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Guter Gott - Böser Gott

22.380 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Universum, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 19:23
@Niselprim

Anderes Beispiel: die Todesstrafe. Es gibt Christen, die befürworten sie und andere Christen sind dagegen.
Die Befürworter würden sie auch bei sich selbst befürworten, wenn sie selbst eine entsprechende Straftat begehen.


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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 19:36
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Anderes Beispiel: die Todesstrafe. Es gibt Christen, die befürworten sie und andere Christen sind dagegen.
Die Befürworter würden sie auch bei sich selbst befürworten, wenn sie selbst eine entsprechende Straftat begehen.
Da spricht aber ein weiteres Gebot dagegen @Bishamon Dieses Gebot verbietet ja explizit das Töten.
Selbstmord oder sich töten zu lassen ist auch ein Töten.

Also ist es nicht verwunderlich, wenn es jene und welche gibt, die Todesstrafe befürworten oder nicht, denn die Einen richten sich nach dem Willen Gottes, Andere tun das nicht.

Abgesehen davon, ist die Todesstrafe eine Hinrichtung, also ein Richten, welches aber genau genommen auch nicht "gestattet" ist. Wer also dennoch richtet, handelt diesbezüglich ebenfalls gegen Den Willen Gottes.


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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 19:38
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Dieses Gebot verbietet ja explizit das Töten.
Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.
Denn die konsequente Übersetzung des hebräischen Originals lautet: «Morde nicht!»
https://www.juedische-allgemeine.de/religion/das-sechste-gebot/

Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.

Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:
The ancient Hebrew texts make a distinction between the moral and legal prohibition of shedding of innocent blood and killing in battle
Wikipedia: Thou shalt not kill#Justified killing: in warfare


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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 19:54
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Das Gebot lautet »nicht morden«: also nur ein ungesetzliches Töten ist verboten. Ein Soldat oder Henker darf also töten.
Blödsinn.
Schau mal, wie weit Jesus geht, wenn es ums Töten geht:

Erfüllung des Gesetzes: Was ist Töten?
5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber töten wird, der wird dem Gericht verfallen sein. 5,22 Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem Gericht verfallen sein wird; wer aber zu seinem Bruder sagt: Raka! dem Hohen Rat verfallen sein wird; wer aber sagt: Du Narr! der Hölle des Feuers verfallen sein wird. 5,23 Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, 5,24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar. 5,25 Komme deinem Gegner schnell entgegen, während du mit ihm auf dem Weg bist; damit nicht etwa der Gegner dich dem Richter überliefert und der Richter dich dem Diener überliefert und du ins Gefängnis geworfen wirst. 5,26 Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Pfennig bezahlt hast.



... Also auch nur eine persönliche Beleidigung ist schon ein Töten - vermutlich weil man die Seele angreift.

Diese Umlegung in 'du sollst nicht morden' ist also nur eine betrügerische Umformulierung, um das Töten gesetzlich zu legitimieren, denn laut der Erklärung Des Herrn, Jesus Christus, geht es bei dem Gebot nicht nur um Mord, sondern viel mehr darum, dass niemand das Recht hat, jemand anderes irgendwie zu Schaden.
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Ein Mord ist ein illegales Töten. ZB eine biblische Steinigung ist Töten und nicht Morden.

Das Alte Testament kennt explizit den Unterschied zwischen Töten in einem Krieg und Mord:
Das AT ja - aber Jesus hat die Steinigung abgeschafft. Auch da zeigt Er, dass niemand das Recht hat, jemand anders zu richten.


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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 20:11
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:5,21 Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten;
In der Urschrift steht nicht töten. Auch bei Matthaeus 5:21

φονεύσεις (phoneuseis)

https://biblehub.com/greek/phoneuseis_5407.htm

Mt. 5,21: morden
to put to death, kill, stay, Mt. 23:31, 35; absol. to commit murder, Mt. 5:21
https://www.billmounce.com/greek-dictionary/phoneuo
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:aber Jesus hat die Steinigung abgeschafft.
Vorweg: die Perikope mit der Ehebrecherin kam erst spät in die Bibel. In den ältesten Urschriften ist sie nicht drin.

Explizit hat Jesus gar nichts gesagt. Im Römischen Reich wäre die Steinigung ein Lynch-Mord gewesen, also illegal.
nämlich um Jesus in Verlegenheit zu bringen (eine Falle: er sollte sich entscheiden entweder nach jüdischem oder nach römischem Gesetz zu handeln)
https://www.bibelwissenschaft.de/ressourcen/wibilex/neues-testament/sexualitaet-nt

Aber all das spielt keine Rolle. Es gibt heute Christen, die halten die Todesstrafe für gerechtfertigt. Das ist der Punkt, völlig egal, was wir beide davon halten.

Und schon funktioniert die Goldene Regel nicht mehr so, wie du dir das wünscht. DAS ist der Knackpunkt.


