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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

622 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Jesus, Teufel ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 11:48
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Ich erwarte, dass man die Antwort nicht bereits vorgibt.
OK, soweit fair.
Aber an dieser Stelle fand ich dieses rhetorische Mittel legitim. Weil Du fortwährend nicht inhaltlich auf die Kritik eingegangen bist, sondern nur den Verweis auf das "dann macht man halt nicht mit" eingebracht hast. Auch das ist nur ein rhetorisches Mittel, eine inhaltliche Auseinandersetzung zu vermeiden.
Insofern beiderseits eine ähnliche Vorgehensweise.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Lies einfach nach ...
Nun, das habe ich. Sonst hätte ich nicht gefragt.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 12:03
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Weil Du pauschal nur darauf verweist, man müsse Rituale, die man nicht billigt, nur nicht praktizieren.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Weil Du fortwährend nicht inhaltlich auf die Kritik eingegangen bist, sondern nur den Verweis auf das "dann macht man halt nicht mit" eingebracht hast.
Das ist falsch.
In diesem Beitrag hab ich gleich zu Beginn geschrieben, dass ein Versprechen für mich bedingungslos ist und nicht unter bestimmten Annahmen. Erst ganz am Ende des Beitrags hab ich erwähnt, dass niemand katholisch heiraten muss.

Und hier hab ich gefragt, warum man katholisch heiraten möchte, wenn man Gelöbnisse, die ungeachtet aller sich ändernden Umstände gegeben werden für hanebüchenen Unsinn hält. Das war eine durchaus ernst gemeinte Frage und kein bloßer Verweis, dass man es dann halt nicht mitmacht. Ich hab sogar auf Alternativen hingewiesen.

In zahlreichen Beiträgen habe ich die Möglichkeit einer Eheannullierung erwähnt, die zwar mit Schwierigkeiten verbunden ist, bei der aber mehr als 2/3 der Anträge erfolgreich sind.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Nun, das habe ich. Sonst hätte ich nicht gefragt.
Entweder nicht wirklich gründlich oder du hast meine o.g. Beiträge völlig anders interpretiert.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 12:23
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Ermittlungen wären möglich, wenn es aktuelle Verdachtsfälle gibt, die auch verfolgbar sind. Diese scheint es zu geben. Solche, die den Kirchen bekannt sind und die systematisch von den Kirchen unter der Decke gehalten werden.
Wenn es aktuelle Verdachtsfälle zu geben scheint, die den Kirchen bekannt sind und systematisch unter der Decke gehalten werden, dann müsste man die Staatsanwaltschaft informieren. In aktuellen Fällen kann nämlich noch ermittelt werden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Moralisch wäre sie verpflichtet, solche Dinge zur Anzeige zu bringen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken
Dazu wäre jeder verpflichtet, der davon Kenntnis hat. Es sei denn, das Opfer will das nicht. Aber auch dann muss man etwas unternehmen, um weitere Fälle zu vermeiden.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Etwas getan hat sich letztlich erst, als der öffentliche Druck hinreichend groß geworden ist.
Das stimmt zum Teil, aber nicht vollständig. Im Jahre 2010 wurden Missbrauchsfälle von dem Jesuitenpater Klaus Mertens aufgedeckt.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 12:56
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Im Jahre 2010 wurden Missbrauchsfälle von dem Jesuitenpater Klaus Mertens aufgedeckt.
Das war einer der Wenigen aus Klerikerkreisen, der zu diesem Zeitpunkt den Missbrauch öffentlich kritisiert hat, anscheinend nach Innen, selbst 2019 ziemlich wirkungslos.
Offener Brief an Kardinal Marx
Mit acht weiteren Persönlichkeiten – Theologen und bekannten Katholiken – richtete er einen Offenen Brief an Kardinal Reinhard Marx, der am 3. Februar 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlicht wurde. Die Unterzeichner forderten einen „Neustart mit der Sexualmoral“ mit einer „verständigen und gerechten Bewertung von Homosexualität“, „echte Gewaltenteilung“ in der Kirche und den Abbau der Überhöhungen des Weiheamtes und seine Öffnung für Frauen. Sie appellierten an die Deutsche Bischofskonferenz, Diözesanpriestern die Wahl ihrer Lebensform freizustellen, „damit der Zölibat wieder glaubwürdig auf das Himmelreich verweisen kann“.
Quelle: Wikipedia: Klaus Mertes#Offener Brief an Kardinal Marx


