Hallo Morgenrot - noch mal zu Deinen Gedanken:
Sideshow-Bob schrieb:
Doch das die christliche Sache durchaus Potential hat, auch die familiären Geister zu scheiden, deuten Jesu Worte aus Matt. 10:34 -36 auch wieder grundsätzlich an.
Morgenrot schrieb:
Das ist mir wohl bewusst, denn meine Mutter sagte schon immer zu uns Kinder:"Unterhaltet euch nie mit Menschen über Politik oder Religion. Leider spielt in diesen beiden Themen meistens der Fanatismus eine Rolle.
Wie recht Deine Mutter doch hatte – und doch muss beides irgendwo entwickelt und diskutiert werden – heißt es nicht so schön “hinter jedem großen Politiker, steht eine starke Frau“ - kann heißen', das er so manches politisches Konzept mit ihr vorher heiß diskutiert hat – ich denke nur an die Szene, wo die Frau von Pontius Pilatus, fast die Freiheit von Jesus erwirkt hat – jedenfalls war Diskutieren in diesen Dingen auch damals üblich: Jesus oder die ersten Christen taten es auch, weil es im gegenseitigen Interesse ja auch um viel geht:
(Menge) Markus 9:10Dies Gebot hielten sie dann auch fest, besprachen sich jedoch untereinander darüber, was wohl mit der Auferstehung von den Toten gemeint sei.
9:14Als sie dann zu den (anderen) Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Volksmenge um sie versammelt, auch Schriftgelehrte, die sich mit ihnen besprachen. ( die meisten Übersetzungen gehen hier von einem Streitgespräch aus) oder Ap. 6:9 usw.
Am Ende vermischt sich natürlich die Fürsorge um den anderen, mit der vermeintlichen Verteidigung göttlicher Werte, Streitlust und Rechthaberei, wie auch die Sorge, das eigene Weltbild zu halten. Deshalb geht es oftmals nicht mehr um das Thema selbst, und erklärt auch schnell den Charakter solcher Gespräche.
;)Sideshow-Bob schrieb:
Unabhängig von einer speziellen christlichen Ausrichtung, stellt sich für mich, die gesamte Menschheit in zwei Hälften dar - die, die sich grundsätzlich dem "Gutem" oder eben dem "Schlechtem" zuwenden.
Morgenrot schrieb:
Meinst du "Dem Guten zuwenden," bedeutet automatisch gläubig zu sein? Dann müsste ich dir nämlich widersprechen.
Es gibt viele Menschen, die sich dem Guten zuwenden, aber an den Schöpfer nicht glauben können. Glaube mir, ich kenne einige Leute, die einfach nicht glauben können, aber voll des guten Werkes sind.
Ja – da spricht Du den Kern einer Sache an, die mich schon sehr lange beschäftigt!
Ist das Gute nicht grundsätzlich von göttlicher Natur? d.h. wenn Du Dich dem Guten zuwendest, bewegst Du Dich doch gewissermaßen auf Gott zu – ob Du ein göttliches Verständnis hast, das Deinen Glauben in konkrete Bahnen lenkt, mal dahin gestellt. Glaube hängt ja nicht bloss an Erkenntnis und Bibelstellen:
Jak.2:18'19
18Da wird dann einer sagen: »Du hast Glauben, und ich habe Werke. Beweise mir doch deinen Glauben aus deinen Werken, und ich werde dir aus meinen Werken meinen Glauben beweisen!«
19Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es – und zittern!
20Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, dass der Glaube ohne die Werke tot ist?
Am Ende kommen doch die Menschen, die wie Du schreibst, “voll guten Werkes“ sind, besser weg als die, die nur das vermeintlich “richtige“ Glaubensverständnis haben?!
Eine Handlung steht vor Gott doch immer im Verhältnis zu Wissen und Beweggrund, und was das betrifft kann jeder Mensch seinen freien Willen für “das Gute“ einsetzen, und vor Gott auch bedingt Anerkennung finden?!
Römer 2:11denn Gott richtet ohne Ansehen der Person.
12Alle, die sündigten, ohne das Gesetz zu haben, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen und alle, die unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden.
13Nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz hören, sondern er wird die für gerecht erklären, die das Gesetz tun.
14Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz.
15Sie zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und verteidigen sich -
16an jenem Tag, an dem Gott, wie ich es in meinem Evangelium verkündige, das, was im Menschen verborgen ist, durch Jesus Christus richten wird.
Jeder Mensch hat wie der Text sagt, ein Gewissen, das im Verhältnis auch grundsätzlich zum Guten ausschlagen kann – und damit als Indikator im göttlichen Recht und Vergebung Anerkennung finden kann. Damit ist IMHO grundsätzlich widerlegt, das nur Gläubige oder gar Zeugen Jehovas Rettung erlangen können.
Und jetzt kommt die Besonderheit:
Im menschlichen Recht sagt man, “Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ - weil man nicht ins Herz gucken kann, und die Beweggründe sehen könnte – im göttlichen Recht ist dies aber offenbar, hier zählt der Beweggrund vor und im Verhältnis zur Erkenntnis – da macht es schon einen Unterschied, wenn Jemand mit besten Beweggründen falsch handelt.