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Guter Gott - Böser Gott

29.12.2023 um 20:37
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Und schon funktioniert die Goldene Regel nicht mehr so, wie du dir das wünscht. DAS ist der Knackpunkt.
Wieso wie ich mir das wünsche? @Bishamon Klar - ich fände es gut, wenn sich jeder danach richten würde. Aber ist das so gesehen ja nicht explizit mein Wunsch, sondern sehe ich das viel mehr als göttliche Vorgabe. Egal, ob man das als Mord oder als Tötung bezeichnet, ist diese Handlung auch als Soldat oder Henker von Gott aus gesehen nicht in Ordnung.

Stell dir einfach mal vor, ein König sagt zu seinem Volk: richtet euch nicht. Kann sich dann das Volk aus den eigenen Reihen Richter vorsetzen, die nach ihrem Urteilsspruch dann doch richten dürfen? Oder ist es dann nicht doch eher so, dass aus der Perspektive des Königs sein Gesetz übertreten wird? - Natürlich kann man behaupten, der Richter waltet seines Amtes in Stellvertretung für den König :cool:


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04.02.2024 um 18:50
Ist die Beschränkung auf Gut und Böse, Himmel und Hölle, Gott und Satan, Licht und Schatten nicht der klassische Fehlschluss des falschen Dilemmas und schon seit Machiavelli ein klassisches Machtinstrument ?

Im Film "Donnie Darko" veranschaulicht der Regisseur Richard Kelly solche eindimensionalen Denk-Schubladen, wie sie sich immer wieder als Risse in der Gesellschaft inform geistiger Dilemmata manifestieren.

Youtube: Donnie Darko - Lebenslinie
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Musikalisch hat sich in den 1970ern dieser Sache Roger Waters von Pink Floyd in "The Wall" angenommen.

Youtube: Pink Floyd - Another Brick in the Wall Official Music Video (Lyrics In Description)
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Zur gleichen Zeit ist bereits der Wissenschaftler Heinz von Foerster über den Sachverhalt gestoßen, daß eine zu starke "Genicksteife" der Perspektiven wenig Umsicht für das Leben bietet.

Youtube: Einführung in die Kyber-ethik Heinz von Foersters Teil I
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Wenn dem NICHT so wäre, würde die Welt ja komplett zwischen Eins und Null passen. Das tut sie glücklicherweise nicht. Eine perfekte Ordnung im Sinne des Strukturalismus verurteilt letztendlich alles Leben zum Tode.

Paul Valéry formulierte es so : »Nun kann aber, was vollständig ist, nie zweimal kommen.«

Schöner kann man die Illusion, alles unter Gut und Böse stellen zu wollen glaub' ich nicht fotmulieren :)


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Guter Gott - Böser Gott

09.02.2024 um 21:42
Zitat von EmmmEmmm schrieb am 04.02.2024:Ist die Beschränkung auf Gut und Böse, Himmel und Hölle, Gott und Satan, Licht und Schatten nicht der klassische Fehlschluss des falschen Dilemmas und schon seit Machiavelli ein klassisches Machtinstrument ?
Nö - denke ich nicht @Emmm sondern geht es hierbei viel mehr um Gegensätze, welche "unversöhnlich" sind - was bedeutet, dass diese Gegensätze nicht gleichzeitig am selben Ort vorhanden sein können.
Eine Streitfrage darüber, ob diese zueinander oder im Widerspruch stehen, gibt es hier nicht, weil sowas wie ein Dilemma nicht vorhanden ist, da ja die Finsternis das 'Fehlen von Licht' bedeutet.
Und soll durch die Vermeidung des Bösen die Menschheit nicht gespalten werden - im Gegenteil - sondern sollen die Leute etwa infolge der Nächstenliebe eher und vielmehr zueinanderfinden und besser miteinander klarkommen. Und bei der Vermeidung des Bösen gibt es auch keine Polarisierung als solches, denn ist ja etwa infolge der Nächstenliebe jedes Geschöpf irgendwie gleichwertig --- das sorgt für ein gutes Miteinander :ok:

Finsternis, Lüge, Böses, Hölle, Tod und Satan können nicht gleichzeitig mit Licht, Wahrheit, Gutes, Himmel, Leben und Gott sein, denn bspw. Finsternis bedeutet das Fehlen von Licht, oder der Tod beendet das Leben, oder oder oder.