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 13:59
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:In diesem Beitrag hab ich gleich zu Beginn geschrieben, dass ein Versprechen für mich bedingungslos ist
Und ich anhand von Beispielen erläutert, warum nicht. Und letztlich konntest Du inhaltlich wenig dazu sagen. Es gibt eben (Extrem)fälle, in denen auch Du einen unzumutbaren Zustand sehen würdes. Und damit ist es schlich nicht mehr bedingungslos.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Und hier hab ich gefragt, warum man katholisch heiraten möchte, wenn man Gelöbnisse, die ungeachtet aller sich ändernden Umstände gegeben werden für hanebüchenen Unsinn hält.
Und das hatte ich ebenfalls beantwortet.

Das kann man natürlich anders sehen - aber gleichwohl kann man so eine Praxis kritisieren.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Dazu wäre jeder verpflichtet, der davon Kenntnis hat.
Eben.
Und statt dessen wusste die Kirche von den Fällen. Sie kannte das Leid der Opfer. Und durch ihre aktive Vertuschung der Fälle mehrte sie deren Leid noch.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Im Jahre 2010 wurden Missbrauchsfälle von dem Jesuitenpater Klaus Mertens aufgedeckt.
Aber dann beachte doch auch den Artikel, den Du zitiert hast.
Was ist denn passiert? Erst mal gar nichts. Erst mit zunehmendem öffentlichen Druck fingen erste systematische Veränderungen an. Es meldeten sich immer mehr Menschen und die Medien berichteten mehr. Und erst dann fing überhaupt eine Reaktion der Kirche als Institution an.

Du bist mir hier ehrlich gesagt in einer zu großen Verteidigungshaltung. Kannst Du natürlich so machen - aber ich empfinde das als kritikwürdig.
Die Kirche schädigt systematisch Menschen. Das ist etwas sehr Unmoralisches. Das ist wie wenn man einem Ertrinkenden beim Ertrinken zusieht. Und sogar noch einen, den man selbst ins Waser gestoßen hat.
Klar, etwas überzeichnet - aber dem Grunde nach.

Die Kirche nimmt für sich in Anspruch, ein besonderer Maßstab für Moral zu sein. Diesem Maßstab wird sie selbst nicht gerecht, weil ihre zentralen Mitglieder schwere Verbrechen an den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft begehen.
Fairerweise muss man sagen, dass sie einem solchen Maßstab auch nicht vollkommen gerecht werden kann. Auch Priester hören nicht auf, Menschen mit menschlichen Schwächen zu sein.

Aber sie fördert und verschlimmert diese Verbrechen gleich in zweifacher Weise:
1. Sie erschwert den Opfern die faktische Möglichkeit der Gerechtigkeit. Das ist eine Schuld der Kirche selbst an den Opfern. Nicht nur eine Schuld mancher ihrer Mitglieder - sondern eine echte eigene Schuld der Organisation an sich.
2. Und damit nicht genug: Sie fördert auch den Missbrauch weiterer Opfer. Alleine dadurch, dass Täter weniger zu befürchten haben und dadurch zum Einen weitere Gelegenheit für diese Taten bekommen - aber auch in Folge schlechterer Aufklärung der Taten eine viel geringere Hemmschwelle haben.
Denn wir wissen: Der Täter wird nicht primär durch die Strafe an sich abgeschreckt - sondern durch die Wahrscheinlichkeit der Entdeckung.

Das Blut mancher dieser Taten klebt an den Händen der missbrauchenden Priester. Also an der Person. Keine Frage.
Aber viel Blut - und ich würde mich insoweit aus dem Fenster lehnen und es als "das meiste" bezeichnen - klebt an der Kirche als Organisation.
Wie viele Kinder wären nicht missbraucht worden, hätte es einen vernünftigen Umgang der Kirche damit gegeben?
Wie viele Menschen hätten besser damit leben können, hätte die Kirche diese Verbrechen nicht systematisch unter den Teppich gekehrt sondern aktiv diesen Menschen geholfen?

