@Nemon:
Ich wollte hier eher die Frage aufstellen, ob es überhaupt nötig sei, dass man jemanden von etwas überzeugen muss.
Es gibt für mich einen erheblichen Unterschied zwischen zwei Menschen, die beide ihre Standpunkte erläutern und
austauschen und zwischen der Intention jemanden von etwas zu überzeugen.
Letzteres impliziert, dass man davon ausgeht, dass die eigene Sichtweise die (einzig) richtige Sichtweise sei
und dass der andere falsch liegen würde und überzeugt werden müsse.
Bei ethischen Fragen finde ich das noch nachvollziehbar. Bei Fragen aus der Epistemologie nicht.
Beispiele aus der philosophischen Debattenkultur sind nicht auf das heutige Setting übertragbar.
In der Regel ist es nicht so, dass ein "Meister-Philosoph" mit einem Novizen diskutiert, sondern es
diskutiert jemand, der sich auf Wissenschaft beruft mit jemanden, der an etwas glaubt.
Nicht selten diskreditiert der eine den anderen nicht nur, sondern nimmt ihn auch vollständig nicht ernst.
Das ist schon ein Unterschied.