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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

562 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Leben, Sinn, Atheismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

23.01.2010 um 15:41
In der Regel glauben Atheisten zwar nicht an einen "übergeordneten" Sinn des Leben wohl aber haben die meisten erkannt das man sich diesen dennoch selber geben kann und schon hat man wieder eine Motivation dazu sich dann doch nicht einfach aus Trostlosigkeit von der Brücken stürzen zu lassen. ;)


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

23.01.2010 um 15:45
@Arikado
Ich möchte in diesem Thread gerne herausfinden, woher ein Atheist, damit meine ich hier einen Menschen, der nicht an ein Leben nach dem Tod glaubt, die Motivation fürs Leben nehmen kann.


Das man Atheist ist impliziert nicht gleich das man dann auch nicht an ein "Leben nach dem Tod" glaubt wobei ich schon davon ausgehen kann das es die meisten tun aber es nicht zwingend das was einen Atheisten aus macht.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

06.03.2010 um 02:56
So, jetzt mal eine andere Frage:

Wie lebt es sich eigentlich im Bewusstsein, endlich zu sein?

Religiöse Menschen sind sich ja darüber auch im Klaren, dass ihr Leben früher oder später enden wird - das Ende des Lebens, bedeutet für sie aber nicht das Ende ihrer Existenz. Sie glauben ja, dass es nach diesem Leben weitergehen wird - wo und wie auch immer. Aber für Atheisten bedeutet das Ende des Lebens auch das Ende ihrer Existenz.

Wie soll man damit umgehen? Soll man jeden Tag so leben, als wäre es der letzte? Sollte man jede Sekunde so leben, als wäre es die letzte? Lässt euch das kalt? Wird das Leben erst dadurch, dass es endlich ist, richtig lebenswert bzw. wertvoll? Oder neigt ihr eher zum Nihilismus und ist euch alles egal, da wir schlussendlich eh alle nicht mehr existieren werden?

Hier hätte ich noch einen Artikel: Keine Auferstehung? Nur endloser Tiefschlaf?


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

06.03.2010 um 08:09
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Wie lebt es sich eigentlich im Bewusstsein, endlich zu sein?
Gut.
Ich brauche keinen Gott und glaube nicht an meine Existenz nach meinem Tod.
Allerdings gestalte ich mein Leben möglichst so, daß ich in den Köpfen meiner Nachfahren weiterexistiere, daß man sich gern an mich erinnern wird, daß ist eins meiner Ziele.
Am Ende muß ich Rechenschaft ablegen, jedoch nur vor mir selbst, und ich will sagen können: Alles richtig gemacht!


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

06.03.2010 um 16:02
@Arikado

Wie soll man damit umgehen? Soll man jeden Tag so leben, als wäre es der letzte? Sollte man jede Sekunde so leben, als wäre es die letzte? Lässt euch das kalt? Wird das Leben erst dadurch, dass es endlich ist, richtig lebenswert bzw. wertvoll? Oder neigt ihr eher zum Nihilismus und ist euch alles egal, da wir schlussendlich eh alle nicht mehr existieren werden

__________________________

Nihilismus muss nicht heißen, dass einem alles egal ist.

Ich z.B. bin Nihilist , allerdings bedeutet Nihilismus nur, dass man absolute werte und normen ausschließt und jedwege Religion als als Balsam für die Seele abtun muss, weil sie eben schlussendlich nicht wahr ist sondern eben weil das umgehen mit dem nihilismus als wahrheit nicht so leicht ist vorgeschoben wird.

Nihilismus ohne Verdrängung des nihilismus im alltäglichen Leben ist nicht realisierbar, weil man eben am Ende ein Mensch ist und kein autarkes Wesen.

Wenn man weiß, dass es keinen freien Willen, noch ein Leben nach dem tod, noch moral gibt, und dass die Welt im Endeffekt einfach da ist, dann bringt einem das auch nicht viel wenn man gerade Liebeskummer hat, mal als beispiel.