Was hat die Kirche denn gemacht?
Selbst wenn sie positive Kenntnis hatte, hat sie auf die Opfer eingewirkt und zusätzlich Ermittlungen erschwert.
Fairerweise muss man auch den Staatsanwaltschaften Vorwürfe machen. Diese hätten einfach die Kirche wie jeden anderen behandeln müssen und eben im Verdachtsfall Akten beschlagnahmen und Personen verhören müssen. DAs fand sicher statt - aber zu wenig.

Und ist es heute - im Jahr 2022 - so, dass diese Fehler vorbehaltlos eingeräumt und dass wenigstens jetzt ohne jede weitere Verdunklung ein Schlussstrich gezogen wurde?
Leider nein. Es ist weiterhin ein scheibchenweises Einräumen von Dingen, die aufgrund der bekannt gewordenen Fakten nicht mehr zu leugnen sind.

Wäre es nicht sinnvoll, wenn die Kirche herginge und alle ihre vielfältigen Akten nach allen möglichen Anhaltspunkten für mögliche Wiedergutmachungen durchforstet? Aktiv an mögliche Betroffene heran tritt und die Hürden für Reparationen senkt? Dass sie aktiv die ihr bekannten Täter aus dem Verkehr zieht?
Wäre das nicht die Moral, an der sie sich messen lassen müsste?
Und zwar ohne, dass so ein Verhalten massiv eingefordert werden muss?

Und das sind nur die "richtig schlimmen" Aspekte. Da reden wir noch gar nicht davon, dass Frauen wie sonst nirgends in der Gesellschaft alleine aufgrund des Geschlechts benachteiligt werden.
Dass Meschen aufgrund ihrer Sexualität benachteiligt werden. Oder ihres Glaubens.

Die Kernaussage der katholischen Kirche ist:
Wir missbilligen, wenn Du einvernehmlich in einer gleichgeschlechtlichen, eheähnlichen Partnerschaft lebst. Wenn das so ist, kann es sein, dass Du nur deswegen nicht weiter als Arzt oder Erzieher für mich arbeiten darfst.
Aber wenn einer meiner Mitarbeiter, der am allermeisten die Moral der Kirche verkörpert, kleine Kinder vergewaltigt. Na ja, dann versetzen wir ihn zu anderen Kindern, drohen mit dem Zeigefinger und erschweren einen Täter-Opfer-Ausgleich in uns maximal möglichem Umfang.

Für mic ist das an Absurdität kaum zu übertreffen. Aber das empfindet natürlich jeder anders.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:15
@kleinundgrün
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Quelle: Ich denke, die Quelle sollte bekannt sein.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und ich anhand von Beispielen erläutert, warum nicht. Und letztlich konntest Du inhaltlich wenig dazu sagen. Es gibt eben (Extrem)fälle, in denen auch Du einen unzumutbaren Zustand sehen würdes. Und damit ist es schlich nicht mehr bedingungslos.
Und damit muss meines Erachtens Liebe nicht bedingungslos sein. Man soll den Nächsten lieben, wie sich selbst, nicht aber nur den Nächsten und sich selbst gar nicht. Und wenn ein Ehepartner den anderen freundlich und respektvoll behandelt und der andere dafür gewalttätig und respektlos ist, hat der 'gute' Partner ja gar keine Möglichkeit mehr, sich selbst zu lieben wie den Nächsten.

Das heisst, wenn er in einer solchen Ehe ausharrt, dann verstößt er gegen obiges Gebot.

Ich bin nun wirklich nicht der typische Katholik, dennoch finden sich in der Bibel viele Texte, die den Menschen echt weiterbringen können, nehmen wir nur mal das Gleichnis des verlorenen Sohnes oder 'Wer von Euch ohne Schuld ist, werfe den ersten stein'. Verdammt klug und als Richtschnur für das Leben so wenig falsch wie die 10 Gebote.

