Das Göttliche (Schöpferkraft) ist ständig sichtbar ! Augen auf =)
Ein ganz klares Anzeichen für Selbstmystifizierung, die die eigene Wahrnehmung natürlich drastisch beeinflusst.
Wenn ich die Augen aufmache, so nehme ich zuerst Strukturen und Formen wahr, d.h. das Licht, dass von diesen Formen und Strukturen reflektiert wird, gelangt über die Augen in das Gehirn als operationelles Nervensystem. Natürlich ist dies nicht von Anfang an so; mein Bewusstsein, mein "Ich" bildet sich erstmal und davor gehe ich den steinigen Weg der Sozialisiation. Das Individuum wird von der jeweiligen Kultur bzw. Gesellschaft geprägt - und zwar auch vom Denken her. Dies vermischt sich mit dieser Wahrnehmung und wenn man hinzu auch emotionale Dinge hinzunimmt, d.h. die Metrik dafür, ob ich etwas als "angenehm" oder "unangenehm" empfinde, dann formt sich erst diese spezifische Wahrnehmung. Durch all diese Faktoren könnte ich also die Welt, die Natur oder die Umgebung so wahrnehmen, dass sie tatsächlich "göttlich" ist. "Göttlich" wurde ebenfalls durch Erfahrungen, die man als Individuum sammelte, definiert.
Worauf ich hinaus will, ist also folgendes: Egal, in welcher Welt man als ein Für-sich (d.h. ein sich bewusstes und zu sich verhaltendes Wesen) "erwacht", man würde es, je nach Faktoren, verschieden interpretieren können. Wenn ich z.B. als ein Wesen in einer Welt aufwachsen würde, indem man sich von Steinen ernährt, Licht als "böse" (d.i. schädlich, da nicht angepasst) oder Abwesenheit von Dunkelheit interpretieren würde, das bewusste Erleben als Unfall der "Natur" ansehen würde, dann würde man dies auch "göttlich" interpretieren - denn wenn die angebeteten oder postulierten Götter das absolute Nicht-Bewusstsein (Nicht-Existenz) des Einzelnen anstreben und jeder nur aufgrund von metaphysischen Betriebsunfällen in die Welt gekommen ist, dann würde man folglich auch nur dieses "Nirvana" anstreben. Das Leben wäre also alles andere als eine Prüfung anzusehen.
Ich weiß nicht, ob das Beispiel meine Intention gut erklärt; wenn dem nicht so sein sollte, dann bitte ich um erneute Nachfrage.
;)So, nun möchte ich noch weitere Punkte ansprechen:
pprubens schrieb:Ich denke, die Gottesgläubigen sind gegenüber den Gottlosen im großen Vorteil,
da die Gottlosen was zu verlieren haben und die Gottesgläubigen was zu gewinnen haben =)
Dies kann nur aus einem Ego heraus kommen, dass sich um seine eigene Haut kümmert. Man muss dazu sagen, dass dieser schützende Instinkt der Evolution entsprungen ist und seine Bedeutung verlieren würde, wenn es so etwas wie eine Seele gäbe, die darüber hinaus noch unzerstörbar wäre. Denn wenn man weiß, dass, egal wieviel Schaden man zugefügt bekommt, man nie "sterben" wird, so wird jeder Schmerz nicht nur sinnlos, sondern kann auch seinen Zweck nicht erfüllen. Wenn man dagegen annimmt, dass diese Seele NICHT unzerstörbar wäre, sondern einfach viel Schmerz aushalten kann, so kommt man nicht umher, zu sagen, dass es selbst dann automatisch an einem bestimmten Zeitpunkt ein Ende hätte, und die ewigen Folterstrafen würden im Hinblick auf eine "Ewigkeit" ebenso nicht ziehen können.
Neben diesem Instinkt könnte noch der Racheinstinkt (eine verachtenswerte, überflüssige und niedere Form von einem Instinkt meiner Meinung nach) eine entscheidende Rolle spielen, da man sich durch gewisse Taten in seinem Ehr-oder Gerechtigsgeitsgefühl gekränkt fühlt. So hofft man, wenn der Täter denn schon nicht in diesem Leben bestraft werden kann, er diese Vergeltung ja "irgendwo anders" doch noch zu spüren bekommt. Wie oben aber erwähnt, macht Schmerz dann ja keinen Sinn mehr.
Darüber hinaus impliziert Pascals Wette solch höhere Instanzen, welche die identischen Moralvorstellungen haben wie der Theist selbst. Warum sie solche haben sollten, weiß man nicht. Ja, selbst wenn man logische Rückschlüsse auf einen Gott zuliesse, würde man eine konkrete Moralvorstellung nicht herausfinden können! Von daher ist dieses Argument, bei dem der Theist glaubt, der "Gewinner" zu sein, nicht gültig. Im Grunde kann er nur der Verlierer sein, wenn er sich auf eine von praktisch unendlich vielen Moralkombinationen verlässt.
Nach den Regeln vom empirischen, überprüfbaren, demonstrierbareren Protokoll, sagt die Wissenschaft dass ein Gott nicht existiert !
Die Naturwissenschaft macht keine Aussagen über "Gott". Es gibt ja nicht mal eine einheitliche Definition davon!
So, das wars vorerst. Mal schauen, ob sich der Threadersteller wieder meldet oder doch lieber in seinem sicher wirkendem Glaubenshäuschen bleibt.