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An Atheisten

6.938 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glauben ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

An Atheisten

04.07.2007 um 12:21
jimmybondy

Nun ich denke dass es bei der Frage weniger um richtig und falsch geht
als um die Meinung selbst.
Der Punkt ist eben, dass du vom kleinen ausgehend den
bezugsrahmen erweiterst. Für mich wäre das Subjektivität. Sprich wenn das kleine
subjektiv ist und ich dies erweitere dann ist das nächst größere ja auch
subjektiv.
Ich gehe übrigens auch nicht davon aus, dass alles objektiv sinnlos ist :)
Nur würde ich eben die jeweiligen Begriffe etwas anders verwenden. Für mich ist nun mal
absolute Objektivität nur dann gegeben, wenn ich es auf etwas zurückführen kann, was
tatsächlich Bestand hat. Bei genauerer Betrachtung ist das ja nirgendwo (zumindest soweit
wir es erkennen können, siehe Problem der Letzbegründung) der Fall. Schlussendlich ist
das aber auch "nur" eine Sache der Begriffe selbst. Man könnte dazu dann auch
"Teil-objektiv" sagen oder was auch immer, ich glaube also nicht, dass du damit falsch
liegst. Nur würde ich es eben anders bezeichnen :)

Für mich jedenfalls sind solche
Dinge wie "Sinn" usw. nach unserem Verständnis (siehe Letzbegründung) immer subjektiv,
weil sie sich nur auf ein Teilsystem beziehen, niemals auf das Ganze. Nur was sich auf
das Ganze bezieht wäre tatsächlich objektiv. Aber dieses "Ganze" kennen wir nicht. Mir
geht es hier also nicht darum was ist, sondern was postuliert wird. Natürlich kann ein
Leben in einem bestimmten Bezugsrahmen sinnvoll sein. Wenn ich das Wohl der Menschen als
objektiv betrachte, dann hat Mutter Teresa sicher ein sinnvolles Leben gelebt.
Jedoch
subjektiviert jeder größere Bezugsrahmen das ehemals "objektive" wieder.
Also nochmal.
Ich denke es geht hier eher um sprachliche Differenzen als um die Sache selbst.
:)


