Mit diesem einen Stichwort "Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch'.[28] Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte. Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig, und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte. Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später. Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort "Archäologie" für das Hilfe-Buch wurde mir bewußt, daß man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten. Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, daß das Neubabylonische Reich (in das Nebukadnezars Regierungszeit fallt] lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v.u.Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre kürzere [32] Zeitspanne hin. Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, daß unsere Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war. Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt, die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen Ausgangs und Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen. Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu sprechen. Wir wollten herausfinden, ob es irgend etwas gibt, das auf einen Mangel oder eine Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen. Am Schluß war klar, daß es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab I, die Angaben zu fälschen, wenn unsere Zahl stimmen sollte. Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen gegenüber sieht. die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich) in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln.[29] Die Argumente, die ich vortrug, waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewußt, daß hinter ihnen die Absicht stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Aus dem Buch Gewissenskonflikt, Link weiter oben.
Das erinnert doch fatal an folgendes Vorgehen
Original anzeigen (0,2 MB)Passt hervorragend, Kreationisten sind die Zeugen schliesslich auch. Warum die Vorgehensweise unnötig ändern um der Wahrheit näher zu sein?