Unbedingt zu bemerken ist, dass diese 'unversöhnlichen Gegensätze' keinesfalls mit den 'sich ergänzenden Gegensätzen' verwechselt werden dürfen, da man dann doch ziemlich leicht auf den Gedanken eines möglichen Dilemmas kommt, weil man ja dadurch fälschlicherweise annimmt, die 'unversöhnlichen Gegensätze' würden sich ergänzen --- ähnlich bei der Verwechslung der Begriffe "Finsternis" und "Schatten".
Der Unterschied ist, dass die 'sich ergänzenden Gegensätze' gleichzeitig am selben Ort vorhanden sind und sich ergänzen, also eine gewisse Wechselwirkung besteht, was gemeinsam oder miteinander ein Gebilde ergibt -> bspw. wie im Yin und Yang
Das Verhältnis von Yin und Yang ist nicht mit dem Gegensatz von Gut und Böse im Sinne eines Kampfes des Lichts gegen die Finsternis zu vergleichen: „Es ist vielmehr ein relativer Gegensatz rhythmischer Art, der zwischen zwei rivalisierenden, doch zusammengehörigen Gruppen besteht, die ebenso wie Geschlechterverbände komplementär sind und die sich wie diese bei der Arbeit ablösen und wechselweise in den Vordergrund treten.
Beispiele für sich ergänzende Gegensätze sind:
männlich und weiblich, aktiv und passiv, Tag und Nacht, positive Halbwelle und negative Halbwelle, geben und nehmen.


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Guter Gott - Böser Gott

10.02.2024 um 12:53
@Niselprim
Zunächst vorweg : Schulterschlüsse, die zu einem guten Miteinander führen, kann ich nur bejahen.

Was diese Gegensätze anbetrifft : Du hast es schon wieder getan ! :) Du hast Gegensätze geteilt in versöhnlich und unversöhnlich, um sie besser zu be-herrschen. Teile und Herrsche.Divide et impera. Wo das eine Tier Dunkelheit sieht, hat das andere womöglich noch Rezeptoren, um Licht zu sehen. Licht - das sind elektromagnetische Wellen, wie es auch die Hintergrundstrahlung ist.

Die Perspektive eines jeden einzelnen Menschen, die einzigartig ist, macht ihn auf einzigartige Art und Weise blind für Dinge, die die anderen sehen, und sehend für Dinge, die die anderen nicht sehen. Ja, unsere gemeinsame "Bauart" vereinen uns in Lust und Schmerz, aber alles andere würde ich als Perspektiven bezeichnen.

Was für Dich gut ist, kann für mich schlecht sein. Dein Gott muss nicht meiner sein. Und wir beide können das Leben damit hervorragend meistern.

Man kann, wenn man sich darum bemüht, aus der Perspektive des Anderen lernen.

Wenn Dich mal wieder jemand auf die Streckbank zweier - und NUR zweier Alternativen legen will : Mach Dir den Spaß, nimm' die Vogelperspektive ein, betrachte es nicht von vorne, sondern von der Seite, geh' in die Dimension, die nicht die Entscheidung beantwortet, sondern diese selbst hinterfragt. Das Tetralemma gibt es nicht ohne Grund.

"Alternativlos" ? - ein Unwort, zuletzt aus Merkels Mund, um zu Teilen und zu Herrschen, wie ich finde.

Vielleicht wird irgendwann einjeder sehen können, dass man sich mehr dafür schämen muss, andere zu Veränderungen zu zwingen, als sich einfach selbst zu verändern.


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Guter Gott - Böser Gott

10.02.2024 um 13:02
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Was diese Gegensätze anbetrifft : Du hast es schon wieder getan ! :) Du hast Gegensätze geteilt in versöhnlich und unversöhnlich, um sie besser zu be-herrschen
Und jetzt die Frage :
Sind die versöhnlichen und die unversöhnlichen Gegensätze miteinander versöhnlich oder unversöhnlich ?

Verstehst Du ?? Du bräuchtest eine komplett neue Operation hier ! Und die liegt in der Dimension einer NEUEN Perspektive.


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Guter Gott - Böser Gott

11.02.2024 um 17:43
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Und jetzt die Frage :
Sind die versöhnlichen und die unversöhnlichen Gegensätze miteinander versöhnlich oder unversöhnlich ?

Verstehst Du ?? Du bräuchtest eine komplett neue Operation hier ! Und die liegt in der Dimension einer NEUEN Perspektive.
Unversöhnliche Gegensätze sind nicht versöhnlich @Emmm das sagt das Wort "unversöhnlich" aus - da gibt es nichts zu rütteln.
Deine Frage zielt darauf hinaus, sich ergänzende Gegensätze mit unversöhnlichen Gegensätzen zu vergleichen oder diese gleichzustellen. Das funktioniert so nicht, dass des irgendwie den Inhalt meiner Aussage betreffen würde - habe ich dir ja schon erklärt, hierhin gibt es ein Dilemma nicht, weil es in der Finsternis keine andere Wahlmöglichkeit als die Finsternis gibt, eben weil dort kein Licht vorhanden ist.