Es würde aber schon helfen, wenn die Leute, die das beruflich vertreten sollen, auch daran gemessen würden.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:25
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Es würde aber schon helfen, wenn die Leute, die das beruflich vertreten sollen, auch daran gemessen würden.
Die Moralvorgaben, welche die Bibel (im neuen Testament - im AT herrschen Sitten und Bräuche, die man heute dem IS als (zu Recht) unerträglich zuweist) - vorgibt, sind in der Breite nicht von Menschen erfüllbar.

Es sind ja auch eher Idealvorstellungen.
Aber klar: Die Kirche als in ihrem Selbstverständnis moralische Institution muss sich daran messen lassen.

Macht sie das nicht, ist sie kein moralischer Wegweiser. Sondern im besten Fall ein gemeinnütziger Verein, wie es viele andere auch gibt. Da kann man dann Mitglied sein, oder auch nicht.

Im schlechtesten Fall ist sie nur ein Verein, in dem man sich in geselliger Runde in mehr oder weniger ausgefallenen Räumlichkeiten zu mehr oder weniger ausgefallen Ritualen trifft und austauscht.
Hat auch seine Berechtigung.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:33
@Dr.Manhattan

Ich würde eigentlich gerne vorschlagen, den Titel des Threads zu präzisieren:

Das Thema ist eigentlich klar, aber:

Pädophilie ist eine Neigung, die menschen zu Tätern machen kann oder auch nicht. Andersherum sind Kinderschänder ja nicht alle, vielleicht nicht mal überwiegend pädophil. Es geht hier aber doch in erster Linie um Kinderschänder in der katholischen Kirche, völlig egal, ob dem eine pädophile Neigung zugrunde liegt oder nicht.

Evtl:

Priester als Kinderschänder - Dunkle Mächte?


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:36
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Und ich anhand von Beispielen erläutert, warum nicht.
Du hast erläutert, warum es für dich nicht bedingungslos ist. Was es für mich ist, überlasse bitte mir!
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es gibt eben (Extrem)fälle, in denen auch Du einen unzumutbaren Zustand sehen würdes. Und damit ist es schlich nicht mehr bedingungslos.
Es gibt Extremfälle, in denen eine Trennung der einzige Weg ist. Dass nicht die Trennung, sondern eine kirchliche (!) Wiederheirat ausgeschlossen wird, hab ich mehrmals gesagt.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du bist mir hier ehrlich gesagt in einer zu großen Verteidigungshaltung. Kannst Du natürlich so machen - aber ich empfinde das als kritikwürdig.
Ich versuche hier zu differenzieren. Ich bin von den Fällen sexueller Gewalt und deren Vertuschung absolut angewidert, aber ich glaube nicht, dass diese Fälle was mit dem Zölibat oder dem katholischen Eherecht zu tun haben. Und ich nehme nicht über 1 Mrd. Katholik*innen weltweit in Kollektivhaftung.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Was ist denn passiert? Erst mal gar nichts. Erst mit zunehmendem öffentlichen Druck fingen erste systematische Veränderungen an. Es meldeten sich immer mehr Menschen und die Medien berichteten mehr. Und erst dann fing überhaupt eine Reaktion der Kirche als Institution an.
Das bewerte ich anders als du. Aber es würde zu weit führen, das auch noch zu diskutieren.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wäre es nicht sinnvoll, wenn die Kirche herginge und alle ihre vielfältigen Akten nach allen möglichen Anhaltspunkten für mögliche Wiedergutmachungen durchforstet?
Was war denn die Beauftragung eines Gutachtens durch das Erzbistum München-Freising?!
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Kernaussage der katholischen Kirche ist:
Wir missbilligen, wenn Du einvernehmlich in einer gleichgeschlechtlichen, eheähnlichen Partnerschaft lebst. Wenn das so ist, kann es sein, dass Du nur deswegen nicht weiter als Arzt oder Erzieher für mich arbeiten darfst.
Das ist die offizielle Kernaussage. Aber es gibt auch andere:
https://www.erzbistumberlin.de/medien/pressestelle/aktuelle-pressemeldungen/pressemeldung/news-title/ohne-angst-offen-leben-und-arbeiten-6998/
Katholische Gemeinden feiern die Segnung homosexueller Paare


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:37
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Macht sie das nicht, ist sie kein moralischer Wegweiser. Sondern im besten Fall ein gemeinnütziger Verein, wie es viele andere auch gibt.
Die katholische Kirche ist für die meisten weder nur moralischer Wegweiser noch gemeinnütziger Verein, sondern Glaubensheimat.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:42
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Moralvorgaben, welche die Bibel (im neuen Testament - im AT herrschen Sitten und Bräuche, die man heute dem IS als (zu Recht) unerträglich zuweist) - vorgibt, sind in der Breite nicht von Menschen erfüllbar.

