ElsbethM schrieb:Wie kommst du eigentlich darauf, dass ich das nicht tun würde?
Weil Du pauschal nur darauf verweist, man müsse Rituale, die man nicht billigt, nur nicht praktizieren.
Klar, muss man nicht. Aber dennoch kann man sie doch kritisieren? Deine Einlassung schient darauf abzuzielen, dass man dann eben nicht kritisieren soll, sondern einfach die Möglichkeit hat, die Rituale halt nicht mitzumachen.
ElsbethM schrieb:Der Staat muss nicht härter gegen die Kirche vorgehen, sondern genauso wie gegen andere auch. Das ist offenbar nicht immer passiert.
Eben. Härter als jetzt. So hart, wie in allen anderen Fällen auch.
Genau so hatte ich es ausgeführt.
ElsbethM schrieb:Ein Vertrauensverlust darf bei staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen keine Rolle spielen.
Offensichtlich gibt es aktuell noch einen Vertrauensbonus. Eben zu Unrecht.
Bitte lies den Text etwas afmerksamer.
ElsbethM schrieb:und das heißt in diesem Fall, dass aufgrund der Verjährung (und des Todes mancher Täter) keine Ermittlungen mehr möglich sind
Ermittlungen wären möglich, wenn es aktuelle Verdachtsfälle gibt, die auch verfolgbar sind. Diese scheint es zu geben. Solche, die den Kirchen bekannt sind und die systematisch von den Kirchen unter der Decke gehalten werden. Es scheint aber ebenfalls ein zu hohes Maß an "Rücksichtnahme für kirchliche Belange" zu geben".
Sofern das aufhört, ist es in Ordnung. Strafrechtlich gesehen.
Moralisch ist es natürlich weiterhin nicht in Ordnung, wenn die Kirche fortführe, ihre beträchtlichen Mittel weiterhin zur Vertuschung von Straftaten zu benutzen, von denen sie Kenntnis erlangt.
Moralisch wäre sie verpflichtet, solche Dinge zur Anzeige zu bringen und aktiv an der Aufklärung mitzuwirken.
ElsbethM schrieb:Ich bin weiterhin der Meinung, dass man die Kirche nicht den Tätern und Vertuschern überlassen sollte
Warum nicht. Die Kirche hatte genug Zeit, ernsthaft Reformgedanken umzusetzen. Etwas getan hat sich letztlich erst, als der öffentliche Druck hinreichend groß geworden ist. Aber auch jetzt ist es viel zu zäh.
Natürlich muss keiner austreten. Man kann sich auch dafür einsetzen, dass der eigene Verein sich von innen heraus ändert. Aber in meinen Augen ist der Zug abgefahren.