Dort wo kein Licht ist, da ist (sinngemäß) auch keine elektromagnetische Welle - oder auch keine andere Perspektive - eben weil sinngemäß nicht vorhanden - denn dort ist einfach nur Finsternis.
Mit Leben und Tod kannst des auch so begreifen, eben weil der Tod das Leben beendet -> also entweder man lebt oder man ist tot - beides miteinander gibt es nicht und funktioniert auch bei allen anderen Tieren, Pflanzen, Geschöpfen und Lebewesen nicht anders.
Mit Wahrheit und Lüge ebenfalls, denn die Wahrheit ist, was tatsächlich ist, während die Lüge eben nicht der Wahrheit entspricht.
Mit Himmel und Hölle ebenso, sowie man Gott dort findet, wo man Satan nicht anfindet.

A B E R dort, wo elektromagnetische Wellen vorhanden sind, dort sind auch positive und negative Halbwellen - diese positiven und negativen Halbwellen bilden miteinander eine Welle -> und es ward Licht :ok:


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11.02.2024 um 22:02
Was am Anfang war...darüber können wir wohl nur schweigen.

Wenn Gut und Böse unversöhnlich, also NICHT sich ergänzend sind, wie willst Du denn ohne Gut das Böse definieren oder umgekehrt ? Ist etwas Nicht-Böses gut ? Wenn nicht, dann ist es auch kein Gegensatz, oder ?

Moralisch gesehen, kann ich mir sehr gut Handllungen vorstellen, die ich weder als gut noch als böse ansehen würde. Zum Beispiel, wenn ich einen Gegenstand unvermittelt um wenige Zentimeter verrücke.

Höllen gibt es ja auch nicht nur eine, wie Dante's Göttliche Komödie beweist. Auch das Christentum kennt mindestens sieben Himmel. Ebenso ist es mit Göttern und deren Widersachern.

Wenn Du in der Finsternis warst, kannst Du womöglich schon das geringste Licht sehen, wo andere im Dunkeln tappen. Du kennst schon die Relativitätstheorie oder ?

Für einen Satanisten ist womöglich Satan gut, für einen Christen Jesus, für einen Buddhisten Lord Gautama, für einen Hindu sind es womöglich Vishnu und Shiva, usw. Und ich bin sicher, Du wirst Gutes in ihren Herzen finden, obwohl sie dies nicht Deinem Gott - sofern Du gläubig bist - zuordnen möchten und können. Auch Satanisten haben gute Herzen (Luzifer = Lichtbringer).

Ist es nicht eine Schande, sich in moralischen Korsetten gefangen zu halten, die durch Weisheiten geschmiedet wurden, die inzwischen - so ist es im besten Fall mit aller Weisheit - zu Torheiten geworden sind ?

Die Herzen der Menschen können größer sein, als ihre Religionen, wenn sie es nur wollen.

Religion braucht keine Priester,
Glauben braucht keine Religion,
und Spiritualität braucht keinen Glauben.


Und was ist mit dem Hirntod ? Ist man dann tot oder lebendig, wenn das EEG nicht mehr, sondern nur noch das EKG ausschlägt ?

Verteidigst Du womöglich eine Schwarz-Weiß-Brille als Denkfigur, von der uns Gotthard Günther in den 1960ern längst befreit hat ? Und seit 1967 gibt es auch Farbfernsehen ! Bist Du ein Roboter ? Willst Du programmiert werden ?

Den Laplace'schen Dämon und sein mechanistisches Weltbild mitsamt all seinen fatalistischen Vorstellungen von Kismet und Schicksal hat Heisenberg widerlegt..


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Guter Gott - Böser Gott

12.02.2024 um 11:47
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Wenn Gut und Böse unversöhnlich, also NICHT sich ergänzend sind, wie willst Du denn ohne Gut das Böse definieren oder umgekehrt ? Ist etwas Nicht-Böses gut ? Wenn nicht, dann ist es auch kein Gegensatz, oder ?
Für die Definition müssen die sich ja nicht ergänzen @Emmm Was gut oder was nicht gut für dich ist, das merkst doch allein daran, wie du des empfindest oder welche Auswirkung des hat - egal ob die Gegensätze sich ergänzen oder nicht.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Moralisch gesehen, kann ich mir sehr gut Handllungen vorstellen, die ich weder als gut noch als böse ansehen würde. Zum Beispiel, wenn ich einen Gegenstand unvermittelt um wenige Zentimeter verrücke.
Da hat das ja aber dann auch nichts mit Gutes oder Böses zu tun und steht hier nicht zur Debatte.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Höllen gibt es ja auch nicht nur eine, wie Dante's Göttliche Komödie beweist. Auch das Christentum kennt mindestens sieben Himmel. Ebenso ist es mit Göttern und deren Widersachern.