Es sind ja auch eher Idealvorstellungen.
Aber klar: Die Kirche als in ihrem Selbstverständnis moralische Institution muss sich daran messen lassen.
Aber das tut sie doch! Denn was sind denn diese neu-testamentlichen Moralvorstellungen?

Dem Sünder (also hier: dem Täter) soll alles vergeben werden, wenn er bereut, und zwar jedes Mal aufs Neue; es ist also miteingerechnet, dass er rückfällig werden könnte. Er hat nicht einmal den Druck, seine Taten einstellen zu müssen.
Der Geschädigte dagegen hat zu vergeben; ansonsten ist er der Böse.
Ich wüsste auch nicht, wo steht, dass Schwächere, vor allem Kinder, besonders zu schützen wären.

Passt doch alles! Wenn die Kirche reuigen Kinderschändern in ihren Reihen vergibt und ihnen eine neue Chance an einem anderen Wirkungsort gibt, mag das in bestem Falle blauäugig oder naiv sein und auf jeden Fall zum Schaden weiterer Kinder, widerspricht den Idealen der Bibel aber überhaupt nicht.


Das soll keine Kritik an Jesus oder dem Neuen Testament allgemein sein. Für die damalige Zeit war das ja vielleicht schon sehr fortschrittlich. Und ich glaube, auf die Idee, seine Nachfolger könnten sich mal an an ihnen anvertrauten Kindern vergehen, wäre Jesus wahrscheinlich nicht einmal gekommen!



Wichtiger in diesem Zusammenhang, als auf die angeblich so hehren Moralvorstellungen in der Bibel hinzuweisen, wäre die Erkenntnis, dass die Menschen- und Persönlichkeitsrechte von Verbrechensopfer in jedem Fall höher zu werten sind als die Statuten irgendeiner Glaubensgemeinschaft.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:50
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Dem Sünder (also hier: dem Täter) soll alles vergeben werden, wenn er bereut, und zwar jedes Mal aufs Neue; es ist also miteingerechnet, dass er rückfällig werden könnte. Er hat nicht einmal den Druck, seine Taten einstellen zu müssen.
Zur Reue gehört der Vorsatz, es nicht wieder tun zu wollen und alles zu vermeiden, was dem entgegensteht.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Ich wüsste auch nicht, wo steht, dass Schwächere, vor allem Kinder, besonders zu schützen wären.
Wörtlich steht es wohl nicht drin, aber Mt 25,40 und Mt 25,45 weisen darauf hin. Jesus macht sich hier mit den Geringsten gemein.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Passt doch alles! Wenn die Kirche reuigen Kinderschändern in ihren Reihen vergibt und ihnen eine neue Chance an einem anderen Wirkungsort gibt, mag das in bestem Falle blauäugig oder naiv sein und auf jeden Fall zum Schaden weiterer Kinder, widerspricht den Idealen der Bibel aber überhaupt nicht.
Das ist schon eine sehr eigenwillige Auslegung der Bibel.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:56
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Was es für mich ist, überlasse bitte mir!
Jein.
Du musst Dich dann aber schon an Deinen Argumenten messen lassen. Natürlich kannst Du sagen: "Egal, wie es rational betrachtet aussieht, für mich ist das so", aber dann kann man genau darauf hinweisen.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Dass nicht die Trennung, sondern eine kirchliche (!) Wiederheirat ausgeschlossen wird, hab ich mehrmals gesagt.
Gibt doch sogar das Mittel der Annullierung. Also ist sogar eine Maßnahme für eine legitime Wiederheirat vorgesehen. Halt mit großen Hürden - aber es zeigt, dass es gerade nicht bedingungslos ist.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:aber ich glaube nicht, dass diese Fälle was mit dem Zölibat oder dem katholischen Eherecht zu tun haben
Gut, könnte man darüber streiten, wenn man annimmst, dass das Ausleben einvernehmlicher Sexualität erschwert ist. Aber gut, das mag ich nicht beurteilen.
Für mich kommen diese Aspekte eher "on top". Also es sind weitere moralische Problematiken der Kirche.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Und ich nehme nicht über 1 Mrd. Katholik*innen weltweit in Kollektivhaftung.
Wer macht das denn.
Wer Mitglied in dem Verein sein möchte: Warum nicht.
Aber das berechtigt nicht, die Augen vor den Problemen zu verschließen bzw. diese Probleme zu relativieren.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Aber es würde zu weit führen, das auch noch zu diskutieren.
Schade. Denn das wäre ein objektiv bewertbarer Punkt.
Was ist es denn? Ein: "Es gibt nicht nur Vertuscher in der Kirche, sondern auch ab und an jemanden, der sich dem entgegen stellt?" Oder was würdest Du darin sehen?
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Was war denn die Beauftragung eines Gutachtens durch das Erzbistum München-Freising?!
Ein bestenfalls erster Schritt. Ein Erzbistum hat mal angefangen. Gibt es aber vorbehaltlose Anerkenntnisse?
Der stand ist (korrigiere mich, falls ich da falsch liege):
Generalvikar Klingan, Amtschefin Dr. Herrmann und ich werden kritisch prüfen, welche weiteren Veränderungen wir in Gang setzen können.
Quelle: https://www.erzbistum-muenchen.de/news/bistum/Kardinal-Marx-gibt-Statement-zum-Gutachten-40901.news