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An Atheisten

04.07.2007 um 12:30
Interessant..
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Du bist Atheist. Du glaubst, es gibtkeinen Gott. Du glaubst daher, daß alles
von selbst entstanden ist. Der Kosmosentstand Deiner Meinung nach aus
einem Urknall, das Leben aus zufällig gemischtenchemischen Substanzen
auf einem zufällig entstandenen Planeten, der Mensch alsErgebnis einer
zufälligen Evolution.
Daß Du existierst, ist daher ein bloßerZufall. Dein Verstand und all Deine
Emotionen sind Deiner Ansicht nach nur dasErgebnis chemischer Prozesse
in Deinem Gehirn - ebenso wie Deine übrigen körperlichenAbläufe. Als Atheist
meinst Du letztlich, eine zufällige Ansammlung chemischerSubstanzen zu
sein, die miteinander für einige Zeit reagieren, bis Dein Stoffwechsel
endet....Dein ganzes Leben ist nur von zufälligen Ereignissen bestimmt.
Ob es zufällig oder deterministisch ist wissen wir nicht, aber imGrunde, ja, stimmt.
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Doch welche Bedeutung haben Begriffewie “gut” und “böse”, wenn alles relativ und nur das Ergebniszufälliger Entwicklungen ist? Eigentlich muß für Dich jede ethische, moralische oderphilosophische Überlegung beliebig und subjektiv bleiben. Objektiv besteht eine gähnendeSinnleere.
Möglicherweise wirst Du widersprechen: Du hast vielleichtMoralvorstellungen,
eine humanistische Lebenseinstellung, Werte und ethischeGrundsätze.
Ich freue mich, daß Du Dein atheistisches Weltbild letzlich nichtkonsequent
lebst und Deine Mitmenschen nicht nur als beliebige Molekülansammlungen
ansiehst. Das gibt uns zumindest eine gemeinsame Basis.
Gutund Böse gibt es in Wirklichkeit nicht, es sind nur subjektive Illusionen.
Nein, habeich nicht. Jedoch lassen es die Vorgänge in meinem Gehirn nicht zu, dass ich mich"unsozial" verhalte, da ich sozial einfacher "glücklich" leben kann.
Wer sagt, dassich mein Weltbild nicht konsequent lebe?
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Hier ist jedochgenau der springende Punkt: Meines Erachtens denkt kaum
ein Atheist sein Weltbildwirklich zuende. Auch viele Atheisten vertreten
Weltanschauungen und ethischeMaßstäbe, für die sie Allgemeingültigkeit
beanspruchen - doch auf welcher Grundlage?Wenn nämlich das Leben, wenn
Du und ich nur Zufall sind, dann sind auch DeineWertvorstellungen nichts als
das Produkt eines Zufalls. Und warum sollte das ErgebnisDeines zufälligen
Denkprozesses für mich irgendeine Bedeutung haben? Eigentlichlogisch,
meinst Du nicht? Jede auf Atheismus gründende Philosophie kann daher nur
auf freiwilliger Basis gültig sein. Entweder ich stimme ihr zu oder eben nicht -
alles völlig wertfrei.
Nun, ich vertrete keinen ethischenMaßstab. Stimmt, "mein" Denkprozess hat natürlich keine Bedeutung. "Bedeutung" istvollkommen subjektiv.
Ja, sogar noch mehr: Wenn wir nur einZufall sind und unser Leben irgendein
chemischer Prozess, ist es doch eigentlichsogar bedeutungslos, ob es uns
gibt oder nicht. Welchen Wert hat der einzelne Mensch,wenn er das Produkt
irgendeines Zufalls ist? Welche Bedeutung sollte für einenAtheisten, der sein
Weltbild konsequent zuende denkt, also ein Menschenleben haben?
Keinen. Ein Menschenleben hat keinen"Wert".
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Dass Auschwitz und der Archipel Gulag vonatheistischen Ideologien ersonnen und durchgeführt wurden, kann eigentlich nichtüberraschen: Dort haben Menschen nichts anderes getan, als die überkommene christlicheVorstellung vom Wert des einzelnen Menschen als Schöpfung Gottes abzulegen.
...undjetzt kommt das Unheimliche: Wie willst Du als Atheist diese Menschen
verurteilen?Anhand welchen Maßstabes? Die Deinem Weltbild
entgegenstehenden Handlungen sind imWeltbild anderer offensichtlich
erlaubt, und eine wertmäßige Unterscheidung derkonkurrierenden Weltbilder
ist nicht möglich: es gibt ja keine allgemein gültigenWerte. Alles ist Zufall und
relativ - und damit relativ bedeutungslos. Das gefälltDir nicht? Du meinst, daß
Menschenrechte und Gerechtigkeit, Liebe, Treue, menschlicheWürde und
Freiheit, Recht auf Selbstbestimmung etc. unveränderbare Größenseien?
Ich verurteile sie nicht, es sind nur Atomhaufen dieAromhaufen zerfetzt haben.
Doch, das geällt mir. Nein, ich meine nicht, dass dasunveränderbare Größen seien.
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Dann sind wir schon wiedereiner Meinung. Für mich liegt der
Allgemeingültigkeitsanspruch dieser und andererWerte in Gott begründet. Er
ist die höhere Instanz, an der sich jeder ausrichten muß,und die Gut und
Böse für alle gleich definiert.
Nein, sindwir nicht. Z. B. Gut und Böse müssen nicht begründet werden, weil Gut und Böse nichtexistiert. Wiso begründest du etwas, was nicht existiert, in etwas, dass (wahrscheinlich)auch nicht exisitert?
Zitat von locinlocin schrieb am 26.06.2007:Worauf gründet sich DeinAnspruch?
Ich habe keinen Anspruch, wie kommst du zu der Annahme?


