@Ayanna Der Stundenzettel ist wieder etwas anderes.
Darauf hat jeder Verkündiger zu schreiben, wieviel Literatur er im betreffenden Monat abgegeben hat, wobei dies untergliedert ist in Bücher und Zeitschriften, wieviel Heimbibelstudien er durchgeführt hat, wie viele Stunden er im Predigtdienst war.
Es gibt keinen offiziellen Richtwert, wie lange jemand im Predigtdienst sein muss, aber die inoffizielle Order lautet: mindestens 10 Stunden monatlich.
Die neue Richtlinie lautet: Eltern sollen ihre Kinder so unterweisen, dass diese mit 10 Jahren ungetaufte Verkündiger sind, d. h. diese Kinder haben den Predigtdienst dann selbständig zu organisieren und durchzuführen. Verbunden damit ist: die Zeitschriften zu lesen die man abzugeben hat, Einleitungen üben, Einwände überwinden üben, sich verabreden zum Predigtdienst, zum Gebiet fahren und Notizen anfertigen und das natürlich nicht in der Schuljeans, sondern dafür muss sich umgezogen werden. Auf 1 Stunde Predigtdienst kommen etwa 2 Stunden Vorbereitung.
Eltern, die ihre Kinder Kinder sein lassen wollen, kommen sehr schnell in Gewissenskonflikte und auszubaden haben es die Kinder, eigentlich die ganze Familie.
Der Druck ist kontinuierlich, da den Mitgliedern vermittelt wird, sie würden Blutschuld auf sich laden, wenn sie nicht predigen gehen würden. Das ist natürlich totaler Quatsch und gegen die Bibel, denn in Eph. 4 heißt es: "11 Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer," Es war also nie Gottes Wille, dass alle Angehörigen einer Religion predigen.
Gern wird in diesem Zusammenhang auf das Vorbild von Paulus verwiesen, der in Apg 20:20 sagte: "Ich habe euch nichts vorenthalten, was nützlich ist, dass ich's euch nicht verkündigt und gelehrt hätte, öffentlich und in den Häusern," wobei in der Neuen Welt-Übersetzung der Zeugen Jehovas ..."und von Haus zu Haus" steht. Der griechische Urbegriff sagt "und in den Privathäusern", was nicht darstellt, dass man Klingeln putzte (oder anklopfte), sondern dass Paulus sich bei und nach seinem öffentlichen Predigen mit Menschen in deren Häusern verabredete. Die Auslegung der Zeugen Jehovas Bibel soll also ihre Darstellung stützen, ist aber an der Bibel vorbei.
Weiterhin wird Hes 3:17 "Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen."
als Erklärung genommen und im weiteren Verlauf dieses Textes kommt die Sache mit der Blutschuld. Aber kaum ein Zeuge Jehovas erkennt, dass dies 1. an einen Prophet gerichtete Worte waren, da haben wir heute nix mehr mit zu tun und 2. der Prophet sich an sein eigenes Volk wenden sollte und nicht an all und jeden.
Trägt man artig diesen Einwand vor, wird Matthäus 28:19,20 gelesen, dort sagt Jesus zu seinen Jüngern, sie sollten zu allen Heiden gehen um das Evangelium zu verkünden. Ja, aber das sagte er NUR zu seinen Jüngern. Und wenn es um das Abendmahl geht, dann verweist jeder Zeuge darauf, dass Jesus dieses NUR mit seinen Jüngern gefeiert habe und sie deshalb nicht davon nehmen dürften.
Und wenn man dann soweit ist, wird das Gespräch in der Regel beendet.
Allerdings sind die meisten Menschen nicht mehr so in der Bibel bewandert und das verschafft den Zeugen den Argumentationsvorteil. RICHTIG ist die Vorgehensweise dennoch nicht.