Wenn Du in der Finsternis warst, kannst Du womöglich schon das geringste Licht sehen, wo andere im Dunkeln tappen. Du kennst schon die Relativitätstheorie oder ?
Jedenfalls ist es doch so, dass dort wo Himmel ist, wohl nicht auch Hölle sein kann, und dort wo Licht ist, wohl auch keine Finsternis ist.
Und nein - In der Finsternis sieht man kein Licht, weil dort kein Licht vorhanden ist.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Und was ist mit dem Hirntod ?
Dann lebt man nicht (mehr). Man kann nicht gleichzeitig tatsächlich tot und tatsächlich lebendig sein.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Moralisch gesehen, kann ich mir sehr gut Handllungen vorstellen, die ich weder als gut noch als böse ansehen würde. ...
Verteidigst Du womöglich eine Schwarz-Weiß-Brille als Denkfigur, ...?
Meiner Meinung nach sollte man in einer fortlaufenden Diskussion versuchen, die Begriffe und Betrachtungsweisen richtig zu verwenden oder anzuwenden. Denn diese Art, alle Gegensätze immer noch gleichermaßen zu betrachten, ist zum jetzigen Zeitpunkt des Verlaufes absolut nicht mehr angebracht, weil nicht alle Gegensätze die selbe Art von Gegensätzen sind - und auch thematisch nicht wirklich ins Feld passen. Was haben Farben oder das Farbfernsehen mit Gutes oder Böses zu tun - nichts.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Was am Anfang war...
Laut Genesis waren im Anfang: die Himmel und die Erde;
die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

Dieser Geist Gottes, Das Ist Die Kraft, welche alles Gute hervorbringt, sowie Er die Himmel und die Erde erschuf.
Jedoch was der Schöpfung willentlich widerstrebt oder was an Existenz und Dasein gefährdet und vernichtet, ist als böse anzusehen.


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12.02.2024 um 21:04
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Laut Genesis waren im Anfang: die Himmel und die Erde;
die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.
Hast Du eigentlich je darüber insistiert, was das, was sowieso jedem Westeuropäer schon lange zu den Ohren rauskommt, wirklich bedeuten könnte ?
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Was haben Farben oder das Farbfernsehen mit Gutes oder Böses zu tun - nichts
Ich habe - wie Jesus - metaphorisch gesprochen, ich dachte Du wirst es verstehen.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Was gut oder was nicht gut für dich ist, das merkst doch allein daran, wie du des empfindest oder welche Auswirkung des hat - egal ob die Gegensätze sich ergänzen oder nicht.
Das klingt für mich persönlich und alleine sehr vernünftig. Das ist, was ich sagen wollte bezüglich der perfekten Ordnung . Wir können nicht immer nur alles in "gut" oder "böse" einteilen, sondern müssen auch die Existenz von Toleranzbereichen und Spielräumen anerkennen, um uns Freiheit und Bewegung zuzulassen.

Dennoch könnten wir beide von uns behaupten, was Du da sagst (nämlich, daß wir "empfinden", daß es gut ist, was wir tun) und theoretisch - hoffentlich nicht praktisch - trotzdem darin enden, den anderen als böse wahrzunehmen.

Ebensowenig wie die zehn Gebote würde Deine Idee mit der "Empfindung" heutzutage noch ausreichen, eine heutige Gesellschaftsordnung, die unseren Erkenntnissen und Bedürfnissen gerecht werden könnte, verkörpern zu können.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb:Jedoch was der Schöpfung willentlich widerstrebt oder was an Existenz und Dasein gefährdet und vernichtet, ist als böse anzusehen.
Aber wer soll das entscheiden ? Mit welchem Un-Recht darf sich einer "Vertreter Gottes" nennen ? Je mehr Verantwortung Du abgibst, desto mehr wird Dein Leben zum Glücksspiel. Das Aufgeben der Selbstbestimmung endet im schlimmsten Fall da, wo wir als Gesellschaft die Menschen internieren, die sich oder anderen schaden. Ich weiß das, ich habe da gearbeitet. Und strukturellen Halt unter den Hut einer bestimmten Organisation, Loge oder Glaubensgemeinschaft alleine zu schieben, anstatt unseren menschlichen Herzen insgesamt, ist ja - wenn man's genau nimmt, verschworen, weil Du den anderen ihren Zugang absprechen würdest.

Die Philosophen nennen es "Transzendenz", die Humanisten "Menschlichkeit", die Christen nennen es den "heiligen Geist", die Pandeisten "Schöpfendes Geschöpftes". Du kannst es keinem absprechen, DAZU zu gehören. So müssen wir uns und unsere Belange selbst in die Hand nehmen. Und das tun die meisten von uns...jeder auf seine Weise, und was der Eine nicht kann, leistet der Andere.

Was die Menschheit im Laufe ihrer Existenz Gott zugesprochen hat, war immer das, was sie in sich selbst bis dahin vergeblich gesucht hat. Für manche war es oft nur ein Vater oder Freund. Für andere die Antworten auf ihre letzten Fragen. Aber was wir heute darin suchen, liegt selbstverständlich hinter dem Horizont des 21. Jahrhunderts !

