Naja – die hatten damals auch keinen Internetauftritt, und trotzdem ist es heute ein natürliches Mittel um Menschen zu erreichen.
Jesus und die Jünger hatten allein durch die Wunderheilung, so stark polarisiert, die brauchten natürlich nicht an jede Tür klopfen – sondern wurden eher von den Volksmengen verfolgt, und genötigt mit in die Häuser zu kommen.
Auch waren Jesus und die Jünger nachweislich, in den Privathäusern versorgt, und haben sicher besonders dieser Hausgemeinschaft ein Zeugnis gegeben.
Matth. 10:11Wo ihr aber in eine Stadt oder in ein Dorf hineingeht, da erkundigt euch, wer es darin wert ist, und bleibt dort, bis ihr weiterzieht.12Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es [mit dem Friedensgruß].13Und wenn das Haus es wert ist, so komme euer Friede über dasselbe. Ist es aber dessen nicht wert, so soll euer Friede wieder zu euch zurückkehren.14Und wenn euch jemand nicht aufnehmen noch auf eure Worte hören wird, so geht fort aus diesem Haus oder dieser Stadt und schüttelt den Staub von euren Füßen!
Allein aus diesem Kontext heraus, würde nichts gegen eine Übersetzung zwischen den Häusern oder von “Haus zu Haus“ oder Privathäuser sprechen – da es darum geht, das sich ihre Aktivität, im Gegensatz zu den Pharisäern, weit über die Synagogen hinaus erstreckte, sie waren privat am Menschen dran – und um diesen Anspruch geht es wahrscheinlich auch in dieser Diskussion hier.
Letztlich ist es ja nun keine Wort für Wort–Übersetzung – sondern soll das vermitteln, was einerseits damals passiert ist, und andererseits in unserer Kultur eine Entsprechung findet.
Es gab nun auch vereinzelt Unternehmungen bzw. Überlegungen von der Kirche, ähnlich vorzugehen, als das es nur eine skurrile Interpretation sein könnte...aber eine Regel kann man aus dem Texten wohl auch nicht machen, damit bleibt aber ein anspruchsvolles Evangelisierungswerk, das auf den eizelnen Menschen zugeht ( wie auch immer).
Für die Zeugen Jehovas ist der überorganisierte Predigtfeldzug sicher das Markenzeichen, und nirgendwo auf der Welt ist man vor ihnen sicher – und man kann auch viele ihrer Stielblüten kritisieren oder belächeln – aber man muss sich, zumindest als vermeintlicher Christ, dann schon Fragen, wie man selbst einen Anteil an diesem Werk findet?
Ich kenne einen Freichristen, der in Eigenregie Traktate, von einem Bahnabteil ins andere verteilt – das finde ich gut, und ist auch sicher eine Entsprechung des Textes, obwohl da nicht “von Waggon zu Waggon“ steht
;)Letztlich geht es für Christen schon um die persönliche Frage, wie man persönlich einen Anteil an diesem Werk haben könnte – über 90% aller biblischen Anweisungen betreffen eigentlich das eigene Wohl – das Predigtwerk ist offenbar das einzige, was wir für Gott selbst tun, was er sich von uns wünscht – wir empfehlen ihn und Jesus, und legen über ihn Zeugnis ab – so eine Gelegenheit soll sich sicher nicht im Gemeindeapparat verlieren?!
( was das betrifft ist unsere Zeit sicher noch anspurchsvoller, als zu der Zeit, als die Heiden bekehrt wurden, wenn man bedenkt, wie viele Menschen sich heute ganz von Gott verabschiedet haben...)