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An Atheisten

04.07.2007 um 12:31
Zitat von Xedion65Xedion65 schrieb am 26.06.2007:Locin
Ich denke du bist einer von denen, die zumindest im Denken ihr Weltbildkonsequent leben. Aber eine Frage dazu.
Wenn ein Menschenleben für dich keinen Werthat und es zudem kein Gut und Böse gibt, würdest du dann dein eigenes Wohl (Wohl, nichtLeben) vor das Leben der anderen stellen? Sprich würdest du u.U. die "Atomhaufen", dieandere Menschen darstellen für ein "besseres" (z.B. mehr Geld, Macht usw) Lebendeinerseits opfern, wenn dies in irgendeiner Form möglich wäre. Wenn nein,warum?
Ja.
(Das ist nicht einfach so dahergesagt.)
(Will jemand eineBegründungen oder Ähnliches?)


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An Atheisten

04.07.2007 um 12:36
Locin

Irgendwie hab ich nen Déjà-vu, hast du das gleiche nicht schon malgeschrieben? :)
Aber noch ne Frage dazu. Würde das in letzer Instanz nicht auchbedeuten, dass du dich über religiöse Fanatiker, die sich in die Luft jagen, nichtaufregen darfst? Immerhin spielt es doch eh keine Rolle und alles was passiert ist, dassein paar Atomhaufen ihre Konstellation verändern, von "lebendig" zu "tot"?

Letzendlich würde ich die Frage aber offen lassen ob es Gott nun"wahrscheinlich" gibt oder nicht (wer seine Moral damit begründet, wieso nicht, dieserjemand setzt ja ganz andere Annahmen voraus als du) - bzw. ob es Gut und Böse alsobjektive Werte gibt. Wobei ich zumindest bei letzerem sagen würde, dass diese reinsubjektiv sind, sicher weiß ich es jedoch nicht.


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An Atheisten

04.07.2007 um 12:50
(Will nur nochmal Meinungen dazu hören ..)
Ja. Ich reg mich auch nicht auf übersie.
Ja, stimmt die Konstellation spielt keine Rolle, und Atomhaufen die andere in dieLuft sprengen, inwiefern soll ich denen "Schuld" geben.
Inwiefern soll gut und böseobjektiv sein?


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:12
@Xedion65

Dann jedoch dürfte man sich auch nicht darüber aufregen, dass einIslamist sich mit einem Bombenattetat in die Luft jagt, denn was passiert? Ein paarAtomhaufen verändern ihre Konstellation..that's it.

Das stimmt, aber man hatGefühle die von der Natur gegeben wurden.
Und das Problem ist, jemand der an Gottglaubt, denkt, Gott hat irgendwelche Bedingungen aufgestellt an denen sich der Menschhalten müsste um gutes Leben zu führen und darauf sich die Gefühle stützen. Jedoch ist esnicht so. Ob man einen Wert im Guten oder Bösen sieht hängt nicht unbedingt von derReligion ab, sondern von "biologischen" Gefühlen. Als Atheist kann man die Moral trotzdemgenau so wichtig ansehen wie ein Gläubiger. Und nur weil man nichts anderes als denMaterialismus anerkennt, heißt es nicht, dass man keine Gefühle hätte.
Es stimmt, wennalles sinnlos ist, dann ist es auch sinnlos über richtig oder falsch zu diskutieren, nunaber da man eben Gefühle hat, macht man es trotzdem. Wenn ich z.B. Religionen als unnötigfür die menschliche Wissensbeschaffung sehe, weil sie einfach nicht stimmen und das indie Welt erzähle, dann nur weil entsprechende Gefühle dahinter wirken.

Also, dubist so wie du bist, nicht weil du entsprechende Ansichten hast, sondern du hast deineAnsichten, weil du so bist wie du bist.;)


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:26
Ja richtig. Jeden Buchstaben den ich eintippe- nur wegen dem Glücksgefühk, derMotivation..