Und um den Bogen zurück zur Thread-Überschrift "Guter Gott - böser Gott" zu spannen : Ich finde, daß Gott, oder Du oder ich theoretisch JEDE bösartige Handlung, wie z. B. einen Genozid durch Sintflut, gegenüber einem Anderen damit rechtfertigen könnte, zu sagen "Ich habe Gutes getan, und wenn Du es nicht siehst, bist Du nur nicht bereit, es zu sehen". Also reichlich undifferenziert.

Aus den gleichen Gründen wurden früher Hexen verbrannt. Heute verbrennen wir die Ideologien dazu. Nur wer sich dabei nicht selbst findet, dem müssen wir mit unserer "Menschlichkeit", unserer "Transzendenz" oder unserem "heiligen Geist" eben mit einem herzlichen Lächeln fest in die Augen schauen.

In diesem Sinne :)


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Guter Gott - Böser Gott

14.02.2024 um 16:27
Und im Film "Pleasantville" ist die heile Welt schwarz-weiß. Das kleine "Universum" ist geordnet und selbstvergessen.

Als die Hauptdarsteller aus der realen Welt in die TV-Welt Pleasantville eintauchen, erwecken sie in dieser Welt ein zuvor nie da gewesenes Selbst-Bewußtsein, indem sie einfach sie selbst sind. Der Film veranschaulicht die gesellschaftlichen Herausforderungen zwischen Progressivität und Konservativität durch die Farbgebung. Während Liebe, Kunst und Selbstbestimmung zur Farbe führen, zu der sich die Personen bekennen, bleiben die Figuren schwarz-weiß, die sich neuen Perspektiven prinzipiell verschließen und gedankenlos ihren antiquierten Gewohnheiten folgen und auch an Szenen unserer eigenen Geschichte erinnern, wo Kunst und Wissen herrschsüchtig zensiert wurde.


Youtube: Pleasantville - Trailer (1998)
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Und dies ist der Grund, warum ich im Zusammenhang mit Gut und Böse, Licht und Schatten, schwarz und weiß von "Farbfernsehen" sprach. Meine Metapher sollte zeigen, daß es zu JEDEM Urteil eine neue Perspektive geben kann, die über drn bisherigen Entscheidungszwiespalt (gut-böse, Licht-Schatten) hinausgeht.


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Guter Gott - Böser Gott

15.02.2024 um 12:44
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 12.02.2024:Laut Genesis waren im Anfang: die Himmel und die Erde;
die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte über den Wassern.

Dieser Geist Gottes, Das Ist Die Kraft, welche alles Gute hervorbringt, sowie Er die Himmel und die Erde erschuf.
Jedoch was der Schöpfung willentlich widerstrebt oder was an Existenz und Dasein gefährdet und vernichtet, ist als böse anzusehen.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Hast Du eigentlich je darüber insistiert, was das, was sowieso jedem Westeuropäer schon lange zu den Ohren rauskommt, wirklich bedeuten könnte ?
Nun ja - über die Bedeutung dieser Niederschrift gibt es sicherlich Anlass zur Diskussion, weil wohl nicht jeder Mensch die selbe Interpretation für die inhaltliche Aussage zur Verfügung hat - und sollte man auch nicht unbedingt auf seine eigene Meinung beharren @Emmm kann man sich jedoch ein Bild über die Zusammenhänge machen, wenn man sich denn mit der Sache eingehend sowohl subjektiv als auch objektiv beschäftigt.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Ich habe - wie Jesus - metaphorisch gesprochen, ich dachte Du wirst es verstehen.
Nö - hast du nicht.
Zitat von EmmmEmmm schrieb am 11.02.2024:Wenn Gut und Böse unversöhnlich, also NICHT sich ergänzend sind, wie willst Du denn ohne Gut das Böse definieren oder umgekehrt ? Ist etwas Nicht-Böses gut ? Wenn nicht, dann ist es auch kein Gegensatz, oder ?
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 12.02.2024:Für die Definition müssen die sich ja nicht ergänzen @Emmm Was gut oder was nicht gut für dich ist, das merkst doch allein daran, wie du des empfindest oder welche Auswirkung des hat - egal ob die Gegensätze sich ergänzen oder nicht.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Das klingt für mich persönlich und alleine sehr vernünftig. Das ist, was ich sagen wollte bezüglich der perfekten Ordnung . Wir können nicht immer nur alles in "gut" oder "böse" einteilen, sondern müssen auch die Existenz von Toleranzbereichen und Spielräumen anerkennen, um uns Freiheit und Bewegung zuzulassen.
Sicherlich können wir Böses klar und deutlich als Böses erkennen, definieren und bestimmen! Bspw. eine Vergewaltigung ist eine böse Handlung und zerstört gewissermaßen das Leben des Opfers, weil eine körperliche und seelische Schädigung stattfindet --- einen Spielraum etwa für die Schwere der Tat gibt es hier nicht, denn bereits der Gedanke zu dieser Tat ist böswillig.
Sicherlich findest du hierfür selbst auch einige Beispiele, welche klar als boshaft oder böswillig beschrieben werden können und unbedingt zum Wohl des einzelnen Geschöpfes und der Gesellschaft vermieden werden sollten.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Das klingt für mich persönlich und alleine sehr vernünftig. Das ist, was ich sagen wollte bezüglich der perfekten Ordnung . Wir können nicht immer nur alles in "gut" oder "böse" einteilen, sondern müssen auch die Existenz von Toleranzbereichen und Spielräumen anerkennen, um uns Freiheit und Bewegung zuzulassen.

