Schule, Religion und Okkultismus
20.01.2009 um 18:49
Ja, hast du schön aufgelistet, Johnny. Trotzdem bin ich in einigen Punkten anderer Ansicht. Zu allem kann ich nicht Stellung nehmen, weil mir nicht alle diese Dinge bekannt sind und ich mich damit nicht auskenne. Aber fangen wir mal der Reihe nach an:
Spiritismus ist der direkte oder indirekte Verkehr mit der Geisterwelt oder den Jenseitigen Wesen. Davor kann man nur warnen. Das hat keiner im Griff. Und niemand kann nachprüfen ob es auch derjenige wirklich ist, für den er sich ausgibt, bei solchen Anrufungen.
Bei der Magie sehe ich es so, dass Hyptnose zwar erst mal eine Art magische Erscheinung darstellt, aber an sich nichts wirklich magisches an sich hat. Das unheimliche daran ist nur, dass ein Mensch, der durch einen anderen in Hyptnose versetzt worden ist, diesem anderen in gewisser Weise für eine Zeitlang hörig ist und ausführt was dieser ihm sagt. Ich habe mal einen Menschen kennen gelernt, der diese Fähigkeit des hyptnotisierens hatte. Aber was konnte der dafür? Der war ein ausserordentlich sympathischer und intelligener Mensch und wusste um seine Fähigkeit. Er wandte sie aber auch nur höchst selten an. Mit Magie hatte das nichts zutun, meiner Ansicht nach.
Yoga ist umstritten, wer allerdings meint, es handelte sich hierbei nur um gymnastische Leibesübungen, der sei eines besseren belehrt. Aber ob man das in den Bereich Magie einordnen sollte, da wäre ich doch etwas zurückhaltender.
Selbsterlösung gibt es schlichtweg nicht nach meiner Ansicht. Aber wer daran glauben will, bitte. Mit Magie hat das aber auch nichts zutun.
Suggestionen ist schon in sich ein extrem weites Feld. Alleine wenn man von Selbstsuggestion spricht, kann man Bücher drüber schreiben. Mit Magie hat das aber auch nichts zutun. Was spricht dagegen, sich selbst etwas zu suggerieren, so lange, bis man selber daran glaubt? Zb: Jeden Morgen vor dem Spiegel zu stehen und zu sich selbst zu sagen: Es geht mir jeden Tag besser ! Wenn´s hilft? Was ist daran Magie?
Meditationspraktiken gibt es ebenfalls ungeheuer viele Arten, alle oder alle die fernöstlich sind, in den Bereich der Magie zu schieben, finde ich schon sehr gewagt. Wenn jemand meditiert, in welcher Form auch immer, ist das eher vergleichbar mit einer inneren Sammlung oder Einkehr. Das kann oft sogar hilfreich sein. Mit Magie hat das meines Erachtens aber auch nichts zu tun. Wie bei vielen Dingen "kann" es Dimensionen erreichen, wo es gefährlich wird, aber das ist kein muss.
Thema Erdstrahlen: Ich kenne einige Mitmenschen die nun einmal die Fähigkeit haben, wenn sie eine Rute in die Hand nehmen, dass sie an bestimmten Stellen ausschlägt. Und ich selber kann das auch. Ob solche Zonen über Wasseradern gesundheitsschädlich sind ist ein anderes Thema, ob man durch was auch immer, solche angeblichen Erdstrahlen unschädlich machen kann, ist auch ein anderes Thema. Ich persönlich glaube eher, dass es sich dabei oftmals mehr um Scharlatanerie handelt als um Magie.
Edelsteine und Bachblüten: Damit kenne ich mich nicht aus. Aber so wie alles was existiert eine Wirkung auf den Menschen hat und zwar eine recht unterschiedliche, können sicher auch Blüten, Pflanzen und Steine eine entweder positive oder negative Wirkung auf Menschen haben. Alleine Farben einer Wand haben ja schon eine Wirkung auf den Menschen. Daran ist auch nichts magisches. Fehlt nur noch, dass man gewissen Heilpflanzen auch noch ihre Wirkung abspricht und als Placebo-Effekt bezeichnet...
Über Kartenlegen, Horoskope und Wahrsagerei brauche ich hoffentlich nichts zu sagen. Ich persönlich glaube an so etwas nicht, aber es kann dann gefährlich werden, wenn man sich von so etwas abhängig macht.
Traumdeutung ist ein Sonderkapitel und hat mit Wahrsagerei wenig zutun. Schon im AT gibt es genügend Geschichten von Königen die Träume hatten uns sie gedeutet haben wollten. Und wohl jeder der träumt, möchte gerne wissen, was sie zu bedeuten haben. Soweit will ich nun nicht gehen, zu sagen: Träume sind Schäume, auch wenn das in der Mehrheit der Fälle so ist. Trotzdem können in Träumen versteckte Botschaften unserer Seele stecken, die man durch die richtige Deutung entschlüsseln kann. Aber damit wird eben auch viel Hokuspokus betrieben.
Was du unter Zeichendeutung gesetzt hast, ist eher Aberglaube. Wobei die Wünschelrute etwas anderes ist. Beim Pendeln würde ich allerdings sagen, das man hier einen Bereich berührt, den man nicht unter Kontrolle hat. Man weiß nicht, warum das Pendel so oder so reagiert und man weiß auch nicht woher. Und wer mal versucht, die Lottozahlen auszupendeln, der merkt sehr bald, dass genau das nicht funktioniert. Und warum sollte man dann in anderen Dingen diesem Ding glauben schenken? Auch hier ist die Gefahr der Abhängigkeit ziemlich groß.
Über so allerlei Aberglauben brauche ich hoffentlich auch nichts zu sagen. Darunter gehören meines Erachtens auch die Zeichen und ihre Bedeutungen. Natürlich haben Zeichen und Schriften alle ihre Bedeutungen, aber ob das auch alles eine Wirkung hat, das ist meines Erachtens sehr fraglich. Auch hier besteht die Gefahr der Abhängigkeit.
Bei den okkulten Heilmethoden gehen die Meinungen nun sehr auseinander. Ich stehe auf dem Standpunkt: Wer heilt, hat Recht. Es gibt kein Privileg, dass nur ein Arzt heilen darf. Das ist ein Weg unter vielen. Wer will Heilungen grundsätzlich verbieten? Es gibt schließlich auch noch Selbstheilungskräfte im Menschen. Was kann der Mensch dafür, wenn er glücklicherweise mit einer Krankheit selber fertig wird? Das ist doch eher begrüßenswert. Von daher haben nicht nur ausschließlich Ärzte das Recht, zu heilen. Was es da alles gibt, würde den Rahmen sprengen. Die angeführte Handauflegung ist sogar biblischen Ursprungs. Über Akupunktur kann man streiten. Aber zu leugnen, dass sie bei manchen Menschen tatsächlich hilft, wäre Selbstbetrug. Heilen kann auch Gott in bestimmten Fällen, es gibt sogar Heilung durch Gebet. Das kann man alles von mir aus als okkult hinstellen, wenn man die Beschäftigung mit Gott auch als Okkuktismus bezeichnet. Denn Gott ist Geist und uns auch verborgen.
Religiöse Verführung gibt es zweifelsohne, aber das ist ein völlig anderes Thema meiner Ansicht nach, darüber können wir mal extra diskutieren.
Nicht alles was man sich auf natürliche Weise nicht erklären kann, ist dämonisch und fällt unter die von dir zitierten mosaischen Textstellen.
Lieben Gruß Fabi