@Etta Ganz einfach, durch das äußere soziale Umfeld. Restliche Verwandschaft/ Kindergarten/ Grundschule/ die üblichen Feste die auch Atheisten feiern. Durch Fragen die ich, so gut es eben geht, im Rahmen meiner Möglichkeiten beantworte.
Aber soll ich meinem Kind was vorlügen? Soll ich die Kinderbibel als etwas verkaufen das gaaaaaaaanz hundertpro real passiert ist - obwohl ich persönlich nicht davon überzeugt bin? Das ist genauso bescheuert wie einem Kind zu sagen "Ich werde nie sterben", wenn das Kind eines Tages das Thema Tod aus dem Kindergarten mit heim bringt.
Ich kann einem Kind auch etwas vermitteln als das was es ist:
Die Grundwerte die die verschiedenen Religionen und (zumindest die christlichen) Abspaltungen so vermitteln, die sind in unserer Gesellschaft sowieso schon vorhanden:
Respekt vor Älteren/ vor den Eltern, nicht lügen, nicht stehlen, nicht morden, nicht ehebrechen (bzw. mit jemandem etwas machen der eigentlich vergeben/ versprochen ist), nicht neidisch sein (denn dies bringt einen nicht weiter sondern lässt nur verbittern), Respekt vor anderen Lebewesen, Respekt vor der Natur, ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt, ... etc pp.
Und ansonsten kenne ich aktive Evangelisten, Katholiken, Baptisten, Mormonen... sie alle verbindet der Glaube, ich habe also Anlaufstellen wenn Fragen auftauchen die ich nicht beantworten kann.
Etta schrieb:Wie soll sich ein Mensch über etwas, zb. Religion, sich selber Gedanken machen können wenn es ohne Glauben aufwächst?
Deine Frage ist lustig. Lass sie dir mal auf der Zunge zergehen...
Jemand der als Atheist oder einfach ohne aktive Ausübung von Religion aufwuchs, kann sich während des Heranwachsens und spätestens im Erwachsenenalter sehr wohl irgendeinem Glauben zuwenden. Gedanken machen setzt vorraus das derjenige ein funktionierendes Gehirn hat und dazu erzogen wurde sich zu informieren/ Gedanken zu machen/ Entscheidungen zu treffen/ sich und anderes zu hinterfragen wenn man irgendwo feststeckt um einen Weg weiter zu finden.
Umgekehrt finde ich es schlimmer: Wenn man in ein Rollenmuster/ Glaubensmuster hineingepresst wird, eigene Gedanken nicht zählen, eigenes Hinterfragen unerwünscht ist und man letzten Endes möglicherweise ganz alleine (als Aussteiger) da steht wenn man merkt das man mehr bzw. etwas anderes umfassenderes und Eigenständigkeit bevorzugt. So ging es meinem besten Freund als Ex-Mormone.