Unik schrieb:Ist ein weit verbreiteter Irrtum basierend auf einem Denkfehler.
Nein, es ist lediglich eine Meinung die von Anderen selbstverständlich abweichen kann.
Denn:
Unik schrieb:Glaube heißt einfach nur eine Annahme für wahr oder wahrscheinlich zu halten.
Exakt.
"Glauben" ist nur notwendig:
Wenn ich etwas auf seine Wahrscheinlichkeit hin einschätzen möchte obwohl ich keine Beweise habe.
Sowas kommt für mich persönlich zwar durchaus in Frage, wenn ich meinem Mann glaube, dass er die Mülltonne rausgestellt hat, aber doch nicht bei wirklich wichtigen Dingen größeren Ausmaßes und dann auch noch bei Welchen bei denen ich gar keinen Beweis nachprüfen kann und nicht mal wissen kann ob es ihn überhaupt je geben wird.
Bei sowas kommt "Glaube" für mich grundsätzlich nicht in Frage, da leb ich lieber mit einem schönen, dicken "Weiß ich nicht!"
Unik schrieb:Aus nicht vorhandenem Glauben das Gott existiert, weil Indizien fehlen
1. "Nicht vorhandener Glaube, dass Gott existiert." ist nicht identisch mit dem "Glauben, dass es keinen Gott gibt."
Das sind Dinge die nicht zwangsläufig zusammen fallen und unterschiedliche Dinge bedeuten (können).
2. Da fängt der Glaube ja bereits davor an:
Es fehlen nicht die Indizien, zumindest nicht in objektivem Sinne.
Indizien sind extrem subjektiv.
Fragt man religiöse Menschen nach Indizien für die Existenz eines Gottes, dann nennen sie üblicher Weise nicht grade Wenige.
Funfact: es sind häufig genau die gleichen Indizien, die der Ansicht anderer nach gegen die Existenz eines Gottes sprechen, so ist das eben mit subjektiven Maßstäben.
Was fehlt sind Beweise für die Existenz eines Gottes.
Religiöse Menschen tragen dem üblicher Weise Rechnung, allein durch den Begriff "Glaube", da ist irgendwie zumindest teilweise der Witz der Sache, nämlich auch ohne Beweis auf etwas zu vertrauen bereits enthalten ("Faith").
Wer sagt "Ich glaube, dass es keinen Gott gibt."
Dem entfällt dies häufiger.
Meistens vermutlich komplett zufällig, unbewusst und ganz ohne irgendeinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit und dann ist es reine Haarspalterei darauf einzugehen.
Aber ich habe eben auch schon nicht wenige Atheisten getroffen, die ernsthaft behauptet haben die Nichtexistenz eines Gottes sei irgend eine Tatsache, die von der Naturwissenschaft mitgetragen wird und dieser Fehlschluss führt meiner Erfahrung nach eben nicht selten zu einer erheblichen Arroganz.
Unik schrieb:Ich finde, solche Grundsätze sollten jungen Menschen beigebracht werden, bevor sie ungefragt Weltbilder für wahr halten.
Ich bin ehrlich gesagt eher froh, dass mir als ich ein "junger Mensch" war beigebracht wurde, dass Weltbilder individuell sind und sie daher gar nicht "falsch" oder "richtig" sein können, sondern ein Jedes seine Daseinsberechtigung einzig und allein aus Erfahrungshintergrund und Ansichten mindestens einer Person erhält.