@sailor:
Der Selbstmord begründet sich auf einer Art Selbsthass... und Hass steht im Widerspruch zur Liebe.... Wer sich also selbst nicht liebt, und das eigene Leben, so wie den Nächsten und dessen Leben, der verfällt leicht der Gefahr, es wegzuwerfen, weil er es entweder hasst, oder zumindest nicht wert empfindet. Sehr simples Konstrukt - alles schön schwarz/weiß, und die Welt kann soooo einfach sein, nicht? So manche Ami's machens genauso wie Du - für die gibt es z. B. 'die guten Menschen' und 'die bösen Menschen'. Ich glaube, so manches Kind im Kindergarten ist längst nicht mehr so naiv, wie so mancher Erwachsene, der einen PC bedient und in Foren schreibt.
Für jeden Glaubenden ist das Leben ein Geschenk Gottes. Auch hier das gleiche! "Alle Glaubenden sehen es so" - Quatsch! Es geht schonmal damit los, dass nicht jeder "Glaubende" auch an Gott glaubt.
Und das wirft man nicht einfach weg. Wer ist'man'???
Auch diese terroristischen Selbstmordattentäter machen einen schweren Fehler, indem sie glauben, sie kämen gerade durch diese Tat etwa ins Paradies. Denn sie werfen ihr Geschenk, das Leben, dass Gott der Schöpfer ihnen gegeben hat, mutwillig weg. Aus DEINER Sicht... wohlgemerkt. Sie sehen das aber sicherlich ziemlich anders, und haben damit nicht weniger Recht, als du.
Jemand der sich selbst und sein Leben liebt - nebst das der anderen - der kann eigentlich nicht töten, weder sich, noch andere. Der tötende, ob einen anderen, oder sich selbst, muss irgend eine Art Hass in sich haben, entweder gegen andere, oder gegen sichselbst, sonst wäre eine solche Tat nicht durchführbar. Meine Güte.... auch hier das gleiche: soooooo verdampt simpel und schwarz/weiß deine Feststellungen - damit wirst du der Komplexität des menschlichen Lebens nie und nimmer gerecht.
Der Terrorist, der sich selbst - und unschuldige andere - indie Luft sprengt, begeht eine schwere Sünde, weil er an Gottes statt, der der alleinige Geber und Nehmer des Lebens ist, eigenmächtig handelt, und ausserdem das Geschenk des Lebens missachtet und wegwirft und zwar nicht nur sein eigenes, sondern auch das anderer Mitmenschen. Ich frage mich ernsthaft: ist sowas eine Folge von Religionen? So manche Psychodroge vermag es nicht zu bewirken, die menschliche Wahrnehmung so drastisch zu reduzieren. Im Prinzip sollte vor jedem Gotteshaus und auf jedem Religionsbuch ein Warnhinweis mit Nebenwirkungsliste aufgebracht werden, und zwar nicht weniger eindringlich, wie die Warnhinweise auf Zigarettenpackungen.
Etwas anders verhält es sich aber wohl mit jenen, die aus einer Art seelischer Verbitterung und innerer Ausweglosigkeit einen solchen Schritt vollziehen. Ich weiß nicht wie Gott diese Menschen sieht und urteilt. Ich kann hier nur hoffen, dass er diese Verzweiflungstaten und die innere Not der Menschenberücksichtigt und Gnade walten lässt, zumindest wenn sie danach Reue zeigen und es ihnen selbstleid tut. Denn mir tun solche Menschen auch leid, und ich glaube, dass auch Gott ein Herz hat. Aber was mit jenen dann sein wird, das weiß auch ich natürlich nicht. Sowas hätte auch ein 5-jähriger schreiben können - so er denn schon schreiben kann
;)