übrigens : zum thema "verfälschte" bibel ala da vinci code ,bzw. das sakrileg gibs intressante forschungsergebnisse anhand der qumram-rollen :
Treue Überlieferung
Mit der Jesajarolle aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. hatte man nun ein komplettes Bibelbuch aus dem Alten Testament vorliegen, das um über 1000 Jahre älter ist als die mittelalterlichen Handschriften. Eine absolute Sensation! Über 1000 Jahre Textgeschichte konnte man nun auf einem Schlag untersuchen. Kaum war die Entdeckung der Jesajarolle bekannt geworden, da schrieben die Zeitungen: "Jetzt wird sich zeigen, daß die Bibel schlecht überliefert ist" - Jetzt wird die Grundlage des Christentums erschüttert". Die Jesajarolle wurde gleichsam zum Gradmesser für die Bibelüberlieferung. Als die Jesajarolle ediert wurde, stellte sich heraus, daß der Text hervorragend genau überliefert worden ist.
Als Forscher den Text der Jesajarolle mit den bisher bekannten mittelalterlichen Handschriften verglichen, stellte man fest, daß der Text ganz hervorragend überliefert worden ist. Zu diesem Ergebnis kamen die Forscher, obwohl sie bei einem Buchstabenvergleich über 6000 Varianten (Unterschiede) feststellten. Wie ist das zu erklären? Wieso aber behaupten Wissenschaftler, daß der Text ausgezeichnet überliefert ist, obwohl man soviele Varianten gefunden hat?
Die große Jesajarolle enthält alle 66 Kapitel dieses Bibelbuches in hebräischer Sprache. Lediglich an ganz wenigen Stellen fehlen durch Beschädigung einige wenige Buchstaben. Ansonsten ist die Rolle auf 7,34 m Länge - besonders in Anbetracht ihres hohen Alters, sie stammt aus dem 2. Jahrhundert vor Chr. - geradezu vorzüglich erhalten. Natürlich ist diese Jesajarolle nicht die Originalschrift, nicht der Autograph des Prophetenbuches. Aber der Text dieser Rolle steht um über 1000 Jahre der Originalschrift zeitlich näher als die mittelalterlichen Abschriften. Grund genug für die Textforscher, den Textbestand dieser Rolle in allen Einzelheiten zu überprüfen.
Der Text ist schon im Altertum von einem Korrektor sehr gründlich überprüft worden. Zahlreiche Verbesserungen einzelner Buchstaben und Wörter finden sich in der Rolle bis hin zu ganzen Sätzen. Bereits die ersten Forscher verglichen sorgsam Buchstabe für Buchstabe dieser Jesajarolle mit den bekannten Bibelhandschriften und machten wichtige Entdeckungen. Ungefähr 4500 weitere Abweichungen sind rein orthographischer Natur, also durch die Rechtschreibung bedingt. Auch in der deutschen Sprache kennen wir orthographische Varianten. Schrieb man früher Photo mit "Ph", so wird heute nur noch die Schreibweise "Foto" verwendet. Lautete früher die Wendung "siebenzehn" so sagt man heute "siebzehn": Gleiches Wort, gleicher Sinn, aber für den Textforscher, der sich für jeden einzelnen Buchstaben interessiert stellt jedes andere geschrieben Wort eine Variante dar.
Bei solchen Fällen liefert die Rolle zwar interessante Hinweise auf die Entwicklung der hebräischen Sprache, aber wir müssen uns auch klarmachen, daß diese große Zahl an "Abweichungen in Rechtschreibungen und Formenlehre natürlich für die Bedeutung keinen Unterschied ergeben und in einer Übersetzung unsichtbar werden", so der englische Wissenschaftler Prof. Frederik Bruce. In der wissenschaftlichen Textausgabe der hebräischen Bibel sind etwa 1375 Varianten der Jesajarolle verzeichnet. Betrachtet man diese Abweichungen im Detail, so kann man den Wissenschaftlern nur zustimmen, daß der Text ausgezeichnet überliefert ist. Hätte man nicht aufgrund der vielen Abschreiber große Unstimmigkeiten erwarten müssen? Doch dies ist nicht der Fall! Es gibt Differenzen in der Schreibweise, manchmal ein Vertauschen von Wörtern, einen hinzugefügten oder weggelassenen Satz. Einige Beispiele: Jesaja 1,15 endet im überlieferten Text: "Denn eure Hände sind voll Blut". In der Jesajarolle heißt es weiter: " ... und eure Finger voll Verbrechen". Bei Jesaja 2,3 heißt es in der alten Lutherübersetzung: "Laßt uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs". In der Schriftrolle fehlt: "auf den Berg des Herrn". In Jesaja 15, Vers 9 sagt der Text der Lutherbibel: "Denn die Wasser zu Dimon sind voll Blut ..." In der Rolle heißt es an dieser Stelle"Denn die Wasser zu Dibon ..." Die Abweichung besteht hier also in einem einzigen Buchstaben. In den bisher bekannten Bibeltexten heißt die Stadt "Dimon" in der weitaus älteren Rolle hingegen "Dibon".
http://www.sakrileg-betrug.de/qumran/qumran-eins.php