@J.W.J.W. schrieb:Naja das wir wortwörtlich nach Gottes Ebenbild geschaffen wurden wage ich mal zu bezweifeln zumal der Mensch ja nicht schon fertig "zusammengebastelt" wurde sondern wir da einen mehr oder weniger langen Weg der Entwicklung hinter uns haben.
...ich sagte ja auch nicht, dass es meine Überzeugung ist ein Abbild Gottes zu sein (da kam meine Ironie irgendwie nicht rüber...?) -daher schrieb ich "lt. Bibel" und verschönerte die These am Ende mit ^^. Denn ich glaube ebenfalls nicht (dir zustimm), dass der Mensch 'plopp' da war. Hehe, ausserdem heißt es ja weiterhin:"du sollst dir kein Bildnis machen.." - wie sollen wir da seinem Bildnis entspringen?
J.W. schrieb:Und was ist ausserdem dann mit den Tieren? Sie sind ja nicht nach dem "Ebenbild Gottes" geschaffen. Sind ihre natürlichen Bedürfnisse dann nicht im Sinne Gottes oder wie ist das gemeint?
Selbstverständlich haben Tiere Bedürfnisse im Sinne Gottes...die Menschen haben eben ein paar mehr...dazu u.A. gehören auch die meiner Meinung nach falschen Bedürfnisse.
Und wie gesagt, ich glaube nicht das Gott überhaupt einen Willen in diesem Sinne hat.
Deshalb habe ich auch "Willen" in meinem Beitrag in Anführungszeichen gesetzt.
@rasco:
rasco schrieb:...oder umgekehrt - Gott wurde von den Menschen nach deren Ebenbild erschaffen. Dafür gibt es weitaus mehr Anhaltspunkte
...guter Gedankengang - ich liebe Diskusionen!
rasco schrieb:Weit gefehlt! Wäre dem so, dann gäbe es das nicht. Gibt es aber - also gehören diese Dinge ebenso zu den 'natürlichen' Bedürfnissen der Menschen. Alles andere wäre eine bloße Wunschphantasie.
Dem kann ich nicht zustimmen...nur weil es diese (in meinen Augen immernoch) Mittel zum Zweck der Befriedigung falscher Bedürfnisse gibt, heißt es noch lange nicht, dass es natürlich ist...oder meinst du etwa auch, dass Kindervergewaltigungen was Natürliches sind weil sie existieren?
rasco schrieb:Es gibt keine 'wahre' Natur des Menschen, weil es keine 'unwahre' Natur des Menschen gibt. ALLES, was der Mensch tut oder hervorbringt IST seine wahre Natur.
Sehe ich ebenfalls (sorry) anders: ALLES, was der Mensch tut oder hervorbringt ist seine persönliche Entwicklung/Ausdruck seiner Gefühlswelt/Reaktion auf Umstände - geprägt durch äußere Umstände.
rasco schrieb:Dann würde es sich aber umgekehrt mit gegenteiligen Eigenschaften ebenso verhalten.
- verstehe ich nicht ganz...es ist bewiesen (durch beispielweise furchtbare Experimente mit Babys, denen jegliche Zuwendung entzogen wurden und welche starben obwohl sie ansonsten mit allem versorgt waren), dass gewisse Eigenschaften wie das Liebesbedürfnis angeboren sind -und andere nicht (in spielerischen Experimenten mit Kindern im Alter zwischen 3 und 6 Jahren hat man z.B. die Fähigkeit zur Lüge getestet und herausgefunden, dass "die Kleinen" einfach noch nicht fähig sind zu ihrem Vorteil zu lügen...die älteren hingegen schon)
rasco schrieb:Ein Kleinkind nun als 'den wahren Menschen' hinzustellen, halte ich für Nonsens. Ein Kleinkind ist ein Kleinkind - ein erwachsener Mensch ein erwachsener Mensch. Es sind einfach verschiedene Erfahrungsstadien des Menschseins. Eine davon als 'die wahre' herausstellen zu wollen, halte ich für reichlich naiv.
Wo habe ich DAS behauptet? - es war vielmehr ein Beispiel,
(mein Zitat:"Ein Kleinkind zum Beispiel...")
da Babys/Kleinkinder so schön unbefangen, "unbefleckt", natürlich (wie auch immer) zur Welt kommen und man daran die so genannten Grundbedürfnisse festmachen kann (indem man zum Beispiel auf Gestik, Verhalten und Stimmausdruck achtet).