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:31
Tyranos

Also um ehrlich zu sein denke ich nicht, dass jemand, der an Gott glaubtautomatisch glauben muss, dass es feste Bedingungen gibt, aber das nur amRande.

Was die Gefühle angeht, so ist das in meinen Augen eine Farce. Gerade als"Rationalist" widerspricht man sich damit doch selbst, wenn man sagt "objektiv sprichtnix dagegen aber meine Gefühle sagen es mir" und gleichzeitig die Gefühlswelt einesGläubigen als irrational oder subjektiv abtut. Der Gläubige macht ja demnach auch nixanderes :)
Im Prinzip ist das ja genau der Punkt. Objektiv weiß man es besser, abermit dem Gedanken setzen wir uns trotzdem nicht außeinander, weil es dem Leben selbstnicht dienlich ist :)

Wenn ich meine eigene Gefühlswelt so betrachte, dann trifftmich das am härtesten, was eben direkt in meinem Umfeld passiert. Sprich logischerweiseschmerzt der Tod eines Freundes mehr als der, eines unbekannten Fremden. Wenn sichirgendwo in Bagdad einer in die Luft sprengt dann nehme ich das zur Kenntnis..aberschmerzt es mich? Ich kann es nicht gutheißen, aber wirkliche Gefühle habe ich nicht.Völlig anders wäre es natürlich wenn ich eigene Erfahrungen oder Bekanntschaften damitverknüpfen würde. Sprich wenn ich selbst so etwas mal erlebt hätte oder mein Vater dortunten stationiert ist.
Worauf ich hinaus will ist also Folgendes. Wenn du also sagst,die Gefühle kann man nicht abschalten und die sind es, die den Materialist in seinerArgumentation lenken, dann muss ich (da ich von mir auf andere schließe :) ) erst einmaldavon ausgehen, dass diesen die Bombenattentate nicht sonderlich treffen, solang er nichtirgendwie selbst betroffen ist. Das jedoch würde bedeuten, dass das ständigeDaraufhinweisen um zu zeigen, wie schlecht Religionen sind, doch nur ein Mittel zum Zweckist. Sprich"eigentlich ist es mir ja egal, aber man kann es ja noch als Argumentbenutzen". Ähnliches gilt dann für Kreuzzüge, Hexenverbrennungen usw.


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:33
"Objektiv weiß man es besser, aber mit dem Gedanken setzen wir uns trotzdem nichtaußeinander, weil es dem Leben selbst nicht dienlich ist"

Das war evtl. etwasmissverständlich. Das bezieht sich explizit auf die "Rationalisten", die meinen alles mitdem Verstand begreifen und danach handeln zu können :)


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:37
Was die Gefühle angeht, so ist das in meinen Augen eine Farce. Gerade als"Rationalist" widerspricht man sich damit doch selbst, wenn man sagt "objektiv sprichtnix dagegen aber meine Gefühle sagen es mir" und gleichzeitig die Gefühlswelt einesGläubigen als irrational oder subjektiv abtut. Der Gläubige macht ja demnach auch nixanderes
Im Prinzip ist das ja genau der Punkt. Objektiv weiß man es besser, aber mitdem Gedanken setzen wir uns trotzdem nicht außeinander, weil es dem Leben selbst nichtdienlich ist


Angenommen jemand wirft dir einen Ball zu, um ihn zu fangenberechnest du die Flugbahn auch in Bruchteilen von Sekunden, ohne irgendeine Ahnung vonder dahinter liegenden Mathematik und Physik zu haben. Ebenso kann das Verhalten aufeiner Kosten/Nutzen Analyse beruhen. Beides interpretiert man dann gerne als Gefühl.