Prima. Natürlich muss man das tun. Aber stand Heute ist das halt noch zu wenig.
K. Marx (OK, etwas kindisch, aber es ist halt eine Steilvorlage zur Auflockerung) ist in dem Punkt sicherlich "vorne dabei".
Aber es ist halt ein "Tröpchen". Was für mich "gerade gut genug" wäre:
Die Kirche insgesamt sagt nicht "wir schaun mal, welche Veränderungen wir vielleicht durchführen", sondern: "Wir garantieren die Aufarbeitung jedes einzelnen Falles und werden nach besten Kräften allen Opfern helfen und wir werden ab sofort in keinem einzigen Fall eine systematische Vertuschung fördern oder dulden".
Genau in diesen klaren Worten. Als Anfang.
Und dann diesen Worten zeitnah Taten folgen lassen.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Aber es gibt auch andere:
Wie süß. Dann lass uns die Kirche an diesen Ausnahmen und nicht an der offiziellen Vorgehensweise messen.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:56
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Zur Reue gehört der Vorsatz, es nicht wieder tun zu wollen und alles zu vermeiden, was dem entgegensteht.
Mag sein. Aber es muss trotzdem die Gefahr der Wiederholung, gerade in solchen sensiblen Bereichen, bedacht werden. Denn es geht schließlich um das Wohl anderer Menschen, sogar besonders schutzloser Menschen.
Man kann es nicht aus lauter "Güte" und Nachsicht darauf ankommen lassen.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Das ist schon eine sehr eigenwillige Auslegung der Bibel.
Du magst es eigenwillig nennen. Ich halte es für passend.
Wer immer nur auf die Befindlichkeiten der Täter Rücksicht nimmt und die Opfer vergisst, hilft rückfälligen Tätern.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 14:58
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Mag sein. Aber es muss trotzdem die Gefahr der Wiederholung, gerade in solchen sensiblen Bereichen, bedacht werden.
Natürlich. Darum soll man ja alles vermeiden, was die Gefahr der Wiederholung stärkt.
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Du magst es eigenwillig nennen. Ich halte es für passend.
Es ist angesichts der Worte Jesu in Mt 25,40 und Mt 25,45 nicht passend.


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31.01.2022 um 15:00
@ElsbethM
Dein zweiter Link ist das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Das hat mit diesem Fall überhaupt nichts zu tun.
Im Text des ersten Links geht es um Gutes-Tun, nicht darum, Böses zu unterlassen.