Dennoch könnten wir beide von uns behaupten, was Du da sagst (nämlich, daß wir "empfinden", daß es gut ist, was wir tun) und theoretisch - hoffentlich nicht praktisch - trotzdem darin enden, den anderen als böse wahrzunehmen.

Ebensowenig wie die zehn Gebote würde Deine Idee mit der "Empfindung" heutzutage noch ausreichen, eine heutige Gesellschaftsordnung, die unseren Erkenntnissen und Bedürfnissen gerecht werden könnte, verkörpern zu können.
Die zehn Gebote wären hier als universelle Richtschnur anzusehen. Natürlich können wir nicht immer in allen Lebenslagen alle Gebote, Regeln und Gesetze 100%ig einhalten, aber sollten wir versuchen, bei eindeutigen Merkmalen richtig zu handeln - de Fähigkeit Gutes vom Bösen zu unterscheiden, um dadurch Böses zu (ver)meiden.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 12.02.2024:Jedoch was der Schöpfung willentlich widerstrebt oder was an Existenz und Dasein gefährdet und vernichtet, ist als böse anzusehen.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Aber wer soll das entscheiden ? Mit welchem Un-Recht darf sich einer "Vertreter Gottes" nennen ? Je mehr Verantwortung Du abgibst, desto mehr wird Dein Leben zum Glücksspiel. Das Aufgeben der Selbstbestimmung endet im schlimmsten Fall da, wo wir als Gesellschaft die Menschen internieren, die sich oder anderen schaden. Ich weiß das, ich habe da gearbeitet. Und strukturellen Halt unter den Hut einer bestimmten Organisation, Loge oder Glaubensgemeinschaft alleine zu schieben, anstatt unseren menschlichen Herzen insgesamt, ist ja - wenn man's genau nimmt, verschworen, weil Du den anderen ihren Zugang absprechen würdest.
Hier geht es nicht darum, einen Stellvertreter Gottes zu finden, sondern geht es darum, den richtigen Weg für die Gemeinschaft und die einzelnen Mitglieder in der Gemeinschaft zu finden - sozusagen geht es um den gerechten Umgang mit den Nächsten. Und es geht auch nicht darum, sich selbst aufzugeben, sondern geht es darum, in der Gemeinschaft seinen Platz zu finden. Bspw. wie jedes Zahnrad im Uhrwerk seinen Platz und seine Aufgabe hat - und das Uhrwerk nicht mehr funktioniert, würde eines dieser Zahnräder nicht mehr seine Arbeit vollbringen können - ebenso ist es mit jedem System --- hmm... die Schöpfung wäre gestört. Sofern also eine "Straftat" tatsächlich vorliegt und nachgewiesen ist, muss auch zum Wohle aller Beteiligten gehandelt werden.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Die Philosophen nennen es "Transzendenz", die Humanisten "Menschlichkeit", die Christen nennen es den "heiligen Geist", die Pandeisten "Schöpfendes Geschöpftes". Du kannst es keinem absprechen, DAZU zu gehören. So müssen wir uns und unsere Belange selbst in die Hand nehmen. Und das tun die meisten von uns...jeder auf seine Weise, und was der Eine nicht kann, leistet der Andere.
Sicherlich kann man als Gemeinschaft die Zugehörigkeit der Einzelnen "bestimmen" oder auch "absagen".

Hier nochmal das Beispiel der zehn Gebote:
Viele Menschen gehen davon aus, diese besagten, man solle oder müsse so und so und so weiter.
Meine Auffassung der zehn Gebote aber ist es, dass es einer universellen Empfehlung entspricht, wodurch man einen guten Weg durchs Leben gehen kann, indem man in der Entsprechung Gutes bewirkt und auch Gutes erkennen kann. Meiner Auffassung nach bedeutet die Einhaltung der Gebote Gottes, dass man nicht stehlen wird, nicht töten wird etc., dass man die Nächsten liebt und dass man deshalb 'den Tod nicht schmecken' wird. Naja - an den Früchten wirst du erkennen.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Was die Menschheit im Laufe ihrer Existenz Gott zugesprochen hat, war immer das, was sie in sich selbst bis dahin vergeblich gesucht hat. Für manche war es oft nur ein Vater oder Freund. Für andere die Antworten auf ihre letzten Fragen. Aber was wir heute darin suchen, liegt selbstverständlich hinter dem Horizont des 21. Jahrhunderts !