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An Atheisten

04.07.2007 um 13:41
intruder

Nun, das empfinde ich sogar als richtig :) Gefühle sind ja letzendlichnix anderes als unterbewusstse Aktivitäten, die unter der "rationalen"Wahrnehmungsschwelle liegen. In sofern ist eine Entscheidung aus dem Bauch heraus nichtunbedingt eine schlechte. Man sollte sich dann aber nicht "Rationalist" schimpfen -letzendlich ist das ja dann eine Problemlösungsstrategie, da gibt es eben verschiedeneAnsätze.


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An Atheisten

04.07.2007 um 14:27
@Xedion65

Gerade als "Rationalist" widerspricht man sich damit doch selbst,wenn man sagt "objektiv spricht nix dagegen aber meine Gefühle sagen es mir" undgleichzeitig die Gefühlswelt eines Gläubigen als irrational oder subjektivabtut.

Es stimmt, diese Objektivität nützt uns gar nichts, weil wir unsirgendwie entscheiden. Nur es ist so, der Mensch versucht ich sag mal möglichst optimalzu handeln. Was gut ist und was nicht, ist zwar subjektiv, jedoch nicht individuell. Mehroder weniger wollen wir alle das Gleiche. Naja und aus Sicht vieler können wir das Bestenicht rausholen, wenn jeder seine eigenen Brötchen backt. Und einem Gläubigen seineAnsichten abzusprechen heißt nicht unbedingt ihn zu etwas zwingen, sondern mehr überetwas aufklären. Wenn es nicht funktioniert dann ist es so wie es ist und als Rationalistlässt man es sein. Eigentlich kann der Mensch die Kindererziehung auch sein lassen, machtja keinen Sinn, denn irgendwann sterben auch die, außerdem ist diese Erziehung auch einEingriff in die persönliche Meinungsfreiheit. Aber man macht es nicht, weil esunangenehme Konsequenzen nach sich ziehen würde, die man zu spüren bekommt und es bleibtnichts anderes als dagegen etwas zu tun.

...und die sind es, die denMaterialist in seiner Argumentation lenken,...

Gefühle lenken nicht einenMaterialisten in der Argumentation, sie führen ihn in dem Sinne dazu etwas gegen zusagen.

Das jedoch würde bedeuten, dass das ständige Daraufhinweisen um zuzeigen, wie schlecht Religionen sind, doch nur ein Mittel zum Zweck ist.

Najaman muss nicht unbedingt direkt betroffen zu sein um sich eine negative Meinung zubilden, sondern es reicht, wenn man die Handlung selbst verurteilt. Trauer und Abneigungsind zwei verschiedene Dinge.


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An Atheisten

04.07.2007 um 15:46
@xedion

Jo das ist so die Sache. Einerseits denke ich auch das wir sprachlicheDifferenzen haben. Das kommt wohl von der unterschiedlichen herangehensweise.

Wenn Du schreibst: >>Der Punkt ist eben, dass du vom kleinen ausgehendden
bezugsrahmen erweiterst. Für mich wäre das Subjektivität. Sprich wenn das kleinesubjektiv ist und ich dies erweitere dann ist das nächst größere jaauch
subjektiv.<<
...dann verstehe ich nicht, warum das kleine automatischsubjektiv sein sollte nur weil es klein ist. :)

Hier sehe ich Unterschiede beiunseren Meinungen und eine Antwort auf die Frage nach dem Kleinen:

>>Für mich istnun mal
absolute Objektivität nur dann gegeben, wenn ich es auf etwas zurückführenkann, was tatsächlich Bestand hat. Bei genauerer Betrachtung ist das ja nirgendwo(zumindest soweit
wir es erkennen können, siehe Problem der Letzbegründung) derFall.<<

Das ist so ne Sache für mich. Es gibt ja Dinge welche tatsächlich Bestandhaben und welche wir auch erkennen können. Zum Beispiel das Leben ansich.