“
Vom Saulus zum Paulus“ ist hier das beste Beispiel – das Gott die Aufrichtigkeit vor dem schlimmsten Vergehen gestellt hat – und genau dieses Bespiel zeigt auch, das viele Personen nicht einfach Glauben können, nur weil man ihnen die richtigen Bibelstellen vorlegt, und Gott dies offenbar auch weiß.
Denn im Gegensatz zum Vorfall mit Philippus und dem Äthiopier (Ap 8:26-38) wurde Paulus gar nicht mit Menschenworten bekehrt, sondern brauchte viel mehr – aus dem gleichen Grund mag es heute auch einigen Menschen “unmöglich“ sein, ohne weiters einen göttlichen Glauben zu erkennen?!
Allerdings entbindet hier auch keine “synthetische Dummheit“ - Gott merkt schon, was wir im Grunde verstehen können und was nicht, und da spielt auch der Überbringer keine große Rolle – was das betrifft ist, ist ein “biblischer Prediger“, der sich “anmaßt“ in mein privates Weltbild zu springen, offenbar göttlich gewollt:
1.Kor 1:21Denn weil die Welt durch [ihre] Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben.
27sondern das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen;
28und das Unedle der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das, was nichts ist, damit er zunichtemache, was etwas ist,
29damit sich vor ihm kein Fleisch rühme.
...eine große Anerkennung ist für solche Prediger in dieser Welt also auch nicht zu erwarten.
@morgenrot37 Sideshow-Bob schrieb:
und genau hier sehen sich Jehovas Zeugen als Lieferant von Beidem - es ist wohl nicht das Schlechteste, wenn es Personen gibt, die auf diesen Anspruch aufmerksam machen - ob dann die vorgeschlagene Erkenntnisentwicklung immer passt, ist dann wieder die berüchtigte Diskussion ;)
morgenrot37 schreib:
Das sehe ich auch so, dass Schlechteste kann es nicht sein, wenn Zeugen Jehovas sich zur Aufgabe gemacht haben zu verkünden. Sie sind aber der Meinung, dass sie die Einzigen sind die das machen, und das stimmt eben nicht, und wie du so schön sagst, da beginnt dann eben wieder die Diskusion.
Das es in dieser Beziehung eine Vielfältigkeit des Missionierens gibt, akzeptieren sie nicht.
Es muss von Haus zu Haus sein, basta.
Welche anderen Missionszweige Du auch immer im Sinn hattest, die Wahrscheinlichkeit von den Zeugen Jehovas an der Tür “angenervt“ zu werden, ist wahrscheinlich um ein “Tausendfaches“ höher als andere Missionsbegegnungen ( JZ haben die Welt quasi in Planquadrate aufgeteilt, jeder Prediger bekommt eine Gebietskarte mit dem theoretischen Anspruch, jeden Haushalt quasi einmal im Jahr angesprochen zu haben - dies auch dort, wo christliche Bewegungen verboten sind). Ob die Zeugen dabei nun das richtige Erkenntnispaket gepackt haben, ist sicher fraglich, aber runter gebrochen, erhält so ein wesentlicher Teil der Menschheit das Signal = es gibt einen Gott, der sich um die Menschen kümmern will – viel mehr steht ja auch nicht in Matth. 24:14.
morgenrot37 schrieb:
Da bin ich wieder ganz deiner Meinung. Ich gehe sogar noch weiter, unser Schöpfer wird irgendein Zeichen setzen, um auch diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, an ihn und seinen Sohn Jesus Christus zu glauben.
Eigentlich sollte das Predigen solch ein Zeichen ersetzen:
1. Kor 1:22Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen,
23verkündigen wir Christus...
@morgenrot37
Gott will nicht, dass irgendein Mensch verloren geht.
Glaube ich auch – Schau liebe Morgenrot, Ich unterstell' allein hier mal, den meisten beste Beweggründe, und trotzdem kommen wir hier, bei vielen Bibelstellen nicht auf einen Nenner – Gott respektiert ja letztlich auch die freie Willensentscheidung kein Glaubensleben zu führen, wenn geht es mehr um die, die es eigentlich möchten, aber zwischen den religiösen Weltbildern keine klare Orientierung finden – da wäre ein klares Bild, oder wie Du sagst "irgendein Zeichen" in der Sache schon hilfreicher...
- auf der anderen Seite spricht die Bibel in Verbindung damit auch von einem heiligem Geheimnis, das gepredigt wird, und nicht jedem von Haus aus offenbar ist 1Ko 2:1; Eph 6:19; Kol 4:3, 4 und durch das Predigen offenbar gemacht werden soll Kol 1:25-29 - aber bestimmt kaum dadurch, das sich Atheisten zufällig bei einer Predigt in einer Gemeinde wiederfinden
;)Irgendwo muss gepredigt werden...ansonsten würden halt die Steine schreien
:DLukas 19:39Und etliche der Pharisäer unter der Volksmenge sprachen zu ihm: Meister, weise deine Jünger zurecht!
40Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ich sage euch: Wenn diese schweigen sollten, dann würden die Steine schreien!