Dann muss man sich aus der objektiven warte herausbegeben und quasi schizophren handeln, genauso, wenn man z.B. jemandem einen Vorwurf macht wegen einer bestimmten handlung.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

06.03.2010 um 19:40
"Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr." - Brief an Menoikeus, 125
So habe ich es von Wikiquote und so gehe ich mit dem Thema Endlichkeit meines Seins um.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

06.03.2010 um 19:41
Das Zitat stammt von Epikur.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 01:03
ich als atheist finde es tröstend zu wissen das alles enden wird :)


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 02:22
@RedStarlet

Epikur war wirklich weise:
»Gewöhne dich daran zu glauben, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat. Denn alles, was gut, und alles, was schlecht ist, ist Sache der Wahrnehmung. Der Verlust der Wahrnehmung aber ist der Tod. Daher macht die richtige Erkenntnis, dass der Tod keine Bedeutung für uns hat, die Vergänglichkeit des Lebens zu einer Quelle der Lust, indem sie uns keine unbegrenzte Zeit in Aussicht stellt, sondern das Verlangen nach Unsterblichkeit aufhebt. […] Das schauerlichste aller Übel, der Tod, hat also keine Bedeutung für uns; denn solange wir da sind, ist der Tod nicht da, wenn aber der Tod da ist, dann sind wir nicht da.«
Fazit: Wenn wir nicht mehr existieren, dann können wir darüber [dass wir nicht mehr existieren] gar nicht traurig sein. Nur so lange wir existieren, können wir uns darüber Gedanken machen [und darunter leiden], dass wir eines Tages wohl nicht mehr existieren werden. Das Vernünftigste wäre es demnach wohl, wenn wir uns gar keine Gedanken über den Tod machen würden. Der Tod selbst kann uns nichts anhaben, aber die Gedanken, die wir uns über den Tod machen, können uns sehr wohl etwas anhaben.


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Owais ehemaliges Mitglied

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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 02:25
Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

Werte, Normen, ein gutes Herz:

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Dorf ehemaliges Mitglied

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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 02:43
ich brauch keine motivation, die natur gibt mir die kraft das alles wieder eins wird.nicht der untergang ist das ende, sondern der anfang des lebens. den durch das leben diene ich mir selbst und keinem gott.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 16:45
@Dorf

Wird oft schlicht Egoismus genannt.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 17:19
Zitat von OwaisOwais schrieb:Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

Werte, Normen, ein gutes Herz:
Oh Allah, du Allmächtiger du Allwissender siehe was ich aus der Wüste gemacht und daraus erschaffen habe allein durch mein gutes Herz und natürlich mit Hilfe Ausländischer Architekten :)


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 17:24
Zitat von OwaisOwais schrieb:Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?
Durch den Glauben an sich selbst!


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Sidhe ehemaliges Mitglied

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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 18:12
@Lilie

Doch darin fehlt die Demut zu erkennen, daß alles was wir sind, nur von einer Kraft gespeist wird von der wir so abhängig sind wie die Blumen von Wasser und Sonne.
Ohne sie vermögen wir nichts, nicht einen einzigen Atemzug, zu tun.

Ein gläubiger Mensch wird auch in gewisser Weise an sich glauben, jedoch weiß er um sein Eingebettetsein in die große Schöpfung und die daraus auch für ihn resultierenden Gesetzmäßigkeiten :)


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 18:14
@Lilie
das wäre ziemlich traurig, wenn wir auch noch an uns selbst glauben müssten.

Können wir nicht einfach auf das Leben vertrauen und ein wenig ethisch sein?
Schließlich möchten wir ja auch, dass uns niemand das antut, was wir anderen antun müssen,
um uns selbst etwas beweisen zu können, weil wir sonst unsere Selbsttäuschung enttarnen würden?

Natürlich geht es auch umgekehrt, aber wer möchte schon gerne einsehen, dass er selbst derjenige ist, der sich am meisten verarscht.
Da müssen wir doch irgendjemanden haben, auf den wir unsere eigene Dummheit projizieren können, wenn wir es vor lauter Selbstmitleid nicht mehr aushalten.

Und natürlich ist das was wir glauben, weil es ja sein könnte viel wahrer und wichtiger
als das was IST, denn schließlich, wenn es denn dann doch nicht wahr ist,
dann hatten wir wenigstens die Freude uns gegenseitig mit unserer Moral zuzueiern
bis nur noch der beste und wichtigste Wicht von und zu Wichtigkeit übrig geblieben ist.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 20:00
Zitat von SidheSidhe schrieb:Ein gläubiger Mensch wird auch in gewisser Weise an sich glauben, jedoch weiß er um sein Eingebettetsein in die große Schöpfung und die daraus auch für ihn resultierenden Gesetzmäßigkeiten
(wissen/glauben).