Und ich bin gewiss nicht "naiv" - kann gerade noch so ein paar Unterschiede zwischen Kind und Erwachenen ausmachen - genau DAS ist es ja, was ich ausdrücken wollte: Erwachsene werden nicht nur reifer, weiser, älter, toller - sondern eben durch äußere Umstände (die er selbstredend subjektiv wahrnimmt^^), die ihn prägen manchmal auch unnatürlich, verbittert, gierig usw.
Vor allem das quasi fehlende und weiter sinkende Bewusstsein unserer Gesellschaft für Mitgefühl (das sich in andere hineinversetzen-können) wird noch unser Verderben sein!
Woran machst du das fest?
Ich lebe zwar erst seit 30 Jahren, aber ich denke doch mal die Summe meiner Erfahrungen (und das sind nicht gerade wenige) plus dem, was ich von anderen erfahre, plus dem, was mir medial präsentiert wird, plus dem, was ich durch meinen Sohn mitbekomme, in Bezug auf gesellschaftliche Umgangsformen ausreichend ist um mir diese Meinung zu bilden.
rasco schrieb:So lief es zu jeder Zeit ab - lediglich die Mittel und Glaubensinhalte veränderten sich mit der Zeit. Waren es früher mehr die Kirchen und Geistliche, so sind es heute die Medien. Der Effekt blieb der gleiche.
Da stimme ich dir übrigens voll und ganz zu!
Woher weiß ich was gut ist, ohne das Böse zu kennen oder zu erfahren?
Und was, wenn es beides nicht gibt? Es ist beides bloßer menschlicher Glaube.
-Puh, hätte nicht gedacht, dass ich mich offenbar so undeutlich ausdrücke...
Ich meinte damit, dass ein Mensch vergleichen muss um seine Wahrnehmung zu bestätigen, anzunehmen und am Ende daran zu GLAUBEN.
Und was einer wirklich glaubt, das gibt es auch für ihn. (Wenn auch vielleicht nur in seiner Phantasie)
@Sidhe:
Wenn von einem Bild die Rede ist kann dieses bereits aus logischen Gründen nicht exakt dasselbe wie sein Maler sein.
Es handelt sich um eine Metapher die aussagt, daß wir aus dem Ursprung "Gott" entstanden sind, einen noch deutlicheren Hinweis gibt die Redewendung des "göttlichen Funkens", es wird nur von einem Funken und in keinster Weise vom ganzen Feuer gesprochen;
dieser "Funke" ist bereits nicht mehr göttlicher sondern geistiger Art.
Daß wir von Gott erschaffen wurden macht uns keinesfalls zu gottgleichen oder -ähnlichen Wesen.
...würde ich (Gott bewahre!) nie behaupten. Habe weiter oben bereits was dazu gesagt...
Der Mensch nimmt nichts zur Kenntis ohne zu vergleichen...(sei mal so dahingestellt)
Das ist ein rein subjektives Postulat deinerseits das nicht der Wirklichkeit entspricht.
Muß ich Drogen nehmen um zu wissen, daß sie gefährlich sind?
1. ich sagte, es sei dahingestellt - das heißt, es muss gar nicht der Wahrheit entsprechen...
2. ich sagte "vergleichen" - nicht ausprobieren...um zu erfahren ob Drogen gefährlich sind, beobachte Menschen, die Drogen nehmen und vergleiche das Leben möglichst mehrerer Junkies mit dem von einigen Nicht-Junkies und nehme als Resumé zur Kenntnis, dass Drogen gefährlich sind und dass das Leben der Junkies weniger glücklich verläuft als das der Nicht-Junkies (bitte jetzt keine Diskusionen über glückliche Leben - es gibt natürlich auch auch unglückliche Nicht-Junkies, sowie glückliche Junkies - aber die Ausnahme bestätigt in der Regel die Regel).
Sidhe schrieb:Wenn ich positive Gefühle wie Freude, Glück oder Liebe empfinde ist dies jederzeit möglich, auch ohne negative Gegenbeispiele zu kennen.
Soweit, sogut...also Empfindungen haben auch Tiere, die wohl eher selten in der Lage sind zu vergleichen. Ich meinte nicht Gefühle und sprach von Taten wie Raub, Mord etc. als Mittel zwecks Bedürfnisbefriedigung, sowie von Neid und Hass (Ambitionen) - die Tiere sicher auch nicht kennen...
Und ja, was ist das Licht?
Geil, dieses Thema!