Heide_witzka schrieb am 16.07.2019:Aber wie kann man erklären, dass Menschen davon überzeugt sind, Reptoiden lebten unter uns?
Aber wie kann man erklären, dass Menschen davon überzeugt sind, Gestirne bestimmten das Leben auf der Erde?
Aber wie kann man erklären, dass Menschen davon überzeugt sind, von Licht allein leben zu können?
Aber wie kann man erklären, dass Menschen davon überzeugt sind, kolloidales Silber heile Krebs?
Aber wie kann man erklären, dass Menschen davon überzeugt sind, sie könnten mit Geisteskraft Dinge bewegen?
Usw. ... usw. ... usw. ...
Menschen glauben jeden Mist. Nicht alle, aber nichts ist so an den Haaren herbeigezógen, dass nicht noch jeden Morgen genug aufstehen, die den Müll glauben.
Yep.
;) Aus dir spricht der Misanthrop - und ich kann deine Haltung gut verstehen, teile sie sogar, denn heute gibt es äquivalente Haltungen zu "wir bringen jemanden um, was auch okay ist, denn, er/sie hat unsere Milch verhext".
Das ist eine richtig üble Eigenschaft des Menschen und es gibt nichts, aber auch gar nichts, was man ins Feld führen könnte, um sie zu verteidigen.
Dennoch - es gibt auch "Glauben" (oder sollte man eher sagen "Visionen"), die in sich einen Kern der Wahrheit, bzw. Möglichkeit tragen.
Menschen hatten, seit sie in der Lage waren, Träume zu träumen (also sehr früh), z. B. den Traum, zu fliegen.
Auch da Vinci hat versucht, mit den Gegebenheiten der Zeit, ein Modell zu entwickeln, welches diesen Traum wahr werden lässt.
Aber, ihm haben noch wichtige Infos gefehlt (die, wenn er sie gehabt hätte, ihn bestimmt dazu gebracht hätten, es zu schaffen).
Das, was gefehlt hat, wurde später erst nachgeliefert, als die Menschen die Naturgesetze besser verstanden haben.
Wissenschaft, halt
;)Damals hat man, obgleich man es versucht hat, sich noch keinen Begriff machen können, was oberhalb des Erfahrungs- und Ermessensspektrums liegt - heute aber schon.
Und bestimmt wird es so sein, dass wir (als Menschheit, vorausgesetzt, wir sprengen uns nicht vorher in die Luft, bzw. vergiften uns systematisch, was beides gleich - hoch! - wahrscheinlich ist), in ein paar Jahrhunderten auch Dinge wissen, die wir vorher nicht verstanden haben oder verstehen konnten.
Dass das nicht die urban legends sein werden, ist eigentlich auch klar (gleiche Stufe wie, dass die schnelle Geschwindigkeit irgendwelche gesundheitliche Schäden hervorrufen würde.)
Lange Rede, kurzer Sinn: Bevor man irgendwelchen Müll glaubt, ist es besser, an allem zu zweifeln, für das es, nach jetzigem Erkenntnisstand, keine Beweise gibt. Damit ist man eigentlich auf der sicheren Seite.
Andererseits
geeky schrieb:Diese Standardfloskel der Wundergläubigen soll nur ihren durch nichts belegten Glauben rechtfertigen, es gäbe noch (mindestens) eine Welt außerhalb der materiellen, in der wir leben.
Der Satz ist in sich logisch falsch. Denn er impliziert, als hätten wir eine Ahnung davon, was Materie eigentlich ist, bzw., was das, was wir als "Materie" bezeichnen, eigentlich "ist" (wobei wir beim nächsten Problem wären, dass wir nicht einmal wissen, ob unsere Kategorien von Sein und Nichtsein in irgendeiner Weise geeignet sind, die Realität zu beschreiben. Auf einem einfachen Level vielleicht, unserer niedrigen Wahrnehmungs- und Entwicklungsstufe angepasst, okay, aber, sobald es komplizierter wird, sobald wir versuchen, das Leben als solches zu verstehen, scheitern wir kläglich.)
Von der Rolle und der Macht des Bewusstseins ganz zu schweigen - wir haben noch nicht den blassesten Schimmer, wie materiell bestimmbare (und, für die Fans des Mess- und Auswertbaren konkrete ablesbare) DAten von Bewusstseinsprozessen abhängen und vice versa. Kurz, man könnte ewig referieren, was man alles eben nicht weiß, und es ist vermessen, in diesem Diskurs Stimmen, die ihre Wahrnehmung der Realität darstellen, einfach als "dumm" abzuqualifizieren.
DAs ist unterstes Niveau, schlichtweg undiskutabel.
Ändert aber nichts daran, dass die Wissenschaft als solche, wie wir sie kennen, das einzige Instrument ist, das dafür geeignet ist, genau solche Erkenntnisprozesse anzustoßen.
Am Ende wird sich die eine oder andere Erkenntnis durchsetzen (die dann wieder in Frage zu stellen ist), und alle werden erkennen: Viel Lärm um nichts.
:)