@karakan:
Es ist sehr löblich, was der Palästinenser da getan hat und auch die Antwort des Mufti: Es geht um Menschen, ist sehr löblich !
Aber so wie du die Sache "an sich" dargestellt hast, das ist nicht gerade löblich. Das ist eine ganz einseitige Betrachtung !
Du schreibst unter folgender Überschrift:
"Das Verständnis der Nächstenlliebe im Christentum und Islam"
in Bezug auf das Christentum:
"Radikale US-Christen planen Koran-Verbrennung am 11. September 2010
Der radikale christliche Priester Terry Jones hat in Florida dazu aufgerufen, den kommenden 11. September zum "Tag der Koranverbrennung" zu erklären."
"Nach seiner Überzeugung gebietet dies die christliche Nächstenliebe, die die Bibel lehrt. Er will mit der Aktion Muslime bekehren und vor dem Islam schützen. Laut US-Medien erntete er wütende Reaktionen für seinen Aufruf. Der diesjährige 11. September ist ein besonderer, denn dann ist auch das islamische Zuckerfest, ein wichtiger religiöser Feiertag."
und dann in Bezug auf den Islam:
"Ein Herz für den Feind"
Zunächst möchte ich mal sagen, dass ich als Christ diese völlig sinnlose und ganz böse Idee, am diesjährigen 11. September zu einer öffentlichen Koranverbrennung aufzurufen für mehr als völlig bescheuert halte !
Das ist keine gute Saat im Sinne der christlichen Nächstenliebe ! Was erwarten diese Leute daraufhin für eine Ernte? Das ist gerade ein ganz schlechtes Beispiel für einen Christen !
Warum pickst du dir ausgerechnet so ein schlechtes Beispiel heraus um die christliche Nächstenliebe "so" darzustellen? Steht dieser US-Priester als Stellvertreter oder Repräsentant für die gesamten Christenheit? NEIN !
Aber was die Nächstenliebe im Islam betrifft, da setzt du eine lange, schöne Geschichte über einen Palästinenser hinein, der die Organe seines verstorbenen Sohnes für ein jüdisches Mädchen frei gibt. Und dazu noch mit der Überschrift "Ein Herz für den Feind".
Was willst du damit suggerieren? Dass alle Christen so sind wie dieser meiner Ansicht nach völlig durchgeknallte US-Priester? Und alle Muslims so voller Feindesliebe wie dieser eine, dessen Geschichte du hier erzählst?
Diese Beispiele stehen erst einmal beide so für sich da. Du hättest es auch genau umgekehrt darstellen können um eine bestimmte Wirkung damit zu erzielen. Wenn du Jesus dargestellt hättest mit seinem Kreuzestod als Beipiel für sagen wir mal, den ersten Christen. Er hat sich für alle hin gegeben, selbst für seine Feinde betete er, starb er, vergoss sein Blut !
Und als Gegenbeispiel könnte man, wenn man wollte aus der Mottenkiste etliche radikale Muslims herausholen, die irgendwelche Gräueltaten im Namen Allahs ausübten und damit unschuldiges Blut vergossen haben.
Ich finde es absolut Geschmacklos und Pietätlos, zum Koranverbrennen aufzurufen. Und ich kann nur hoffen und beten, dass dieser 11. September glimpflich verläuft, dass die Vernunft siegt und die wahre Nächstenliebe und nicht irgendwelche überkochenden Emotionen, auf welcher Seite auch immer...
Aber dieser US-Priester hat sie meiner Ansicht nach nicht mehr alle. Mit so einer Aktion zeigt er gerade NICHT wie ein Christ sich verhalten sollte !
Er steht nicht für alle Christen, er hat das alleine vor Gott zu verantworten, was er da machen will !
Weißt du, wer für mich als Person wirklich für die Nächstenliebe eines Christen steht? Mutter Theresa zum Beispiel ! Das ist wahre Nächstenliebe !
Für mich sind auch Muslims meine Brüder und ich werde doch nicht deren heiliges Buch verbrennen oder dazu aufrufen? Warum sollte ich das tun?
Und das sage ich als Christ !