Dasmöchtest Du aber hiermit nicht gelten lassen:

>>Für mich jedenfalls sind solcheDinge wie "Sinn" usw. nach unserem Verständnis (siehe Letzbegründung) immersubjektiv,
weil sie sich nur auf ein Teilsystem beziehen, niemals auf das Ganze. Nurwas sich auf das Ganze bezieht wäre tatsächlich objektiv. Aber dieses "Ganze" kennen wirnicht. Mir geht es hier also nicht darum was ist, sondern was postuliert wird. Natürlichkann ein Leben in einem bestimmten Bezugsrahmen sinnvoll sein. Wenn ich das Wohl derMenschen als objektiv betrachte, dann hat Mutter Teresa sicher ein sinnvolles Lebengelebt. .<<

Letztbegründung also. Was soll das schon sein? Diese Begründung istdoch lediglich von der Fragestellung abhängig. Einig sind wir uns wohl auf jeden Falldarin, das wir nicht mal annährend aus dem Blickwinkel des Großen und Ganzen schauenkönnen. Darum können wir auch ausserhalb eines großen Blickwinkels nicht feststellen, obdie Dinge welche wir behaupten nun innerhalb eines solchen Blickwinkels jetzt tatsächlichobjektiv oder subjektiv wären
Ich glaube das ist der Punkt für mich.

Darumstört mich eigentlich speziell nur das:

>>Jedoch
subjektiviert jeder größereBezugsrahmen das ehemals "objektive" wieder<<

Das ist nicht zwingend der Fallsondern lediglich eine Vermutung.
Oder doch nicht? Ich bin nur ein kleinerHobbyphilosoph der noch lange nicht alles auf diesen Gebieten gesehen oder erdacht hat.


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An Atheisten

04.07.2007 um 17:55
Tyranos

Wobei man hier wieder bei der Frage ist, wer eigentlich was will.Vernunft ist in erster Linie ein Mittel um Probleme zu lösen. Ich analysiere das Problemund handle "vernünftig". Ich halte es für unsinnig einem Gläubigen die "Vernunft"abzusprechen, egal was letzendlich an seinem Weltbild dran ist, da es die besteProblemlösung für seine Sache darstellt. An Gott zu glauben ist für einen Gläubigen einerationale Lösung um mit dem Leben fertig zu werden. Allein schon deshalb halte ich denBegriff "Rationalist" eigentlich für unsinnig. Weder handelt ein Rationalist immerrational, noch ein Gläuber immer irrational.
Zitat von TyranosTyranos schrieb:Gefühle lenken nicht einenMaterialisten in der Argumentation, sie führen ihn in dem Sinne dazu etwas gegen zusagen.
Ist doch letzendlich das gleiche :)
Zitat von TyranosTyranos schrieb:Naja man mussnicht unbedingt direkt betroffen zu sein um sich eine negative Meinung zu bilden, sondernes reicht, wenn man die Handlung selbst verurteilt. Trauer und Abneigung sind zweiverschiedene Dinge.
Nun wenn du aber deine Abneigung/Trauer um dieAtomhaufen mit Gefühlen begründest, dann widersprichst du dir hier ja. Es sei denn einBombenattentat "betrifft" dich auch emotional, selbst wenn du nicht davon betroffen bist.Aber mal Hand aufs Herz, geht es bei dir über die reine Kenntnisname hinaus, wenn du inden Nachrichten davon hörst, wie Kinder verhungern oder Leute sich in die Luft sprengen?Falls nein, tust du dann aktiv etwas dagegen?