Und genau soetwas "glaube" ich nicht. Sieh mal, der weit größere Anteil der Menschheit glaubt an irgendwas, sei es nun Jehova/Gott/Allah, das Karma oder was auch immer. Sollte also der GLAUBE zu quasi automatisch zu einer gewissen Demut führen, dann macht es der Glaube nicht wirklich effektiv. Zumindest, wenn man sich anschaut, wie sich Menschen auf diesem Planeten verhalten.

lg


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 20:36
Zitat von SidheSidhe schrieb:Doch darin fehlt die Demut zu erkennen, daß alles was wir sind, nur von einer Kraft gespeist wird von der wir so abhängig sind wie die Blumen von Wasser und Sonne.
Ohne sie vermögen wir nichts, nicht einen einzigen Atemzug, zu tun.

Ein gläubiger Mensch wird auch in gewisser Weise an sich glauben, jedoch weiß er um sein Eingebettetsein in die große Schöpfung und die daraus auch für ihn resultierenden Gesetzmäßigkeiten
Weil Du das glaubst, muss es richtig sein? Ich glaube nicht... ;)

Jeder glaubt, dass sein Glaube der einzig wahre sei, aber allen fehlt die Toleranz, anderen ihren Glauben (oder ihren Nichtglauben) zu lassen, ohne diese Menschen abzuwerten oder missionieren zu wollen. Da schließe ich Dich mit ein.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 21:40
wieso sollte man denn keinen lebenswillen mehr haben nur weil man nicht an gott bzw an ein leben nach dem tod glaubt?
lebst du denn nur fürs leben nach dem tod? :)


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

07.03.2010 um 23:16
@Sidhe

Servus Sidhe.

Schön, dass du den Weg in meinen Thread gefunden hast... :D
Zitat von SidheSidhe schrieb:Doch darin fehlt die Demut zu erkennen, daß alles was wir sind, nur von einer Kraft gespeist wird von der wir so abhängig sind wie die Blumen von Wasser und Sonne.
Ohne sie vermögen wir nichts, nicht einen einzigen Atemzug, zu tun.
Demut, was bedeutet das? Ich habe mal nachgeschaut, was Wiki unter Demut ausspuckt. Ich zitiere gleich mal aus der Begriffserklärung:
Der Demütige erkennt und akzeptiert aus freien Stücken, dass es etwas für ihn Unerreichbares, Höheres gibt.
Zweifelsohne gestehe ich ein, dass es etwas für mich Höheres bzw. Unerreichbares gibt. Weiss du, was das ist? Es ist die Wahrheit. Die beste Methode, um sich der Wahrheit anzunähern, ist in meinen Augen die Wissenschaft und nicht die Religion. Realistisch gesehen, scheint es natürlich sehr unwahrscheinlich, dass die Menschheit die ganze Wahrheit je finden wird.
Zitat von SidheSidhe schrieb:Ein gläubiger Mensch wird auch in gewisser Weise an sich glauben, jedoch weiß er um sein Eingebettetsein in die große Schöpfung und die daraus auch für ihn resultierenden Gesetzmäßigkeiten
Ein Agnostiker oder Atheist weiss auch um sein "Eingebettetsein" in das Weltall. Bloss orientiert er sich, wenn es um die Gesetzmässigkeiten des Weltalls geht, an wissenschaftlichen Theorien und nicht esoterischen/religiösen Spekulationen.


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Wie motiviert sich ein Atheist für das Leben?

08.03.2010 um 00:26
@Arikado
Zitat von ArikadoArikado schrieb:Die beste Methode, um sich der Wahrheit anzunähern, ist in meinen Augen die Wissenschaft und nicht die Religion. Realistisch gesehen, scheint es natürlich sehr unwahrscheinlich, dass die Menschheit die ganze Wahrheit je finden wird.
Die ganze Wahrheit kannst Du finden, doch wird die Wahrheit immer Deine Wahrheit sein. Und was als wahr erachtet wir von der Wissenschaft wird zu Deiner Wahrheit hinzugefügt, so dass es immer Deine ganze Wahrheit sein wird. Und nicht meine, und meine nicht Deine. ;)

Die Wahrheit ist so klein und so vergänglich wie das Jetzt im Moment. Schon ist es vorbei, um ewig jenen Raum in sich zu bewahren, welchen wir mit dem was wir als Wahrheit betrachten, füllen können.


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