müsste dies bedeuten das auch wir dann zu Gott werden könnten was der Bibel aber nunmal völlig zuwider läuft.
Ja das sehe ich auch ganz genauso, ist aber eben für mich kein Widerspruch zu dem was ich oben schrieb.
------------------------------------------------
Optimist:
Es steht nirgends, dass man sich von einem TEIL Gottes kein Bild machen darf.
Wenn man sich GOTT als ein Wesen aus 2 oder 3 Teilen bestehend vorstellt ... soll man sich KEIN Bild von der GESAMTHEIT des Gottes-Wesen machen, kann sich aber von einem TEIL sehr wohl eins machen, weil dazu kein Verbot vorliegt.
--->
Libertin:
Libertin schrieb:Das setzt aber schon eine 3-Wesenheit Gottes voraus was aber in der Bibel keine klare Grundlage hat
Klar definiert wird es in der Bibel nicht, das stimmt. Aber wir zwei gehen ja bei unserer Diskussion einfach mal von dieser Gegebenheit aus
;)Stimmst Du mir dann also unter dieser Maßgabe zu, dass es dann schon möglich wäre, sich nur von einem Teil Gottes ein Bild zu machen?
-----------------------------------------------------------
Bin wieder sehr gespannt, wie Du das alles siehst
:)