jimmybondy

Nun untersubjektiv verstehe ich eben, dass etwas von etwas anderem abhänig ist bzw. vomBlickwinkel abhänig ist. Natürlich kann man ein kleines Teilsystem in sich objektivbegründen, aber das gilt eben nur für das kleine Teilsystem und unter einem bestimmtenBezugspunkt. Objektivität ist für mich hingegen davon unabhänig.
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Dasist nicht zwingend der Fall sondern lediglich eine Vermutung.
Oder doch nicht? Ich binnur ein kleiner Hobbyphilosoph der noch lange nicht alles auf diesen Gebieten gesehenoder erdacht hat.
Natürlich kann ich das mit 100% Sicherheit auch nichtsagen, das geht ja nie. Aber ich habe oben ja das Beispiel genannt, wie ich es sehe.Subjektivität ist es dann, wenn es von etwas abhänig ist. Ich kann ein Teilsystembetrachten, was in sich geschlossen ist - erweitere ich den Bezugsrahmen ist es nichtmehr objektiv, da es von etwas anderem abhänig ist, was ihm seinen "Zweck"verleiht.
Beispiel Mutter Teresa. Unter der Voraussetzung, dass es gut ist, Menschenzu helfen, war sie objektiv ein guter Mensch, der ein sinnvolles Leben gelebt hat.Erweitere ich den Bezugsrahmen stellt sich die Frage, ist es sinnvoll/gut Menschen zuhelfen? Irgendwann stoße ich nun mal an eine Grenze, wo es dann heißt - nein, es spieltkeine Rolle.
Das mit dem Leben ist auch ein solches Beispiel. Sich sozial zu verhaltenist positiv für die Gruppe, positiv für das Leben. Erweitere ich den Rahmen und Frage wasdas Leben ansich für einen Sinn hat komme ich in einem materialistischen Universum zu demSchluss - eigentlich garkeinen, es ist nur eine spezielle Anordnung von Atomen, genausogut könnte es auch ein Stein sein.
Aber wie schon gesagt, das ist für unser Lebenselbst nicht von Belang. Wir leben einfach und haben unsere Moralvorstellung. Dabei gehtes um die Rechtfertigung von Moral - und die halte ich letzendlich immer für subjektiv,wenn man die Welt als objektiv sinnlos erachtet.


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An Atheisten

04.07.2007 um 18:52
@Xedion
Dein Aufwand ist nett und ich schätze das schon sehr.
Jedoch kann ich Dirnicht darin folgen, das ein in sich geschlossenes Teilsystem zwingend aufgeschlossenwerden braucht es sei den um weitere und damit "andere"! Zwecke zu bedienen. Wenn meinAuto mich von A nach B bringt, hat es den Zweck erfüllt, welchen ich dem Auto zugeordnethabe. Auch in einem größeren Bezugsrahmen hat es mich immer noch von A nach B gebrachtund ich kann diesen Sinn dann nicht einfach so verschwinden lassen. Ich kann allerdingsnoch weitere Facetten hinzufügen, quasi ergänzen. Bis zu der Grenze des undenkbaren.

>>Nun unter subjektiv verstehe ich eben, dass etwas von etwas anderem abhänig istbzw. vom Blickwinkel abhänig ist. Natürlich kann man ein kleines Teilsystem in sichobjektiv begründen, aber das gilt eben nur für das kleine Teilsystem und unter einembestimmten Bezugspunkt. Objektivität ist für mich hingegen davon unabhänig.<<

OhneBezugspunkte, ohne Blickwinkel kann es keine Abhängigkeit geben.
Und auch nichtunsere Frage nach dem Sinn hinter dem Großen und Ganzen.
Objektiv oder subjektivkönnen die Dinge nur innerhalb dieser Bezugspunkte, also innerhalb dieser Abhängikeitensein.

>>Dabei geht es um die Rechtfertigung von Moral - und die halte ichletzendlich immer für subjektiv, wenn man die Welt als objektiv sinnloserachtet.<<