Es gibt zwar ein paar Szenen zwischen Jesus und Kindern bzw. Reden von diesem über Kinder (die suche ich dir jetzt nicht raus, du wirst sie sowieso kennen). Aber die sind wiederum Auslegungssache, wenn man bedenkt, dass Kinder Jahrtausende lang trotzdem von Eltern und Erziehern geprügelt und mit Höllenängsten bedroht wurden - und das auch gerade im Namen des Christentums.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 15:01
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Dem Sünder (also hier: dem Täter) soll alles vergeben werden, wenn er bereut, und zwar jedes Mal aufs Neue; es ist also miteingerechnet, dass er rückfällig werden könnte. Er hat nicht einmal den Druck, seine Taten einstellen zu müssen.
Das stimmt, was den Sünder selbst betrifft. Jedenfalls in einer idealisierten Weise.
Aber die Kirche als Institution kann sich darauf nicht berufen.

Der Gedanke der Vergebung ist letztlich eine Idealvorstellung des Neuanfangs. Einer zweiten (oder dritten) Chance. Weil der Mensch fehlbar ist.
Aber als Priester kann er dann halt (sofern eine Gefahr des Rückfalls besteht) eben nicht mehr tätig sein. Auch bei völliger Vergebung nicht.
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Das ist schon eine sehr eigenwillige Auslegung der Bibel.
Sicher ist das so nicht gemeint.
Aber seinen wir ehrlich: Die Kirche hat schon immer mit zweierlei Maß gemessen. Die Moral für die Gläubigen und die Moral ihrer selbst.
Man würde ja erwarten, dass die Kirche besonders hohe Anforderungen an die eigene Moral stellt. Aber da müssen wir wohl beide eher darüber lachen.


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 15:06
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Du musst Dich dann aber schon an Deinen Argumenten messen lassen. Natürlich kannst Du sagen: "Egal, wie es rational betrachtet aussieht, für mich ist das so", aber dann kann man genau darauf hinweisen.
Du kannst hinweisen, auf was du willst. Ich muss es aber nicht annehmen.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Gibt doch sogar das Mittel der Annullierung. Also ist sogar eine Maßnahme für eine legitime Wiederheirat vorgesehen. Halt mit großen Hürden - aber es zeigt, dass es gerade nicht bedingungslos ist.
Nein. Bei einer Annullierung wird nicht festgestellt, dass die kirchliche Ehe gescheitert ist, sondern dass von Anfang an keine kirchliche Ehe zustande gekommen ist. Das ist ein Unterschied.
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wie süß.
Nein, das ist Normalität bei den Gläubigen. Ob du es glaubst oder nicht!
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Die Kirche hat schon immer mit zweierlei Maß gemessen. Die Moral für die Gläubigen und die Moral ihrer selbst.
Wer genau ist deiner Meinung nach die Kirche und wer sind die Gläubigen? Wo ist die Grenze? Wohin gehört ein Bischof, ein Priester, eine Gemeindereferentin, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter in einer Kirchengemeinde?


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Pädophile Priester - Dunkle Mächte?

31.01.2022 um 15:10
Zitat von ElsbethMElsbethM schrieb:Wer genau ist deiner Meinung nach die Kirche und wer sind die Gläubigen? Wo ist die Grenze? Wohin gehört ein Bischof, ein Priester, eine Gemeindereferentin, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter in einer Kirchengemeinde?
Die Kirche misst mit zweierlei Maß, Kleriker werden für ihre Verfehlungen mit Samthandschuhen angefasst, Laien werden angezeigt, was nehmen die sich für ein Recht hinaus?


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31.01.2022 um 15:11
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Dein zweiter Link ist das Gleichnis von den zehn Jungfrauen. Das hat mit diesem Fall überhaupt nichts zu tun.
Im Text des ersten Links geht es um Gutes-Tun, nicht darum, Böses zu unterlassen.
In welchem Link geht es um das Gleichnis von den zehn Jungfrauen? Ich habe Mt. 25,40 und Mt. 25,45 verlinkt - beide handeln vom Endgericht und somit vom Gutes-Tun und Böses-Unterlassen.


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