paxito schrieb:Denkst du? Ich würde meinen, dass Spiritualität und Religiösität sehr, sehr unterschiedlich besetzt sind.
Spiritualität und Religion sind auf jeden Fall zwei paar Schuhe, ja sogar Gegensätze (und nicht etwa Wissenschaft und Religion), folgt man der Argumentation einiger Philosophen zum Thema.
;) Und ich würde dem sogar insofern zustimmen, als dass ich von der Existenz einer säkularen Spiritualität ausgehe, d.h. es ist eine innere Einstellung, eine innere Form der Kontemplation, die ganz ohne die übernatürlichen Elemente auskommt.
Was ich also mit "Transferierbar" meine, ist, dass ich mir gut denken kann (teils auch aus aus eigener Erfahrung), dass geringere Religiosität in einem Land Leuten eher ermöglicht, ihre A-Religiosität auszuleben.
paxito schrieb:Ob das auch mit der Einstellung der Therapeuten und/oder Forschenden liegt? Oder „nur“ ein kultureller Unterschied ist?
Ja, da kommen sicherlich mehrere Faktoren zusammen; kommt ja in meinem obigen Paper ebenfalls zur Sprache.
paxito schrieb:ie Amerikaner reden von „Faith“ als Tugend, also ist es (da) auch eine, unabhängig davon was ich davon halte. Ein „sollte das so sein“ stellt sich nicht, da es daran nichts zu kritisieren gibt.
Ich glaube, Du missverstehst mich. Keiner bestreitet, dass solche Formen des Glaubens dort keine Tugend seien o.ä.
Zumal das nicht nur auf erkenntnistheoretischer Ebene beschränkt ist (strikt dogmatischer Schriftglaube), sondern sich ebenfalls in kulturellen Aktivitäten wie bspw. regelmäßigen Kirchengang sowie anderer religiös-motivierter Handlungen äußert.
Und mir ging es außerdem nicht ein mal explizit um einen Gottesglauben, sondern um die Förderung kritischer Denkweisen: Man solle dahingehend skeptizistisch und empirisch agieren und nicht alles glauben, nur, weil der Glaube vielleicht gut - eben eine Tugend - sei. Vielleicht ist das jetzt klarer geworden.
:)