Da gebe ich Dir vollkommen Recht. :D


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An Atheisten

04.07.2007 um 19:11
jimmybondy

Ich denke eben, dass sich das Teilsystem ganz automatisch"aufschließt" um es mit deinem Wortlaut auszudrücken, allein dadurch, dass es ein-Teil-System ist :)
Zitat von JimmybondyJimmybondy schrieb:Ohne Bezugspunkte, ohne Blickwinkel kann es keineAbhängigkeit geben.
Und auch nicht unsere Frage nach dem Sinn hinter dem Großen undGanzen.
Objektiv oder subjektiv können die Dinge nur innerhalb dieser Bezugspunkte,also innerhalb dieser Abhängikeiten sein.
Ich würde eher so weit gehenund sagen, dass es Objektivität in dieser Sache überhaupt nicht gibt - selbst wenn mandieses Wort benutzt ist es letzendlich nur eine Form von Subjektivität. Aber es spielt jabis auf das mit der "objektiv überlegenen Moral" eigentlich auch keine Rolle :)


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An Atheisten

05.07.2007 um 00:32
@Xedion65

Nun wenn du aber deine Abneigung/Trauer um die Atomhaufen mitGefühlen begründest, dann widersprichst du dir hier ja.

In wie fern?
Mankann für die Atomhaufen auch Gefühle haben, weil das so von der Natur programmiertwurde.

Aber mal Hand aufs Herz, geht es bei dir über die reine Kenntnisnamehinaus, wenn du in den Nachrichten davon hörst, wie Kinder verhungern oder Leute sich indie Luft sprengen?

Kommt auf die Nachricht an.


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An Atheisten

08.08.2007 um 12:22
Irgendwie frage ich mich, als was sehen sich Atheisten, was ist ihre Ideologie.


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An Atheisten

08.08.2007 um 12:24
Kann es sein, dass Atheisten sich selbst wie einen Gott ansehen?


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An Atheisten

08.08.2007 um 13:42
Aber natürlich sehen Atheisten sich selbst als ein Gott an!!
Dumme Frage aber auch. Was ihre Ideologie ist, dürfte längst sonnenklar sein. Atheisten glauben einfach an die Materie, und eben auch nur an einem puren Zufall.
Ja, dies ist nicht nur ihr Glaube, dennn das wäre dann ja auch nur ein Glaube. Nein Glaube ist das bei Atheisten nicht. Das ihr ihr absolutes WISSEN! Sie wissen, dass alles aus einem reinen puren Zufall entstanden ist. Ganz einfach! Atheisten wissen auch definitiv, dass eben nach dem Tod nichts mehr sein wird. Alles vergeht eben wieder, auch der Mensch und sein Geist, von einer Seele mal ganz zu schweigen. Seele, was ist das für Atheisten schon? Garnichts!. Mit dem Tod ist eben auch alles vorbei. So einfach ist das eben. Atheisten brauchen nun mal nicht zu glauben, denn Atheisten haben längst das Wissen über alle Dinge, die in der Materie existieren. Sie wissen eben über den Zufall genau bescheid.
Ich bin der Meinung, da Atheisten ja genau überden Zufall bescheid wissen, brauchen sie ja auch den Tod nicht fürchten, wenn der Tod sie selbst einmal ereilt, auf welche Weise auch immer. Denn nach dem Wissen der Atheisten folgt ja auch nichts mehr. Sie sind absolut wie eine Kerze wenn sie erlischt, auch erloschen, danach folgt nichts mehr. Hoffentlich bleiben Atheisten auch bei ihrem standhaften Wissen, wenn ihnen selbst das Schicksal mal auf eine härtere Art und Weise trifft, und nicht mit einem Mal zu beten anfangen, wie ich es oftmals schon bei den sogenannte Atheisten erleben musste, und ich ihnen dann, sozusagen erst auf den letzten Pfiff, etwas über Gott und seine Schöpfung und Barmherzigkeit vermitteln musste, weil diese sogenannten Atheisten mit einem Mal Angst vor dem Tode bekamen.
Es wäre vielleicht besser, Atheisten in diesem Falle dann auch in ihrem so standhaften Wissen allein zu lassen, vielleicht ihnen dann nur am Sterbebett kundtun, nun wird eben auch wieder ein kleiner Atomhaufen abtreten, was sollsdenn, alles nicht so tragisch, denn alles ist aus dem puren Zufall heraus entstanden.
Leialoha


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