FlamingO schrieb am 22.06.2023:Hatte ich, wie gesagt, irgendwann mal gelesen - und blieb in meiner Erinnerung hängen.
Deine Einwände sind indes durchaus berechtigt und ich bekomme das dann - evolutionär betrachtet - nicht zusammen.
Diese Empfindungen sind selbst nur Ergebnis subbewusster Prosesse. Der Geist definiert sich Ziele und verknüpft diese dann dynamisch mit Reizen und Emotionen. Was unter der einen Zielstellung beängstigend ist, kann unter einem anderen anziehend sein: Überleben ist das Ziel - Ödland ist bedrohend. Wenn die Prämisse des Bewusstseins dagegen auf Ruhe liegt, ist das Ödland recht atraktiv. Es kommt also darauf an, was das (Unter)Bewusstsein für Ziele, Prämissen, Probleme hat. So wie das off-peak so treffend schrieb:
off-peak schrieb am 23.06.2023:Der sozio-kulturelle Hintergrund ist ein, meistens unbewusster, Bestandteil individueller Präferenzen.
Aber, wie schon fest gestellt, ist einfach das Argument der Schönheit genau so wenig wie das der Hässlichkeit oder Nützlichkeit oder vermeintlicher Perfektion, etc, eben kein valides Kriterium für irgendeine Methode der Wahrheitsfindung, sei es in Sachen Göttern oder irgend etwas Anderem.
Weinache schrieb am 28.01.2023:Ich würde ja argumentieren, dass Schönheit und Ästhetik auf einen intelligenten Schöpfer hinweist
Folgendes Gedankenexperiment: Der "Schöpfer" ist der Teil unseres Unterbewusstseins, das aus Sinnesreizen, Erfahrungen und Erwartungen Wirklichkeit generiert, was uns als Realität erscheint bzw. die Bilder und Gedanken, die wir sehen. Der Schöpfer ist der Schöpfer unserer persönlichen Wirklichkeiten, die wir als Realität verkennen. Und dieser Schöpfer hat sehr wohl einen Sinn für Asthetik und ist auch intelligent. Es ist unser Unterbewusstsein. Also der Schöpfer schafft nicht die Realität da draußen, sondern das Abbild der Realität in unseren Köpfen, die Wirklichleit.
off-peak schrieb am 22.06.2023:Somit ist das, was Du empfindest, sei es schön oder hässlich, gut oder böse, absolut kein Hinweis auf einen Schöpfer bzw eine Schöpfung, von intelligent mal ganz zu schweigen, weil Du ja auch eine Welt ohne Schöpfer genau so empfinden würdest.
In einer Welt ihne den oben umrissenen Schöpfer würdesr "Du" garnichts empfinden 👍🏼
Gott, der Schöpfer, ist an vielen Stellen der Bibel schlu ht ein super abstraktes Konzept über menschliche Wahrnehmung.
FlamingO schrieb am 05.06.2023:Wenn ich das richtig entschlüsselt habe, meinst du, dass Glaube und Verstand zwei Aspekte sind, die in einem Wechselspiel stehen, um das Verständnis der Realität zu formen?
Du vergleichst Glaube mit einer Gleichung, bei der eine Seite versucht, die andere Seite auszugleichen, sodass der Glaube als Versuch betrachtet werden kann, das Unfassbare in der Realität zu akzeptieren.
Das ist sehr interessant. Darüber ist nachzudenken; insbesondere auch über den Haken, warum dann nicht alle Menschen gläubig sind.
Es sind doch alle Menschen "gläubig" - Glaube, in einer sehr allgemeinen Interpretation des Begriffs, ist die Grundlage unserer Wahrnehmung. Iweimeine damit z.B. dass Materie in dem Sinne nicht existiert, sondern nur Energie. Dennoch ist es unser Dogma (Glaube) über die Existenz von Materie, die Grundlage für unsere Whäahrnehmung ist. Wir glauben mehr als wir wissen, du selbst hast mal das schöne Zitat gebracht, "ich weiß, das ich nichts weiß." 😉