Und um den Bogen zurück zur Thread-Überschrift "Guter Gott - böser Gott" zu spannen : Ich finde, daß Gott, oder Du oder ich theoretisch JEDE bösartige Handlung, wie z. B. einen Genozid durch Sintflut, gegenüber einem Anderen damit rechtfertigen könnte, zu sagen "Ich habe Gutes getan, und wenn Du es nicht siehst, bist Du nur nicht bereit, es zu sehen". Also reichlich undifferenziert.

Aus den gleichen Gründen wurden früher Hexen verbrannt. Heute verbrennen wir die Ideologien dazu. Nur wer sich dabei nicht selbst findet, dem müssen wir mit unserer "Menschlichkeit", unserer "Transzendenz" oder unserem "heiligen Geist" eben mit einem herzlichen Lächeln fest in die Augen schauen.

In diesem Sinne :)
Sicherlich haben relativ viele Menschen Die Kraft Gottes in bzw. mit sich, aber sollte man sich selbst nicht als Gott verstehen, weil wir ja nur sagenwirmalso einen Teil Seiner Lebenskraft (wie jedes andere Geschöpf auch) eingehaucht bekommen haben. Gott selbst aber, also das Universum, ist nicht in uns - und auch wir sind nicht das Universum, sondern sind wir nur ein winzig kleines Teilchen Dessen.
Zitat von EmmmEmmm schrieb:Und dies ist der Grund, warum ich im Zusammenhang mit Gut und Böse, Licht und Schatten, schwarz und weiß von "Farbfernsehen" sprach. Meine Metapher sollte zeigen, daß es zu JEDEM Urteil eine neue Perspektive geben kann, die über drn bisherigen Entscheidungszwiespalt (gut-böse, Licht-Schatten) hinausgeht.
Nun versuche ich nochmal den Hinweis, dass dein Vergleich von 'Licht und Schatten' nicht dem Vergleich von 'Licht und Finsternis' entspricht. Vielleicht kannst du dir auch hierhin wahre Perspektiven öffnen? @Emmm


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Guter Gott - Böser Gott

18.02.2024 um 22:30
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:Ich habe - wie Jesus - metaphorisch gesprochen, ich dachte Du wirst es verstehen.
Nö - hast du nicht.
Toll argumentiert, danke!
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:Sicherlich findest du hierfür selbst auch einige Beispiele, welche klar als boshaft oder böswillig beschrieben werden können und unbedingt zum Wohl des einzelnen Geschöpfes
Ich glaube, Dir ist nicht bewußt, wie sehr die Moral von außen auf das Subjekt wirkt, und nicht von innen. Aber da müssten wir vielleicht die Glücksritter fragen, bzw. um einen Dollar wetten.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:Hier nochmal das Beispiel der zehn Gebote:
Bist Du ein Pfarrer oder Priester ? Wirst Du irgendwie bezahlt, oder kriegst Du einfach so feuchte Hände, wenn Du Dich auf biblische Kontexte berufen darfst ?
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:aber sollte man sich selbst nicht als Gott verstehen, weil wir ja nur sagenwirmalso einen Teil Seiner Lebenskraft (wie jedes andere Geschöpf auch) eingehaucht bekommen haben
Diese Vorstellung entspricht theistischen Glaubensrichtungen, wie dem Christentum, was anscheinend auch Dein persönlicher Glaube, und - wie jeder Glaube - nicht allgemeingültig, sondern Deine Privatsache ist.

Nicht alle theistischen Glaubensrichtungen würden diese Vorstellungen teilen, so z. B. der Pantheismus, der demgegenüber weitaus holistischere Vorstellungen von Gott hat.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:Hier geht es nicht darum, einen Stellvertreter Gottes zu finden, sondern geht es darum, den richtigen Weg für die Gemeinschaft und die einzelnen Mitglieder in der Gemeinschaft zu finden - sozusagen geht es um den gerechten Umgang mit den Nächsten
Wenn dir dieses Wissen fehlt, mußt Du definitiv Stuart Mill's "Über Freiheitt" lesen! Er reflektiert darüber sehr intensiv, mit welchem Recht wieviel Freiheit dem Staat, der Kirche gegenüber der Freiheit des Einzelnen stehen soll. Auch DIES wissen wir seit 1859..


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Guter Gott - Böser Gott

18.02.2024 um 22:46
P. S.
Zitat von NiselprimNiselprim schrieb am 15.02.2024:Vielleicht kannst du dir auch hierhin wahre Perspektiven öffnen?
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Perspektiven sind aus ihrer Sicht immer wahr und nicht auf ein Schachbrett zu nageln.


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